Toynbee, Arnold Joseph
Arnold Joseph Toynbee (* 14. April 1889 in London, † 22. Oktober 1975 in York) war ein englischer Kulturphilosoph und Historiker.
Leben und Wirken
Toynbee studierte in Winchester, Heidelberg und Oxford. Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg war er Propagandist für das britische Außenministerium. 1919 nahm er an der Konferenz von Versailles teil und war Professor für Byzantinistik und Geschichte in London. 1925 wurde er Direktor des Royal Institut of International Affairs und Professor für Internationale Geschichte an der Universität London. 1936 wurde er vom damaligen Reichskanzler Adolf Hitler zu einem Privatgespräch in die Reichskanzlei eingeladen, wo er sich durch Hitlers Aufrichtigkeit beeindruckt zeigte, die er in einer entsprechenden Denkschrift für das Foreign Office niederlegte. Sein 12bändiges Hauptwerk A Study of History (1934 bis 1961) schildert Entstehen, Wachstum und Niedergang von 21 Hochkulturen, wobei Toynbee stets wiederkehrende, typische Formen und Stadien zu erkennen glaubte. Toynbee war antideutsch eingestellt, verurteilte jedoch die Vertreibungsverbrechen scharf. Weil es sich gegen den Zionismus wandte wurde er von der Presse als Antisemit gebrandmarkt. In seiner Study of History beschrieb er die Rolle Großbritanniens wie folgt: „Unsere englische Siedlungsmethode war durch Massenausrottung der dort angetroffenen Bevölkerung gekennzeichnet“[1].
Sonstiges
Arnold Joseph Toynbee hatte drei Söhne, Anthony, Philip und Lauwrence. Von 1913 bis 1946 war er mit Rosalind Murray verheiratet.