Petermann, August Heinrich

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August Heinrich Petermann (Lebensrune.png 18. April 1822 in Bleicherode; Todesrune.png 25. September 1878 in Gotha) war ein deutscher Geograph und Kartograph.

Leben

Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in Nordhausen an der Geographischen Kunstschule von Professor Heinrich Berghaus ging er 1845 nach Edinburgh, da das damalige Deutschland ihm kein Auskommen sicherte, und zog dann 1847 nach London um, wo er Mitglied der „Royal Geographical Society“ wurde.

Bernhard Perthes, der Enkel von Justus Perthes, holte ihn dann 1854 nach Deutschland zurück an die Gothaer Geographische Anstalt, wo Petermann ab März 1855 die monatlich erscheinenden „Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt“ herausgab, die bald zur ersten erdkundlichen Zeitschrift der Welt als „Petermanns Geographische Mitteilungen“ wurden. Durch die Auswertung und Verarbeitung aller zugänglichen Informationen schuf Petermann immer genauere Landkarten, mit denen er auch die deutschen Afrika- und Nordpolarexpeditionen ausstattete. Durch ihn begann die deutsche Nordpolarforschung, indem er die erste deutsche Arktisexpedition von 1868 und auch die zweite von 1869/70 unter Kapitän Carl Koldewey ermöglichte. Zudem beschäftigte sich Petermann mit der Erforschung Inneraustraliens, Amerikas, Zentralasiens und Osteuropas sowie der Meeresgeographie. Er trug wesentlich zu den Expeditionen von Heinrich Barth, Eduard Vogel, Theodor von Heuglin, Karl Moritz von Beurmann und Gerhard Rohlfs in Afrika bei. Die wichtigste und bedeutsamste Perthes-Edition, der „Stielers Hand-Atlas“, verdankte ihm seine große Verbreitung. Er führte in die „Stielerkarten“ die Höhen- und Tiefenzahl ein, nannte Gipfelnamen, unterschied zwischen wasserarmen und wasserreichen Flüssen, kennzeichnete Wüsten als Sand- oder Steinwüsten, gab gemeinsam mit Carl Vogel der Geländedarstellung durch Schraffuren ein ausdrucksvolleres Gepräge und dergleichen mehr.

Am 25. September 1878 setzte Dr. Petermann seinem Leben selbst ein Ende, indem er sich eine Kugel durch den Kopf schoß. Familienprobleme und eine manisch-depressive Veranlagung gaben vielleicht den Ausschlag. Bereits sein Vater hatte sich 1841 in Sollstedt das Leben genommen.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • Hugo Ewald Weller: „August Petermann als praktisch-organisatorisch tätiger Geograph“, 1904
  • August Petermann und seine Hypothesen über das Nordpolarmeer, in: „Polarforschung“ 65 (3),133-145, 1995 (erschienen 1998) (PDF-Datei)

Verweise