Nationales und Soziales Aktionsbündnis Mitteldeutschland

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Das „Nationale und Soziale Aktionsbündnis Mitteldeutschland“ (kurz: NSAM) ist eines der überregionalen Koordinierungs- und Organisationsbüros bzw. Vernetzungsplattform der Freien Kameradschaften, das in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen aktiv ist.

Allgemeines und Geschichte

Das Besondere an Mitteldeutschland ist, daß hier die „Freien Kameradschaften“ auf eine wesentlich breitere „rechte Jugendkultur“ als in Westdeutschland zurückgreifen können. Dies führt dazu, daß gerade hier häufig Kameradschaften aus nur gering organisierten Aktivisten entstehen, welche sich als organisatorischer Zusammenhang nach kurzer Zeit wieder auflösen. Dies bedeutet jedoch nicht, daß es hier keine gefestigten, seit längerem politisch arbeitenden Kameradschaften gibt. Zu nennen sind der „Thüringer Heimatschutz“ (THS), der „Selbstschutz Sachsen-Anhalt“ (SS-SA) oder die „Kameradschaft Germania“. Gleichzeitig kann aus dem großen Potential der anpolitisierten Kameraden und Kameradinnen immer wieder Nachschub für die gefestigten Kameradschaften rekrutiert werden. Die große Verbreitung einer rechten Jugendkultur begünstigte außerdem die Schaffung sogenannter „National befreiter Zonen“.

In Mitteldeutschland ist es oft nicht möglich, zwischen „Freien Kameradschaften“ und der NPD/JN zu trennen. So war einer der führenden Köpfe der „Freien Kameradschaften“ in Mitteldeutschland, Steffen Hupka, bis zu seinem Parteiausschluß Ende 2001 jahrelang im NPD-­Bundesvorstand als „Referatsleiter Schulung“ aktiv. Ein weiteres Beispiel ist der 2001 als V-Mann des Verfassungsschutzes aufgeflogene Tino Brandt, der ehemalige Landesvorsitzende der NPD Thüringen und gleichzeitig führendes Mitglied des THS.

Wie die nord- und westdeutschen Kame­radschaften führen auch die mitteldeutschen Kameradschaften häufig Demonstrationen unter verschiedensten Mottos durch. Auch von hier wird eine Reihe von Weltnetzseiten betrieben, so z. B. von Kameradschaften aus Weimar, Gera, Jena und Berlin.

Im Gegensatz zu den „Freien Kameradschaften“ aus den übrigen deutschen Regionen pflegen die mitteldeutschen Kameradschaften kaum öffentliche Kontakte zu rechtsgerichteten Strukturen der Nachbarländer. Jedoch ist bekannt, daß die vom BRD-Regime verbotenen „Skinheads Sächsische Schweiz“ (SSS) Wehrsportübungen in der Tschechei durchgeführt haben.

Bekannte Funktionäre

Bekannte Funktionäre aus diesem Raum sind:

Beispiele für führende Kameradschaften und überregionale Bündnisse

„Thüringer Heimatschutz“ (THS)

Hauptartikel: Thüringer Heimatschutz

„Nationaler Widerstand Jena“ (NWJ)

Der „Nationale Widerstand Jena“ (NWJ), zuvor „Kameradschaft Jena“, ist eher als Zusammenschluß mehrerer „national gesinnter“ Personen denn als eigenständige Organisation zu betrachten. Gleichzeitig sind die Mitglieder in anderen Organisationen oder Parteien aktiv, weshalb es sich als eine Art Bündnis verschiedentlich agierender Rechtsdenkender bezeichnen läßt.

1997 wurde am Jenaer Theater ein Koffer mit einigen Gramm Sprengstoff, jedoch ohne Zünder, gefunden, der außen mit einem Hakenkreuz versehen war. Auch an anderen Stellen tauchten Bombenattrappen auf. Bei der Durchsuchung mehrerer Wohnungen und Garagen im Januar 1998 wurden unter anderem vier funktionsfähige Rohrbomben gefunden. Drei dringend der Herstellung von Bombenattrappen und Sprengkörpern verdächtige THS-Mitglieder konnten jedoch untertauchen. Ein weiterer Jenaer Nationalist sprengte sich beim Versuch der Bombenherstellung selbst in die Luft.

„Kameradschaft Gera“

Zu den Führungskadern der „Kameradschaft Gera“, zuweilen mit dem Zusatz „Nationale Sozialisten“, gehörte ein Mitglied des Landesvorstandes der NPD Thüringen. Gegen ihn und weitere Kameradschaftmitglieder wurde im Jahr 2000 nach einem Anschlag auf ein islamisches Gebetshaus in Gera ermittelt.

„Nationale Sozialisten Altenburger Land“

Die Kameradschaft „Nationale Sozialisten Altenburger Land“ wurde Ende 2004 von dem bundesweit aktiven Nationalist Thomas Gerlach gegründet. Die Gruppe tritt auch unter den Bezeichnungen „Bürgerinitiative Schöner Wohnen Altenburger Land“ oder „Initiative – Meinungsfreiheit auch für Deutsche“ auf. 2005 beteiligte sie sich mehrfach an den Montagsdemonstrationen gegen Sozialabbau und führte mehrere eigene Veranstaltungen durch. Am 20. Mai 2006 gestaltete die Kameradschaft den 5. Thüringentag der nationalen Jugend in Altenburg.

„Nationaler Widerstand Weimar“ (NWW) und „Braune Aktionsfront Thüringen“ (B.A.F.)

In Weimar sind zwei personell weitgehend identische Kameradschaften, der „Nationale Widerstand Weimar“ (NWW) und die „Braune Aktionsfront Thüringen“ (B.A.F.) aktiv. Bei einer polizeilichen Durchsuchung der Wohnungen von zwölf Nationalisten wurden am 28. Oktober 2004 Schreckschuß- und Luftdruckwaffen, Baseball- und Totschläger, diverse CDs mit rechter Musik sowie Hakenkreuzfahnen sichergestellt. Inzwischen haben sich beide Kameradschaften unter den Namen „B.A.F.“ zusammengeschlossen. Die führenden Köpfe sind Sandra Ziegler, auch aktiv im „Nationalen Mädelbündnis Weimar“, und Martin Rühlemann, NPD-Kreisvorsitzender von Weimar und Mitglied des NPD-Landesvorstandes in Thüringen.

„Nationales und Soziales Aktionsbündnis Westthüringen“ (NSAW)

Das „Nationale und Soziale Aktionsbündnis Westthüringen“ (NSAW) wurde offiziell am 23. Juni 2000 als Zusammenschluß der Kameradschaften Eisenach, Unstrut-Hainich und Bad Liebenstein sowie des Nationalen Widerstands Schmalkalden und des Anti-Antifaschistischen Komitees Eisenach gegründet. Später gliederten sich auch noch Gruppen aus Bad Salzungen, Friedrichroda („Skinheadclub 88“ unter Führung von Michael Burkert), Gotha („Nationaler Widerstand“), Nordhausen und mehreren kleineren Ortschaften dem Bündnis an. Es verstand sich als organisationsübergreifende „gemeinsame Plattform für alle ‚nationalpolitischen‘ Kräfte in Westthüringen“ und bildete praktisch vor allem einen Vernetzungspunkt für „Freie Kameradschaften“ der Region. Vor allem sollte es helfen, öffentliche Aktivitäten zu koordinieren und „Aufklärung zu leisten“. Das NSAW gliedert sich als Sektion Eisenach in den „Thüringer Heimatschutz“ (THS), den Dachverband aller thüringischen Kameradschaften, ein, behielt dabei aber eine gewisse Autonomie.

Gründer, treibende Kraft und Pressesprecher ist Patrick Wieschke aus Eisenach, der gleichzeitig auch Anführer und Pressesprecher der aktivsten Teilorganisation, der „Kameradschaft Eisenach“ (KamESA) und mit verwobenen Kleinstgruppen wie der „AG Propaganda“ ist. Das NSAW verteilte im Juli 2000 ein antijudaistisches Rundschreiben von Manfred Roeder an Eisenacher Haushalte. Außerdem wurde es bekannt durch Propaganda gegen die Einrichtung eines Flüchtlingsheimes in der Stadt Schmalkalden im September 2000 und gegen die im Landkreis Gotha lebenden Asylbewerber und mehrere Aktionen gegen ein in der Stadt geplantes Asylbewerberheim im Jahr 2002.

Während der Haftzeit von Patrick Wieschke, zwischen Juni 2002 und Mai 2004, zählte die Organisation noch etwa 40 Anhänger. Leiter bzw. Sprecher des NSAW war zu dieser Zeit Marco Polzius aus Nordhausen. In einem Beitrag des ZDF im Herbst 2002 bekannte dieser, das NSAW stelle sich auf eine Stufe mit der Waffen-SS. Als Ziel wird der Kampf für die Wiederbelebung des Deutschen Reiches genannt.

Im Gegensatz zu den ostthüringischen Kameradschaften sind in den im NSAW organisierten westthüringischen Kameradschaften die Verbindungen zur NPD/JN eher sporadisch und lose. Wieschke, der bis zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der Jungen Nationaldemokraten Thüringen aufgestiegen war, trat im Januar 2002 von diesem Posten zurück und aus der NPD aus. In einer Presseerklärung führte er als Gründe hierfür „reaktionäre und rückwärts gewandte Tendenzen im NPD-Kreisverband Wartburgkreis sowie das derzeitige Verhalten des NPD-Bundesvorstands gegenüber kritischen Parteimitgliedern und ‚Freien Nationalisten‘ an“. Zwar gab und gibt es Differenzen zwischen beiden Flügeln, doch überwiegen die Gemeinsamkeiten und die Zusammenarbeit.

Seit der Rückkehr aus einer verbüßten Haftstrafe ist Partick Wieschke wieder in der NPD tätig und begleitet die Posten des Landesgeschäftsführers und stellvertretenden Kreisvorsitzenden der NPD im Wartburgkreis. Seither ist eine zunehmende inhaltliche Verquickung mit der NPD zu beobachten.

Seit Januar 2006 treten Mitglieder des NSAW in Eisenach und Umgebung unter der Bezeichnung „AG Bürgerbeteiligung“ wieder verstärkt in Erscheinung. Über eine Weltnetzseite und den „Wartburgkreis-Boten“ wird, im Gegensatz zum früheren, auf ein unauffälligeres Auftreten mit einem heimatbezogenen, kommunalen Erscheinungsbild gesetzt. Hierbei wird auf kommunaler Ebene ein Wahlkampf der NPD um den Einzug in den Thüringer Landtag 2009 aktiv begleitet.

„Mädelring Thüringen“ (MRT)

Der „Mädelring Thüringen“ ist eine der wenigen reinen „Mädelkameradschaften“, nach eigenem Bekunden auf der Weltnetzseite „ein Zusammenschluß aktiver nationaler Sozialistinnen, die den Befreiungskampf, speziell in Thüringen, unterstützen möchte(n)“. Als Logo verwendet der Mädelring eine Kombination von Midgardschlange und „Schwarzer Sonne“ als „Symbol für die reiche Kultur der europäischen Völker“. Die Organisation ist seit 2004 durch eigene Demonstrationen wie am 27. November 2004 in Apolda oder durch Infostände wie beim „Fest der Völker“ in Jena präsent.

„Ilmkreis National“ (IK National)

Die Kameradschaft „Ilm-Kreis National“ um den Arnstädter Nationalisten Sven Geyer trat zum ersten Mal bei der Koordinierungsveranstaltung von NPD und Freien Kameradschaften am 4. Dezember 2004 in Sondershausen öffentlich auf. Hauptprojekt ist ein unregelmäßig erscheinendes Zeitungsprojekt gleichen Namens. IK National organisierte seither mehrere Kundgebungen, Rechtsrock-Konzerte und eine Veranstaltung mit Peter Naumann mit einem „Gedenken an die Opfer des Nürnberger Prozesses“.

„Selbstschutz Sachsen-Anhalt“ (SS-SA)

  • „Weiße Offensive Halle/Saale“ (WOH)
  • „Ostara“-Skinheads Sangerhausen
  • „Sachsen-Anhalt-Front“ (SAF)
  • „Weiße Bruderschaft“ (Merseburg)
  • Skinheads „Ostelbien-Pretzien“ (Raum Schönebeck/Elbe)
  • Kameradschaft „Schwarze Division“ (Region Burg)
  • „Freie Nationalisten Dessau-Anhalt“
  • „Nationalisten Köthen“
  • „Kameradschaft Wernigerode“
  • „Kameradschaft Salzwedel“
  • „Kameradschaft Gardelegen“ / „Jungsturm Gardelegen“
  • „Kameradschaft Blankenburg/Quedlinburg“
  • „Kameradschaft Magdeburg“ / „Festungsstadt“
  • „Kameradschaft Schönebeck“
  • „Kameradschaft Tangerhütte“
  • „Kameradschaft Klötze“
  • „Kameradschaft Wittenberg“

„Skinheads Sächsische Schweiz“ (SSS, 2001 verboten)

„Nationaler Widerstand Berlin-Brandenburg“ (NWBB)

„Kameradschaft Germania Berlin“[1]

Die Kameradschaft Germania organisierte im Februar 2001 einen „Kameradschaftsbund Germania“, dem fünf Berliner Kameradschaften („Germania“, „Pankow“, „Preußen“, „Tor Berlin“ und „Hohenschönhausen“) angehörten, doch zerbrach bereits im August 2001 der Bund an dem Führungsanspruch der „Kameradschaft Germania“.

„Kameradschaft Tor“ und „Berliner Alternative Süd-Ost“ (Berlin. 2005 verboten)

und 

Die beiden Organisationen „Kameradschaft Tor“ inklusive ihrer „Mädelgruppe“ und „Berliner-Alternative-Süd-Ost“ wurden am 9. März 2005 durch den Berliner Innensenator Ehrhart Körting verboten. Beiden Gruppen gehörten je zehn bis 15 meist junge Nationalisten an. Das Verbot wurde mit der „Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus“ und einer „aggressiv-kämpferischen Haltung“ der Gruppen begründet. Als Beweise für diese Haltung dienten Plakate, auf denen sie den SA-Führer Horst Wessel und Adolf Hitler verherrlichten, die Anmeldung einer Demonstration und ein Übergriff auf einen vietnamesischen Imbißbetreiber im April 2004. Mit dem Verbot der genannten Organisationen fällt nun auch wie beispielsweise bei „Landser“-Handelsprodukten die Verbreitung von deren Propagandamaterial unter das „Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen“ (§ 86 StGB) und kann damit strafrechtlich relevant werden.

Im Vorfeld des Verbotes wurde monatelang der Polizeidirektor für den Berliner Südosten, Michael Knape, mit Telefonanrufen schikaniert, auch wurden steckbriefähnliche Aufkleber in seiner Wohngegend geklebt.

Ein Teil der ehemaligen Mitglieder der verbotenen Kameradschaften hat sich in der kameradschaftsähnlichen Struktur „Freie Kräfte Berlin“ neu organisiert.

„Lausitzer Aktionsbündnis“ (LAB)

Das Lausitzer Aktionsbündnis (LAB) ist ein Kameradschaftsnetzwerk im Süden Brandenburgs. Mitglieder dieser Vereinigung sind laut brandenburgischen Verfassungsschutz u. a. die Gesinnungsgemeinschaft Südost Brandenburg, die Lausitzer Aktionsfront Guben in Guben und Sturm Cottbus. Leitendes Mitglied ist Sebastian Richter aus Hoyerswerda.

Auffällig ist die LAB nur in der Lausitz und im südlichen Spreewald. Dort klebt sie vor allem Plakate, hält Saalverantstaltungen und Demonstrationen ab. Das Aktionsbündnis wirbt öffentlich auf ihrer Weltnetzseite für die NPD, die in Brandenburg strukturell schwach ist, aber zu großen Teilen personelle Überschneidungen in ihrer Partei und in brandenburgischen Kameradschaften hat. Des weiteren vertreibt sie das „Kampfblatt“ des Märkischen Heimatschutzes (die Mitteldeutsche Jugend Zeitung) und die Schulhof-CD.

„Märkischer Heimatschutz“ (MHS)

Aufgelöst am 4. November 2006.

Gesinnungsgemeinschaft Süd-Ost Brandenburg“ (GGSOBB)

Im September 2006 Einstellung der Weltnetzseite mit Verweis auf evtl. Umorganisation.

Fußnoten