Wehrsportgruppe „Hoffmann“

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Die Wehrsportgruppe „Hoffmann“ in „Salamander“-Tarnanzügen der tschechischen Fallschirmjäger während einer Übung im Frühjahr 1977

Die Wehrsportgruppe „Hoffmann“ (WSG „Hoffmann“) war eine in der Bundesrepublik Deutschland tätige Wehrsportgruppe, die 1973 durch den Künstler und ehemaligen Stahlhelm-Aktivisten Karl-Heinz Hoffmann ins Leben gerufen wurde. Sie übernahm den Saalschutz für die NPD und die DVU in mehreren Orten und arbeitete u. a. mit dem „Hochschulring Tübinger Studenten“ (HTS) zusammen.

Erläuterung

Karl-Heinz Hoffmann bei der Vergabe von Ehrenspangen während der Weihnachtsfeier im Jahre 1976

Mit etwa 400 Personen und zahlreichen Unterstützern im gesamten Bundesgebiet war sie die bislang größte und bekannteste Gruppe dieser Art und wurde 1980 durch das Bundesministerium des Innern verboten. Hoffmann wurde kurz nach dem erfolgten Verbot zu einer Haftstrafe von 9 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Unter anderem Namen wurde die Gruppe jedoch im Nahen Osten fortgeführt.

Geschichte

Der 21jährige Kay-Uwe Bergmann, ehemaliges Mitglied der Wiking-Jugend, gilt seit 1981 als vermißt. Er wurde zum letzten Mal im PLO-Lager in Libanon lebend gesehen.

Aktionen

Die WSG führte paramilitärische Übungen im Gelände durch, benutzt wurden dabei Waffen mit verlötetem Lauf. Zu einem Einsatz von scharfen Waffen sei es, wie Hoffmann selbst behauptet, nicht gekommen.

Verbot

Die WSG Hoffmann wurde am 30. Januar 1980 als „verfassungsfeindlich“ verboten und offiziell aufgelöst. Nach dem Verbot wurden bei Hausdurchsuchungen nach offiziellen Angaben in drei Bundesländern 18 Lastwagenladungen an Material beschlagnahmt. Darunter befanden sich Propagandamaterial, Teile von Uniformen sowie Waffen.

Nach dem Verbot

Die WSG wurde nach ihrem Verbot mythologisiert. Eine Beteiligung der WSG am Oktoberfestattentat 1980 in München konnte nie nachgewiesen werden. Der von den Ermittlern als Täter ausgegebene Gundolf Köhler war zudem nie Mitglied der Gruppe, sondern hatte lediglich an Wehrsportübungen teilgenommen.

Am 19. Dezember 1980 wurden der jüdische Verleger und ehemalige Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg, Shlomo Lewin und seine Lebensgefährtin Frieda Poeschke in Erlangen angeblich von Uwe Behrendt, einem Mitglied der Wehrsportgruppe „Hoffmann“, erschossen.

Hoffmann selbst setzte sich in den Libanon ab, wo er eine neue Truppe gründete, die von den Medien als „Wehrsportgruppe Ausland“ betitelt wurde. Sie stand unter dem Schutz der Al-Fatah bzw. genoß deren Gastfreundschaft (Hoffmann kam zur Al-Fatah über die Vermittlung von Udo Albrecht, der seit 1981 Agent der DDR-Staatssicherheit war). Hoffmann soll, nach Aussagen des Italieners Elio Ciolini, auch an dem Anschlag von Bologna 1980 beteiligt gewesen sein, der jedoch tatsächlich durch die NATO-Terrortruppe Gladio inszeniert wurde.

Vortrag 2010

Am 11. September 2010 hielt Hoffmann einen Vortrag im Raum Jena. Nach der Vortragsveranstaltung fanden bei einigen Teilnehmern Hausdurchsuchungen durch das thüringische Landeskriminalamt statt.

Filmbeitrag

Täter, Attentäter, Einzeltäter: Rechtsterrorismus und NATO-Geheimarmee Gladio:

Literatur

Fußnoten