Codex Argenteus
Der Codex Argenteus (lat. codex: „Buch“; argenteus: „silbern“) ist eine Abschrift der Wulfila-Bibel, die sich in Uppsala in Schweden befindet. Die Bezeichnung „Silberbibel“ bezieht sich auf die mit silber- und goldfarbener Tinte auf purpurfarbenes Pergament aufgetragene Schrift. Das Buch soll um das Jahr 500 geschrieben worden sein und wurde im Kloster Werden gefunden, später dann vom deutschen Kaiser Rudolf II. in der Prager Burg aufbewahrt. Im Dreißigjährigen Krieg fiel das Buch bei der Plünderung der deutschen Stadt Prag schwedischen Truppen in die Hände und wurde nach Schweden verschleppt.
Der deutsche Gelehrte und Kenner der gotischen Sprache Joseph Justus Scaliger will das Buch um 1600 auch in Heidelberg gesehen haben.[1]
Der Codex umfaßte ursprünglich 336 Blätter. Im Laufe der Jahrhunderte sind daraus 149 Blätter verlorengegangen. Nur ein einziges tauchte je wieder auf: Das Speyerer Blatt. Im Dom zu Speyer, unter Bodenplatten der Afra-Kapelle, wurde 1970 die fehlende Seite 336 des Codex Argenteus aufgefunden.
Verweise
- Universitätsbibliothek Uppsala: Der Codex Argenteus
- Über den Codex
- Über den Fund der Seite 336 (Der Spiegel, 19/1971)
- Bestellmöglichkeit einer Nachbildung der Seite mit dem „Vater Unser“
Literatur
- Jan Olof Tjäder: Der Codex argenteus in Uppsala und der Buchmeister Viliaric in Ravenna, 1970 (PDF-Datei)
- Tönnes Kleberg: Codex Argenteus. Die Silberbibel von Uppsala, 1956