Waltz with Bashir

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FILM

Filmdaten
Originaltitel: ואלס עם באשיר
Erscheinungsjahr: 2008
Altersfreigabe: 12 Jahre
Stab
Regie: Ari Folman
Musik: Max Richter
Besetzung
Darsteller Rolle

Waltz with Bashir (Originaltitel: ואלס עם באשיר, übersetzt Walzer mit Bashir) ist ein animierter Antikriegsfilm des jüdischen Regisseurs Ari Folman aus dem Jahr 2008. Folman verarbeitet mit seinem Film seine Erinnerung an den Libanonkrieg im Jahr 1982. Er war zu dieser Zeit selbst als Soldat im Libanon stationiert. Der Film hat eine Laufzeit von 87 Minuten. Waltz with Bashir ist nach der FSK ab 12 Jahren freigegeben.

Inhalt

Ari Folman versucht im Film seine fehlenden Erinnerungen an den Libanonkrieg zurück zu bekommen und die Ereignisse zu rekonstruieren. Lediglich eine Traumsequenz, in der er als Soldat nackt am Meer im Libanon schwimmt, bleibt ihm. Folman unterhält sich mit seinem Kumpel Boaz Rein-Buskila in einer Kneipe über den Krieg. Rein-Buskila wird von sogenannten Flashbacks und Alpträumen verfolgt, in der 26 Hunde wiederholt auftauchen. Im Krieg mußte er 26 Wachhunde erschießen. Folman besucht am nächsten Tag seinen Freund Ori Sivan. Sivan erklärt ihm das Prinzip von falschen Erinnerungen und rät ihm dazu, weitere Bekannte zu besuchen. Ari Folman besucht danach Carmi Cna'an in den Niederlanden. Cna'an erzählt ihm, daß er als Soldat versehentlich mit anderen Soldaten eine libanesische Familie in einem Auto erschossen habe. Folman befragt danach weitere ehemalige Soldaten und eine Psychologin und kann sich daran erinnern, daß er einen Anschlag auf einem Panzer überlebte.

In den folgenden Erinnerungen kommt Folman in eine besetze Villa in der Nähe von Beirut. Die Soldaten lungern in der Villa herum oder schauen einen deutschen Pornofilm namens „Wenn der Klempner kommt 2“. Der Offizier schickt Folman nach draußen, um eine Straße zu besuchen. Wenig später ruft derselbige Offizier Folman und erklärt ihm, daß der libanesische Präsident Bashir ermordet wurde. Folman wird zum zerstörten internationalen Flughafen nach Beirut berufen. Einige Straßen weiter kommt es zu einem Hinterhalt. Die israelischen Soldaten, darunter Folman und Shmuel Frenkel, sind daran beteiligt. Frenkel, der eigentliche MG-Schütze, kann mit dem Sturmgewehr nicht umgehen. Er fordert einen anderen Soldaten nach einem MG auf. Nachdem er das MG bekommen hat, läuft Frenkel über die Straßen und beginnt, umher zu schießen. Folman vergleicht dieses Verhalten mit einem Tanz. An den Seiten schauen libanesische Zivilisten der Schießerei zu. An den Wänden der Straßen hängen Plakate von Bashir Gemayel. In der nächsten Sequenz erklärt Carmi Cna'an, daß man Palästinenser zu einem Ort namens Schlachthaus verbracht hat. Diese wurden dort von israelischen Soldaten verhört und danach ermordet. Er erklärte auch, daß mit Leichenteilen, die in Formaldehyd eingelegt waren, gehandelt wurde, und daß Bashir Gemayel für viele Libanesen eine Vaterfigur und ein Idol war. Um Gemayel gab es einen richtigen Personenkult. So gab es Ringe, Anhänger, Uhren und Plakate von ihm. In den folgenden Szenen wird gezeigt, wie die israelische Armee den libanesischen Falangisten helfen. Die Falangisten beginnen, als Rache wegen der Ermordung von Gemayel, Zivilisten in Flüchtlingslagern zu erschießen. Folman erklärt Sivan, daß seine Eltern im Konzentrationslager Auschwitz waren, während dieser vermutet, daß ein Trauma von den Eltern auf Folman übertragen wurde. Folman erinnert sich an die Massaker von Sabra und Schatila. Die Falangisten beginnen damit, Zivilisten zu exekutieren. Er sieht einen libanesischen Jungen mit erhobenen Händen und verbindet diesen Anblick mit jüdischen Jungen im Zweiten Weltkrieg. Folman kommt zur Einsicht, daß die Juden vom Opfer zum Täter geworden sind. Der Film endet mit dem Massaker. Der Regisseur Ari Folman blendet Originalaufnahmen von den Opfern aus dem Libanon ein.

Personen

  • Ari Folman, israelischer Soldat im Libanonkrieg und Filmemacher
  • Miki Leon als Boaz Rein-Buskila, israelischer Soldat im Libanonkrieg, leidet an Alpträume
  • Ori Sivan, israelischer Filmemacher und Freund von Ari Folman
  • Yehezkel Lazarov als Carmi Cna'an, israelischer Soldat im Libanonkrieg, Freund von Folman, lebt jetzt in den Niederlanden
  • Ronny Dayag, an Israeli Lebanon War veteran high food engineer.
  • Shmuel Frenkel, israelischer Soldat im Libanonkrieg, Zimmergenosse von Folman, verwendet ausgiebig das Parfüm Patschuli im Film
  • Zahava Solomon, israelische Psychologin und behandelt psychologischen Traumata
  • Ron Ben-Yishai, israelischer Journalist der zuerst von den Massaker in Kenntnis kam
  • Dror Harazi, israelischer Soldat im Libanonkrieg, befehligte eine Panzereinheit

Musik

Die Filmmusik wurde von Max Richter erstellt. Hierzu wurden einige Lieder neu geschrieben sowie damalige 80er Jahre-Musik verwendet. Darunter von OMD das Lied Enola Gay, PiL das Lied This is not a love song und The Clique Incubator. Für den Film wurde von Zeev Teen das Lied Beirut, eine Version von I bombed Korea von Cake, neu eingesungen. Ebenfalls wurde von Navadei Haucaf das Lied Good Morning Lebanon eingesungen. An einigen Stellen wird auch klassische Musik verwendet, wie beispielsweise Johann Sebastian Bach.[1]

Auszeichnungen

Der Film war 2009 in der Kategorie Bester nicht englischsprachiger Film für einen Oscar nominiert. In dieser Kategorie gewann er den Golden Globe Award und den César. Außerdem war er für die Goldene Palme nominiert.

Geschichtlicher Hintergrund

Dem Übergriff von Falangisten auf libanesische Zivilisten fielen nach unterschiedlichen Quellen zufolge zwischen 460 und 3.300 Menschen zum Opfer.

Werbefilm

Sonstiges

  • Der Titel bezieht sich auf dem Filmabschnitt als Shmuel Frenkel mit einem MG schießend über die Straße springt. Folman stellte Frenkel tanzend dar. An den Straßenseiten waren Plakate von Bashir Gemayel aufgehangen.
  • Für den ermordeten libanesischen Präsidenten Bashir Gemayel wird auch die Schreibweise Bachir verwendet.
  • Der Rapper Kaisa verwendet im Lied Endlich Klartext auf dem Album K.M.K. Filmzitate von Waltz with Bashir

Verweise

Fußnoten