Zeitgeist

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Der Zeitgeist ist die Denk- und Fühlweise eines Zeitalters[1], häufig auch im negativen Sinne verstanden[2] als die ihm eigenen Irrtümer und (absurden) Dogmen. Der Begriff bezeichnet somit die Eigenart oder ggf. eben auch eigentümliche Starrsinnigkeit einer bestimmten Epoche, beziehungsweise den Versuch, uns diese zu vergegenwärtigen. Das deutsche Wort Zeitgeist ist über das Englische als Lehnwort in zahlreiche andere Sprachen übernommen worden.

Als Begriffsschöpfer gilt der Dichter und Philosoph Johann Gottfried Herder, der erstmals 1769 in seiner in Riga erschienenen Schrift Kritische Wälder oder Betrachtungen, die Wissenschaft und Kunst des Schönen betreffend, nach Maßgabe neuerer Schriften vom „Zeitgeist“ schrieb.[3]

Arthur Schopenhauer verwendete den Begriff Zeitgeistdienerei, um eine opportunistische, sich – ohne vorhergehende gedankliche Überprüfung – umgehend dem jeweiligen Zeitgeist anpassende, literarische Haltung zu bezeichnen.

Verweise

Fußnoten

  1. Mackensen Deutsches Wörterbuch, 11. Auflage, Südwest Verlag, München, 1986, Lemma Zeitgeist
  2. Bereits Johann Caspar Lavater spricht z. B. vom „frivolen Welt- und Zeitgeist“, und Goethe (im Faust, 577) in geringschätzigem Zusammenhang vom „Geist der Zeiten“.
  3. Geflügelte Worte, 2. Auflage, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1982, S. 303 und 304