Datei Diskussion:Signaturhinweis.png

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

THEODOR MAXIMILIAN BILHARZ.

Der Arzt Theodor Bilharz wurde am 23.März 1825 in Sigmaringen geboren. Sein Vater war Joseph Anton Bilharz, Kammerrat des Sigmaringer Hofes, seine Mutter Elsa Fehr stammte aus dem schweizerischen Thurgau. Schon früh fiel Bilharz als begabter Schüler auf. Er studierte Medizin in Freiburg/Breisgau und Tübingen. 1849 gewann er mit einer Arbeit über das Blut wirbelloser Tiere einen Preis der Medizinischen Fakultät Tübingen. In Freiburg studierte er anschließend vergleichende Anatomie wirbelloser Tiere.

Sein Tübinger Lehrer, Internist Wilhelm Griesinger, erhielt im Jahre 1850 einen Ruf nach Kairo. Er bot Bilharz eine Assistentenstelle in Kairo an, die Bilharz mit Freuden annahm. Bald wurde Bilharz dort Chefarzt an verschiedenen Krankenhäusern. Schließlich wurde er zum Professor der Anatomie an der Medizinischen Hochschule in Kairo ernannt. In dieser Funktion war Bilharz auch für Obduktionen zuständig. Er sezierte einige hundert Leichname und fand dabei einen parasitären Wurm, der in den Blutgefäßen des Menschen geschlechtsreif wird und durch Produktion von Hunderten von Eiern täglich die Venen verstopft und zum Siechtum der befallenen Person führt. Er erkannte weiter, dass sich die Eier dieses Parasiten, durch den Stuhl oder durch den Harnfluß in Süßwasser entlassen, in Larven verwandeln, so daß also auf diesem Wege Menschen oder andere Säuger sich durch den Kontakt mit verunreinigtem Wasser wieder infizieren können. Der gesamte Lebenszyklus des Parasiten, der noch eine Süßwasserschnecke als Zwischenwirt durchläuft, wurde erst etwa 60 Jahre später aufgeklärt.

Für diese qualvolle Krankheit, die, wie die Pharaonen glaubten, vom Todesgott gesandt wurde, gab es sogar ein eigenes Hieroglyphenzeichen. Für Tausende von Jahren hat dieses Leiden die Lebensqualität der Niltalbewohner beeinträchtigt oder gar zum qualvollen Tod geführt. Nach Schätzungen der Weltgesundheits-Organisation sind heute noch bis zu 200 Millionen Personen in den tropischen und subtropilschen Regionen von diesem Parasiten oder verwandten Arten befallen. Das Bilharz´sche Verdienst besteht vor allem darin, dass Bilharz durch die Sorgfalt und Genauigkeit seiner Arbeitsmethode den Ursprung dieser bis dahin rätselhaften Krankheit erkannt hat und damit Wege zur Bekämpfung des Parasiten sowie zur Vermeidung der Infektion eröffnete und auch indirekt zur Entwicklung von Heilmethoden erkrankter Personen beitrug.

Der Name Bilharz wird auch heute noch in Ägypten und in Sigmaringen in Ehren gehalten. Bilharz starb schon 1862, also mit 37 Jahren an Typhus, mit dem er sich bei der Behandlung einer deutschen Touristin infiziert hatte.

Auch andere Personen der Familie Bilharz sind über ihre engere Heimat hinaus berühmt geworden, so sein Bruder Dr. Alfons Bilharz (1836 bis 1926), der ebenfalls als Arzt und auch als Philosoph bekannt geworden ist.

Der Name der Krankheit, seit der Bilharz´schen Entdeckung Bilharzia genannt, wurde im germanophoben englischsprechenden Ausland während des Ersten Weltkrieges in Schistosoma umbenannt.