Neufreiburg

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Nova Friburgo)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Neufreiburg (Nova Friburgo)

Nova Friburgo 2.JPG
Land: Brasilien
Bundesstaat Rio de Janeiro
Koordinaten 22° 16´ 55´´ S ; 42° 31´ 52´´ W
Höhe 846 m
Einwohner 182.082 (2010)
Fläche 938,5 km²
Telefon-Vorwahl: 22
Neufreiburg (im 19. Jahrhundert)

Neufreiburg (Nova Friburgo) ist eine von Deutschschweizern im Jahre 1819 gegründete Stadtgemeinde in Brasilien. Sie liegt etwa 100 km nordwestlich von Rio de Janeiro.

Geschichte

Johann VI (Dom João VI), König von Portugal und (von 1816 bis 1822) König von Brasilien, genehmigte 1818 die Einwanderung von hundert Familien aus der Schweiz, Kanton Freiburg. Die ersten 30 Familien kamen Ende 1819 und Anfang 1820. Die Siedlung bekam den Namen Nova Friburgo (Neufreiburg). Am 3. Januar 1820 wurde die Siedlung zum Status "vila" erhoben, mit Sitz in der Ortschaft "Morro Queimado", (Abgebrannter Berg) Distrikt Cantagalo, im Hochland der Serra Fluminense.

Im Jahre 1823 wurde der Major George Antonio Scheffer beauftragt, weitere Einwanderer aus Deutschland anzuwerben, die eigentlich in der Provinz Bahia angesiedelt werden sollten, in Leopoldina und Frankenthal, aber aus unbekannten Gründen nach Nova Friburgo geschickt wurden, wo sie am 3. Mai 1824 ankamen. Im Jahre 1831 endete die Sonderverwaltung der Kolonie. Die Verwaltung ging an das Rathaus über. Als später Einwanderer aus anderen Ländern kamen, wie Italien und Portugal, wurde am 8. Januar 1890 die Kolonie zur Stadt erhoben.

Im Jahre 1872 wurde die Strecke der Eisenbahn Leopoldina (Estrada de Ferro Leopoldina) bis Neufreiburg verlängert und damit der Abfluss der landwirtschaftlichen Erzeugnisse ermöglicht. Auch dem Tourismus kam es zugute. Ab 1910 entstanden die ersten Industriebetriebe. Die Umstellung auf vorwiegendem Straßenverkehr brachte das Ende des Schienentransports; Im Jahre 1960 wurde die Zugverbindung stillgelegt. Dennoch blühte der Handel auf, und bildet nun, zusammen mit Tourismus, Landwirtschaft und Industrie die wirtschaftliche Grundlage des Gebietes.

Im Sommer 2011 wurde Neufreiburg von aussergewöhnlich starken Sommer-Regenfällen heimgesucht, mit Überschwemmungen und Erdrutschen, die über 800 Todesopfer und 300 Vermisste zur Folge hatten. Das Forschungsinstitut INPE (Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais) hatte bereits Ende 2010 die starken Regenfälle vorausgesehen. Die Naturkatastrophe wurde als die grösste des Landes angesehen, vergleichbar nur mit der, die sich 1967 in Caraguatatuba (Stadt an der Nordküste des Bundesstaates São Paulo) ereignete, die 436 Todesopfer gefordert hatte.

Verweise