Was fang ich armer Teufel an?
Was fang ich armer Teufel an? ist der Titel und die erste Strophenzeile eines deutschen Volks- und Soldatenliedes aus dem 18. Jahrhundert. Der oder die Verfasser des vor 1763 entstandenen Textes sind anonym geblieben.
Inhaltsverzeichnis
Text
- Was fang ich armer Teufel an?
- Die Gelder sind verzehret,
- mein Hab und Gut ist all vertan
- der Beutel ausgeleret.
- Und daraus folgt der harte Schluß
- daß ich aus ??? wandern muß.
- O jerum, jerum, jerum
- o quae mutatio rerum!
- Und Wäsche hab ich auch nicht mehr
- als nur ein einzig' Hemde;
- das tut mir in der Seele weh
- und deucht mir gar zu fremde.
- Ein'n alten Gottfried hab' ich noch
- der hat am Arm ein großes Loch.
- O jerum, jerum, jerum
- o quae mutatio rerum!
- Nach Hause darf ich auch nicht mehr
- da hat man mich vergessen,
- seitdem ich Doktor worden bin
- im Saufen und im Fressen,
- gespielt, getanzt und kommersiert
- und in Gesundheit ruiniert.
- O jerum, jerum, jerum
- o quae mutatio rerum!
- In meiner Stub' ist alles leer
- da ist nichts mehr zu finden,
- als nur ein altes Mordgewehr
- das will ich um mich binden
- und gegen die Franzosen ziehn
- vielleicht wird da mein Glück mir blühn.
- O jerum, jerum, jerum
- o quae mutatio rerum!
- Am besten ist's, ich werd' Soldat
- und ziehe fort zu Felde
- da finden keine Sorgen statt
- und's mangelt nicht an Gelde.
- In einer Schlacht, da soll es sein
- wo ich will schlafen ruhig ein.
- O jerum, jerum, jerum
- o quae mutatio rerum!
- Und werd' ich dann gestorben sein
- so habt mit mir Erbarmen
- hüllt mich in ???? ein
- schließt mich in eure Arme
- Dann bin ich trefflich balsamiert
- und euch zu Ehren konserviert
- O jerum, jerum, jerum
- o quae mutatio rerum!
O jerum, jerum, jerum
Laut Duden leitet sich o jerum vom lateinischen „o Jesu domine“ ab, (vgl. auch „o jemine“) und ist ein veralteter Ausruf des Erschreckens, der Klage.[1]
Publikationen
Das Lied ist u. a. erschienen in:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch • Feuerwerker-Liederbuch (1883) • Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) • Neues Liederbuch für Artilleristen (1893)