Wolfmüller, Alois

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Alois Wolfmüller (Lebensrune.png 24. April 1864 in Landsberg am Lech; Todesrune.png 3. Oktober 1948 in Oberstdorf) war ein deutscher Erfinder, Ingenieur und Flugtechniker.

Ein Flugpionier baut Motorräder

Das erste Motorrad der Welt
Daimler-Niederrad, Patent vom 29. August 1885

Wolfmüller war der Erfinder des ersten seriengefertigten Motorrades der Welt. Die Idee, ein motorgetriebenes Zweirad zu bauen, geht auf Heinrich Hildebrand zurück. Selbst begeisterter Fahrradfahrer und Gründer sowie Chefredakteur der erfolgreichen Zeitschrift „Radfahr-Humor und Radfahr-Chronik“, machte er sich nach Abschluß seines Ingenieurstudiums an die Konstruktion neuartiger Fahrräder. Bereits 1889 versuchte Heinrich Hildebrand zusammen mit seinem Bruder Wilhelm, die alte Idee vom dampfgetriebenen Fahrrad wieder aufzugreifen. Die als Fahrrad-Hilfsmotor konstruierte Dampfmaschine arbeitete jedoch nicht zufriedenstellend, so daß die beiden bald nach Alternativen suchten. Aus der Kooperation des Flugpioniers Alois Wolfmüller mit dem Mechaniker Hans Geisenhof, einem Jugendfreund Wolfmüllers, ging im Jahr 1892 ein kleiner benzinbetriebener Zweitaktmotor hervor. Wolfmüller erhoffte sich insgeheim, auf diesem Weg zu einem geeigneten Flugmotor zu gelangen. 1893 sollte schließlich ein wassergekühlter Zweizylinder-Viertaktmotor mit parallel angeordneten Zylindern den Zweitaktmotor ablösen. Diesen Motor baute man zunächst in gewöhnliche Fahrräder ein.

Die Fahrversuche zeigten jedoch, daß die Fahrradrahmen zu schwach ausgelegt waren. So beschloß die junge Gruppe, ein spezielles Zweirad zu konstruieren und dieses als „Zweirad mit Petroleum- oder Benzinmotorantrieb“ patentieren zu lassen. Bereits während dieser Entwicklungsphase planten die Brüder Hildebrand und Alois Wolfmüller ein Motorradwerk. Im März 1894 wurde in München die „Motorrad-Fabrik Hildebrand und Wolfmüller“ gegründet. Um den Belastungen des Motorantriebes standzuhalten, mußten auch geeignete Reifen montiert werden. Der Reifenhersteller Friedrich Veith in Höchst/Odenwald (heute Veith-Pirelli AG) konnte als einziger kurzfristig für das Vorderrad den 26-Zoll- und für das Hinterrad den 22-Zoll-Reifen liefern.

Wolfmüller Gleitflugapparat

Des weiteren baute er auf Basis der Entwürfe Otto Lilienthals das erste motorisierte Flugzeug der Welt. Mit seinem Gleitflugapparat führte Alois Wolfmüller in den Jahren 1907 und 1908 Flugversuche durch. Alois Wolfmüller experimentierte seit seiner Jugend mit Drachen, frei fliegenden Modellen und manntragenden Gleitflugapparaten. 1894 erwarb er von Otto Lilienthal einen Gleiter des Typs „Normal-Segelapparat“. Er erkannte die Schwächen von Lilienthals Methode, durch Verlagerung des Schwerpunkts zu steuern. Bei Wolfmüllers Konstruktion ist die Steuerung so gelöst: Der „Pilot“ sitzt auf einem schmalen Brett. An seinem Oberkörper trägt er ein Korsett, das seine Bewegungen auf Seiten- und Höhenruder und drehbare Klappen in den unteren Flügeln überträgt. Alois Wolfmüller übereignete den Gleiter im Jahre 1934 dem Deutschen Museum. Der Gleiter befindet sich weitgehend im Originalzustand. Das Höhenleitwerk fehlte; es wurde erst 1991 aufgefunden und ist eine Leihgabe des Neuen Stadtmuseums Landsberg am Lech.