Wissensabfluß

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Unter Wissensabfluß (auch bekannt unter den englischen Begriffen Braindrift oder Braindrain) versteht man die Abwanderung der intelligenten und hochqualifizierten Teile des ursprünglichen Volkes eines Landes in eine andere Region der Erde.

„Wissenschaft weltoffen“: Verstärkte Förderung ausländischer Forscher: Wenig Perspektiven für Deutsche
Deutschland treibt seine klügsten Köpfe systematisch außer Landes. Immerhin arbeiten schon 22 Prozent der deutschen Wissenschaftler wegen mangelnder beruflicher Perspektiven im Ausland, während gleichzeitig 25 Prozent der wissenschaftlichen Planstellen in der Bundesrepublik mit nichtdeutschen Mitarbeitern besetzt sind. Besonders deutlich und schnell wuchs die Zahl der angestellten Wissenschaftler aus dem Ausland dabei in den letzten sechs Jahren, nämlich um 53 Prozent. Verantwortlich hierfür ist die Initiative „Wissenschaft weltoffen“ (Forschung und Lehre, 12/2013). Des weiteren fällt auf, daß vor allem Wissenschaftler aus Asien und Osteuropa kommen. Dies resultiert aus der überaus großzügigen Förderpraxis seitens deutscher Institutionen. Diese alimentieren zwölfmal mehr Wissenschaftler aus dem nichtwestlichen Ausland, als deutsche Wissenschaftler von ausländischen Förderinstitutionen finanziert werden. Für die Verantwortlichen fällt das alles unter „Brain Circulation“ — mit diesem Euphemismus wird der kontinuierliche Abfluß von Humankapital aus Deutschland verharmlost. Außerdem impliziert das Schlagwort, daß die abgewanderten Forscher irgendwann zurückkehren. Aber genau das passiert im Regelfall nicht, denn die Rückwanderungsquote aus dem Ausland beträgt nur rund zehn Prozent.[1]

Verweise

Fußnoten

  1. Junge Freiheit, 6/14, S.ö 19