Dreiklang der Einsamkeit

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Buch

Titel: Dreiklang der Einsamkeit
Herausgeber: Ingeborg Tetzlaff-Mößner
Verleger: Verlag Adolf Sponholtz
Verlagsort: Hannover
Erscheinungsjahr: 1938
Umfang: 91 Seiten

Dreiklang der Einsamkeit ist das Buchroman von Ingeborg Tetzlaff-Mößner.

Rezeption

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Das Buch ist ein Erstlingswerk. Die Heldin dieses Buches, Aleidis, wächst ohne Eltern einsam auf und vertraut nur Pflanzen und Tieren. Wie eine Mimose empfindsam, tritt sie in das Leben, das ihrer weichen, reinen Seele schwere Wunden schlägt. Sie kann nicht fassen, daß eine alte Frau, von der sie wußte, daß sie nicht schlecht war, als Hexe verbrannt wurde. Sie muß für sie eintreten, und gerät als sehr schöne Frau mit bernsteingelbem Haar selbst in den Verdacht der Hexerei. Da erlebt sie die zweite große Enttäuschung. Ihr viel älterer Mann, den sie glaubte heiraten zu müssen, ist ihr in dieser großen Gefahr keine Stütze. Obwohl sie die Frauenprobe besteht und damit den Freispruch erwirkt, verläßt sie den Mann heimlich bei Nacht. Im zweiten Teil finden wir Aleidis in Begleitung des Rattenfängers von Hameln, in dessen Bann sie willenlos gerät und den sie trotz fraulicher Hingabe von seiner Dämonie nicht erlösen kann. Diese Stoff wird wohl von der Verfasserin zum ersten Mal in der Literatur behandelt, und das Wagnis ist es ihr gelungen. Nachdem Aleidis Mutter eines Sohnes geworden, findet sie nach langer Irrfahrt Zuflucht im Hause des Bildschnitzers Meister Lukas, den die im Leib gereifte Schönheit anregt, sie als Modell für ein Madonenbild zu wählen. Als der Meister das Schnitzwerk vollendet hat, fürchtet sie, erneut den Wanderstab ergreifen zu müssen. Aber er hat ihren seelischen Wert erkannt, sie herzlich lieb gewonnen, mit Güte und Geduld umworden, so daß sie seine Frau wird und ihr Kind einen Vater bekommt. Nach aller Unruhe wird es still um sie und in ihr, „vielleicht weil sie ahnte, daß alles auf Erden verloren geht ins Ungewisse und daß zugleich auch wieder nichts verloren geht in einem tieferen Sinne, keine Leiden, kein Glück, keine Kraft“. Ingeborg Tetzlaff-Mößner zeigt eine vielversprechende Begabung. Ihr Stil ist frei von Phrasen, ihre Sprache klangvoll und schön. Wie eine Legende mutet diese Geschichte der Aleidis an, die den Leser feierlich stimmt, weil in ihr das Hohelied vom Frauenleben in Liebe und Leid klingt.

Bücherkunde, Heft 1., Januar 1939, 6. Jahrgang