Loeb, Salomon

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Salomon (Solomon) Loeb (geb. 1828 in Worms, Großherzogtum Hessen; gest. 1903 in Neu York, VSA) war ein jüdischer Bankier in den Vereinigten Staaten. Er war Mitgründer des Bankhauses Kuhn, Loeb & Co. und Finanzier verschiedener jüdischer Interessenverbände.

Werdegang

Loeb entstammte einer jüdischen Weinhändlerfamilie in Worms. Von dort wanderte er 1849 in die Vereinigten Staaten aus (wo aus Salomon „Solomon" wurde) und gründete in Cincinnati, das als Zentrum des Schweinehandels „Porkopolis“ genannt wurde, mit seinem Vetter „Abraham Kuhn“ eine Großschneiderei für Herrenhosen. Beide wurden Geschäftspartner und Loeb heiratete in erster Ehe Kuhns Schwester, die aber bald darauf im Kindbett verstarb.

1862 siedelte das Textilunternehmen nach Neu York über. Während Kuhn sich um die Produktion in Cincinnati kümmerte, übernahm Salomon Loeb von Neu York aus den Vertrieb an der amerikanischen Ostküste. Insbesonders die Belieferung der Unionsarmee während des amerikanischen Sezessionskrieges erwies sich als profitabel und machte die beiden Partner mit dem Finanzierungsgeschäft vertraut.

Man tat sich mit weiteren jüdischen Verwandten wie den Wolffs und Netters zusammen und verwandelte die Textilfirma in ein Investmentunternehmen an der Wallstreet.

Nach dem Ende des Sezessionskrieges ließen sich Kuhn und Loeb in Neu York nieder und gründeten 1867 die Investmentbank Kuhn, Loeb & Co.. Loebs Vermögen von 500.000 $ bildete das Startkapital. Das Bankhaus begann mit dem Handel von Staatsanleihen, tat sich aber später besonders bei der Finanzierung der amerikanischen Eisenbahnindustrie hervor.

Das Bankhaus entwickelte sich zu einem der einflußreichsten Unternehmen in der Geschichte Amerikas. In Politik und Wirtschaft der Neuen Welt geschah kaum etwas von Bedeutung, ohne daß der Wallstreet-Riese seine Finger im Spiel gehabt hätte. Um das judengegnerische russische Zarentum zu stürzen, finanzierte die Bank den Krieg der Japaner gegen die Russen 1905, die Revolution in Rußland im selben Jahr und verhalf auch den Bolschewisten zu großen Finanzmitteln.[1]

Als Kuhn sich nach Deutschland in den Ruhestand zurückzog, übernahm Salomon Loeb die Leitung der Bank. Da Salomons Sohn, James Loeb, aus gesundheitlichen Gründen nicht seines Vaters Position im Unternehmen besetzen konnte, übernahm schließlich Salomons Schwiegersohn, Jakob Heinrich Schiff die Leitung von Kuhn, Loeb & Co..

Salomon Loeb unterstützte bis zu seinem Lebensende verschiedene jüdische Interessenorganisationen mit großen Geldsummen. Er starb 1903 in Neu York.

Familie

Loeb betrieb eine ausgebuffte Heiratspolitik. Er war Schwiegervater der jüdischen Großbankiers Jacob H. Schiff und Paul M. Warburg.

  • Ehefrau 1: ? (Kuhn) Loeb - Kind: Therese Loeb, später Schiff (1854–1933)

Siehe auch: Loeb Familienstammbaum

Literatur

  • Naomi Wiener Cohen, Jacob H. Schiff: A Study in American Jewish Leadership, veröffentlicht von University Press of New England, 1999, ISBN 0-87451-948-9.
  • Charles R. Geisst: The Last Partnerships - Inside the great Wall Street Money Dynasties, McGraw-Hill-Verlag, New York 2001, ISBN 0-07-136999-6.
  • Elinor und Robert Slater, Great Jewish Men, Veröffentlicht von Jonathan David Company, Inc., 1996, ISBN 0-8246-0381-8.

Verweise

Fußnoten

  1. David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9