Usbekistan

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Oʻzbekiston Respublikasi
Republik Usbekistan
Amtssprache Usbekisch,
regional auch Karakalpakisch
Hauptstadt Taschkent
Staatsform Republik
Regierungssystem Präsidialsystem
Staatsoberhaupt Präsident Shavkat Mirziyoyev
Regierungschef Ministerpräsident Abdulla Oripov
Fläche 448.978 km²
Einwohnerzahl 31.576.400 (1. Januar 2016)
Bevölkerungsdichte 70 Einwohner pro km²
Währung Soʻm (UZS)
Unabhängigkeit 1. September 1991 (von der Sowjetunion)
Nationalhymne Serquyosh, hur oʻlkam, elga baxt, najot
Zeitzone UTC+5
Kfz-Kennzeichen UZ
ISO 3166 UZ, UZB, 860
Weltnetz-TLD .uz
Telefonvorwahl +998
Usbekistan.jpg

Usbekistan ist ein mohammedanisch gegrägter Binnenstaat in Mittelasien, der im Jahre 1991 mit Auflösung der Sowjetunion unabhängig wurde und nicht der Russischen Föderation angehört.

Geographie

Usbekistan grenzt im Westen und Norden an Kasachstan (2.203 km gemeinsame Grenze), im Osten Kirgisistan (1.099 km), im Südosten Tadschikistan (1.161 km) und Afghanistan (137 km) sowie im Süden Turkmenistan (1.621 km). Die gesamte Länge der Staatsgrenze Usbekistans beträgt 6.221 km. Das usbekische Staatsgebiet verfügt über mehrere Exklaven in Kirgisistan. Innerhalb des usbekischen Territoriums wiederum gibt es eine kirgisische sowie eine tadschikische Exklave.

Außer Liechtenstein ist Usbekistan der einzige Binnenstaat der Erde, der selbst wiederum nur von Binnenstaaten umgeben ist.

Politik

Herrschaft des Karimow-Klans

Usbekistan wurde seit seiner Unabhängigkeit 1991 von dem 1938 geborenen Islam Karimow diktatorisch regiert,[1] allerdings war er bereits seit 1989 an der Spitze der damaligen Sowjetrepublik. Karimow erlitt Ende August 2016 einen Hirnschlag und verstarb am 1. oder 2. September 2016. Karimows Tochter Gulnara galt zeitweise als mögliche Nachfolgerin ihres Vaters. 2013 wurden erstmals Streitigkeiten in der Karimow-Familie öffentlich, und Gulnara steht seit 2014 unter Hausarrest.[2] Gulnara war Jahre zuvor als Ständige Vertreterin Usbekistans bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen in Genf bestimmt sowie Botschafterin der Republik Usbekistan in Spanien.

Als Nachfolger Islam Karimows wurden zunächst der Ministerpräsident, der Stellvertretende Ministerpräsident oder der Chef des usbekischen Sicherheitsdienstes gehandelt, obwohl laut Verfassung der Senatspräsident das Präsidentenamt übernehmen müßte.[2] Am 8. September 2016 wurde Ministerpräsident Shavkat Mirziyoyev zum Interimspräsidenten ernannt. Seit dem 14. Dezember 2016 ist Shavkat Mirziyoyev der Präsident Usbekistans.

Nato-Militärbasen und außenpolitische Beziehungen zum Westen

Die VSA und andere Nato-Staaten – darunter auch die BRD – hatten von 2001 an in Usbekistan zeitweise Militärbasen, über die die Besatzungstruppen in Afghanistan versorgt wurden. Die VSA mußten ihren Luftwaffenstützpunkt in Usbekistan 2005 jedoch aufgeben, nachdem die usbekische Regierung die amerikanische im Juli 2005 aufgefordert hatte, den Stützpunkt binnen 180 Tagen zu räumen. Beobachter sehen darin eine Reaktion auf die möglichen Versuche der VSA, in Usbekistan einen Umsturz („regime change“) mittels einer inszenierten Revolution durchzuführen. Vorausgegangen waren Proteste gegen die amtierende usbekische Regierung, bei denen mehr als 400 Menschen zu Tode kamen.[1] Die BRD, die seit 2002 einen Luftwaffenstützpunkt im usbekischen Termez nutzt, hatte mit der Regierung des Landes im September 2014 eine Vertragsverlängerung aushandeln können, die allerdings erst Monate später bekannt wurde. Wieviel man dafür zahlt, ist unbekannt, Sachkundige vermuten einen Betrag von mindestens 16 Mio. Euro pro Jahr.[3]

Verhältnis zu Rußland

Ähnlich wie andere ehemalige Sowjetrepubliken, ging das Land nach seiner Unabhängigkeit 1991 zunächst auf Abstand zu Rußland, was mit der im 19. Jahrhundert beginnenden russischen Vorherrschaft (→ Kolonialismus) und der Bolschewisierungspolitik im Zuge der Russischen Revolution zu erklären ist. Nachdem sich das Verhältnis zu den VSA und deren Vasallen dann aber als zunehmend schwieriger gestaltet hatte, und man die VS-Truppen „vor die Tür setzen“ mußte, näherte sich Usbekistan wieder mehr Rußland an. Das autoritär geführte Land fürchtet insbesondere das Einsickern von radikal-mohammedanischen Dschihadisten aus Afghanistan, wo man neuerdings (Stand: Januar 2015) bereits die ersten Terrorkämpfer des Islamischen Staats (IS) ausgemacht hat.
Rußland erließ Usbekistan außerdem Ende 2014 / Anfang 2015 bekanntgegebene 865 Mio. VS-Dollar Schulden – wofür sich Usbekistan im Gegenzug zu Waffenkäufen bei Rußland verpflichtete.[4]

Verweis

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 National-Zeitung, 18. Juli 2014, S. 11
  2. 2,0 2,1 33-cabinet.png Abgerufen am 5. September 2016. Bei WebCite® archivieren.Karimow ist totFAZ, 2. September 2016
  3. Junge Freiheit, 3/15, S. 6
  4. Junge Freiheit, 2/15, S. 8