Milchstraße

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Die Milchstraße ist unsere eigene Galaxie, die als bandförmige Aufhellung am Nachthimmel sichtbar ist. Der Name ist von griechisch: gala (Milch) abgeleitet, der sich aus dem milchigen Erscheinungsbild erklärt.

Germanische Mythologie

Bei den germanischen Stämmen hieß die Milchstraße nach Heimdall, dessen Kenning auch „Iring“ lautete, auch Iringsweg oder auch Irmenstraße:

Unser Altertum kannte einen Gott oder göttlichen Helden Namens Irinc, nach welchem die Milchstrasze Iringes wec, Iringes sträza (Iringsweg, Iringstrasze) Iuwaringes wec, Euringsstrasze genannt wurde. Nach sächsischer Sage war Irinc der Freund und Ratgeber des Thüringer Königs Irmenfrit. In einem Kriege der Sachsen und Franken gegen die Thüringer erschlug Irinc, vom Frankenkönig Dietrich gewonnen, zu Scheidungen a. d. Unstrut den Irmenfrit, darauf aber den fränkischen Aufhetzer. Dann legte er den Leib des Herrn über den Körper Dietrichs, damit der im Leben besiegte im Tod überwinde. Er bahnte sich mit dem Schwert den Weg durch die Feinde und entkam. Nachmals sei er so berühmt geworden, dass die Milchstrasze nach ihm den Namen erhielt.[1]

Die Milchstraße in der deutschen Sage

Über Ludwig Uhlands „Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage“ heißt es über den Eingang des Begriffs der Iringstraße als Bezeichnung für die Milchstraße in die Iringsage:

In dem dritten Hauptabschnitt werden die auf die Wanderung und Neusiedlung der suevisch-alamannischen Völker bezüglichen Sagen durchforscht und dabei auch die Iringsage eingehender Erörterug unterworfen, als deren Ergebniss sich zeigt, dass Iring weder der Geschichte angehört, noch auch ursprünglich der Heldensage; in ihm ist vielmehr der Ebergang zum Walde, das Bild des landflüchtigen Recken, persönlich geworden, der Vertriebene zieht die Strasse Ebrings, der Eberhelden, in die Sage vom Untergang des thüringischen Reiches ist Iring dadurch gekommen, dass König Irmenfrid und sein flüchtiges Heer die Ebringsstrasse fuhren; so sangen die ältesten Lieder von diesem weitkundigen Ereigniss; auch an Etzels Hofe, der Freistätte geächteter Helden (namentlich der Wölfinge), lebt Iring in Gemeinschaft mit solchen, mit Irnfrid und Hawart, eben nur weil sie den Iringsweg gingen, und dass er bald Thüringer, bald Däne, bald Lothringer heissen kann, spricht wieder für seine allgemeine Bedeutung; vom bildlichen Ausdruck zur Persönlichkeit gelangt und in die epische Handlung eingedrungen, verleugnet er gleichwohl auch in den einzelnen Zügen seinen Ursprung nicht. Die Sternenstrasse nach ihm zu benennen, war jedoch sein thüringisches Heldenthum wenig geartet, auch hierbei muss zum weitern Sinn seines Wesens gegriffen werden, für den irdischen Weg der Heimathflüchtigen, deren Vertreter Iring ist, ergab sich ein grossartiges Gegenbild in der Himmelsstrasse, auf die derselbe Name übertragen ward. Darf man aber von der mittelalterlichen Vorstellung, wonach dieser unermessliche Zug zahlloser Sterne nicht bloss dem einzelnen Pilger, sondern einem ganzen Heere von Glaubensstreitern die Bahn vorzeichnete, auf die altgermanische Meinung zurückschliessen, so war die Iringstrasse das leuchtende und weisende Himmelszeichen für jene allgemeine Heerwanderung der Völker, die aus ihren alten Wohnsitzen in ungekannte Ferne drängten oder getrieben waren.[2]

Literatur

  • Jacob Grimm: „Irmenstrasse und Irmensäule. Eine mythologische Abhandlung“, 1815 (PDF-Datei)
  • Max Wolf: „Die Milchstrasse; Vortrag, gehalten in der allgemeinen Sitzung der 79. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte in Dresden, 20. September 1907“, 1908 (PDF-Datei)
  • Fritz Kahn: „Die Milchstrasse“ (1914) (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Wilhelm Mannhardt: „Die Götterwelt der deutschen und nordischen Völker“, 1860, S. 265 (PDF-Datei)
  2. Göttingische gelehrte Anzeigen (1802), S. 272f. (PDF-Datei)