Wehrmacht

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Wehrmachtssoldat)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Als Wehrmacht wurde die Gesamtheit der Streitkräfte aus Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe des Deutschen Reiches bezeichnet, die mit Inkrafttreten des Gesetzes über den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 aus der damaligen Reichswehr hervorgegangen war und am 20. August 1946 von den Alliierten mit dem Kontrollratsgesetz offiziell aufgelöst wurde. Ihr höchstes Verwaltungsorgan war ab 1938 das Oberkommando der Wehrmacht.

Parade zur Ausrufung der Wehrmacht in Berlin am 16. März 1935; die offizielle Enttarnung der Verbände erfolgte jedoch erst am 15. Oktober 1935.
Soldaten des Heeres mit Stahlhelm M35: Insgesamt dienten über 18 Millionen Männer aus vier Generationen der Deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges. 5,3 Millionen fielen, 11 Millionen gerieten in Kriegsgefangenschaft.

Erläuterung

Ein deutscher Soldat hatte stets auch Edelmann und Vorbild zu sein. Dies galt aber auch für die ausländischen Freiwilligen der Wehrmacht.

Die Wehrmacht war, anders als die Reichswehr, „kein Staat im Staate“ mit ausgeprägtem Charakter, sondern Volksheer mit Wehrpflicht.[1] Sie war Waffenträger und soldatische Schule des deutschen Volkes. Sie gilt in vielen militärischen Bereichen als die beste Armee der modernen Kriegsführung.[2] Die Bezeichnung „Wehrmacht“ wurde umgangssprachlich auch für die Streitkräfte sonstiger Staaten gebraucht.

Geschichte

Balkenkreuz, Kokarde der Wehrmacht
Unbekannter Soldat der Wehrmacht
Infanterie der Deutschen Wehrmacht auf dem Vormarsch, im Osten aufgenommen.
Während einer Besprechung im osteuropäischen Raum aufgenommen.

Vorgeschichte

Nach der Niederlage des Deutschen Reiches im Ersten Weltkrieg war durch den sogenannten Versailler Vertrag die zulässige Truppenstärke des deutschen Heeres auf gerade einmal 100.000 Mann (plus 15.000 Mann Marine) beschränkt worden, mit der zusätzlichen Auflage, keine schweren Waffen, keine schwere Artillerie, keine Panzer und keine Luftwaffe zu besitzen. Am 23. März 1921 wurde die Reichswehr unter diesen Auflagen gegründet. Da diese festgelegte Truppenstärke unmöglich Deutschland verteidigen konnten, was natürlich das Ziel dieser Maßnahmen der Feindmächte gewesen ist, stand es von Beginn an im Mittelpunkt deutscher Militärpolitik, die kleine Reichswehr qualitativ so schlagkräftig wie möglich zu machen. Deshalb war der Anteil der Soldaten, die als Offizier oder Unteroffizier dienten, im Verhältnis zu den Mannschaftsdienstgraden extrem hoch. So war es später möglich, innerhalb weniger Jahre das deutsche Heer um ein Vielfaches zu vergrößern. Auch versuchte man, die Einschränkungen des Versailler Vertrages zu umgehen, wo es nur möglich war. So gab es zum Beispiel nach dem Rapallo-Vertrag eine geheime militärische Zusammenarbeit zwischen der Reichswehr und der sowjetischen Roten Armee.

Im Februar 1923 reiste der neue Chef des Truppenamtes, Generalmajor Otto Hasse, zu Geheimverhandlungen nach Moskau. Deutschland unterstützte den Aufbau der sowjetischen Industrie, Kommandeure der Roten Armee erhielten eine Generalstabsausbildung in Deutschland. Dafür erhielt die Reichswehr die Möglichkeit, Artilleriemunition aus der Sowjetunion zu beziehen, Flieger- und Panzerspezialisten auf sowjetischem Boden auszubilden und dort chemische Kampfstoffe herstellen zu lassen. Auf dem Flugplatz Lipezk wurden etwa 300 militärische Flugzeugführer – der Stamm für die Jagdwaffe – ausgebildet (→ Geheime Fliegerschule und Erprobungsstätte der Reichswehr). Bei Kasan wurden Panzerfachleute ausgebildet, allerdings erst ab 1930 und nur ungefähr 30. Bei Saratow wurde Giftgas entwickelt.

Gründung und Organisation

Mit Inkrafttreten des Gesetzes für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935[3] wurde im Deutschen Reich die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt. In einem dazu erlassenen Aufruf der „Reichsregierung an das deutsche Volk“ wurde die Begründung zu diesem Schritt gegeben, vor allem zahlenmäßig nochmals festgestellt, in welchem Umfang das Reich tatsächlich die ihm aufgelegten Abrüstungsverpflichtungen erfüllt hatte. Die näheren Bestimmungen über die Wehrpflicht enthielt das Wehrgesetz vom 21. Mai 1935. Oberster Befehlshaber der Wehrmacht wurde der Führer und Reichskanzler. Unter ihm übte der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht die Befehlsgewalt über die Wehrmacht aus. Oberste militärische Behörde wurde das Reichskriegsministerium.

Der Wehrdienst galt als Ehrendienst am deutschen Volk. Im Kriege waren über die Wehrpflicht hinaus jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau zur Dienstleistung für das Vaterland verpflichtet. Deutscher im Sinne des Wehrgesetzes war jeder Reichsangehörige im In- und Ausland, auch wenn er außerdem eine fremde Staatsangehörigkeit besaß. Die Entlassung von Wehrpflichtigen aus der Reichsangehörigkeit bedurfte der Genehmigung des Reichskriegsministers oder einer von ihm bezeichneten Ersatzdienstelle, die Einstellung von Nichtreichsangehörigen der Genehmigung des Führers und Reichskanzlers oder in seinem Auftrage des Reichskriegsministers. Die Wehrpflicht währte vom vollendeten 18. Lebensjahr bis zum 31. März nach Vollendung des 45. (in Ostpreußen des 55.) Lebensjahres, eine Erweiterung im Krieg und in Notzeiten war vorgesehen.

Die Wehrmacht

Eid auf den Führer

Angehöriger der Wehrmacht im „Wachbataillon in Berlin“ 1942

Unmittelbar nach dem Tode Paul von Hindenburgs am 2. August 1934 wurden die Streitkräfte auf die Person Hitlers vereidigt. Ein Zugeständnis der Militärführung, da sich Hitler klar gegen die Pläne der SA-Spitze um Röhm stellte, der SA und Reichswehr unter seiner Führung vereinen wollte.

„Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, daß ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, unbedingten Gehorsam leisten und als tapferer Soldat bereit sein will, jederzeit für diesen Eid mein Leben einzusetzen.“ (Eid für jeden Soldaten, gültig ab 2. August 1934)

Aufrüstung

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Nachrüstung der Wehrmacht

„Tour de France 1941“: Fahrradsoldaten der deutschen Wehrmacht auf Fahrt in Frankreich, 1941

Im Deutschen Reich begann ein wirklicher Wiederaufbau der Armee erst mit dem Jahr 1933. Die vorherigen Reichsregierungen waren bestrebt, die volle Wehrhoheit im Lande wiederherzustellen. Ein Bruch des aufgezwungenen Versailler Vertrages von 1919 wurde in Kauf genommen, und so wurden mit der Begründung, daß die Siegerstaaten vorher die Zusagen in den Wilson-Noten und den Texten von Versailles selbst nicht eingehalten bzw. gebrochen hatten, ab 1935 offen Heer, Luftwaffe und Marine zum Schutz des Reiches wieder aufgebaut.

Die Führung der Wehrmacht orientierte sich beim Aufbau der Land-, Luft- und Seestreitkräfte an der Größe der französischen Streitkräfte. Als die britische Regierung 1938 erkennen ließ, bei künftigen Konflikten weiter auf seiten Frankreichs zu stehen, begann Deutschland verstärkt den Aufbau der deutschen Kriegsmarine.[4]

Zwischen Februar 1932 und Mai 1935 unterbreitete Deutschland den Siegermächten sechsmal das Angebot, auf Angriffswaffen zu verzichten, den Bombenkrieg zu ächten und Luftstreitkräfte abzuschaffen usw. Die deutsche Führung ging so weit, die deutsche Flotte auf 35 Prozent der britischen und die Luftwaffe auf 50 Prozent der französischen zu begrenzen.[5] Weiters folgte das deutsch-britische Flottenabkommen, mit dem sich Deutschland zusätzliche Fesseln anlegte.

Der deutsche Anspruch auf Gleichberechtigung, der bei der Genfer Abrüstungskonferenz erstmals erhoben wurde, stieß auf den hartnäckigen Widerstand Frankreichs. Das Reich erklärte am 14. September 1933 seinen Austritt aus dem 1919 gegründeten Völkerbund. Am 16. März 1935 wurde daher unter Nichtachtung des Versailler Vertrages, der schon von den Westmächten durch die Unterlassung der Abrüstung, die sie vorgeblich der von Deutschland folgen lassen wollten, gebrochen worden war, die Wehrpflicht mit dem Gesetz über den Aufbau der Wehrmacht wieder eingeführt. 1936 beendete Hitler die Schutzlosigkeit des Rheinlandes und forderte die Aufstellung von 12 Armeekorps mit 38 Divisionen und einer Stärke von 580.000 Mann bis 1939.

Kapitulation 1945

Gefallene und Kriegsgefangene

Ungefähr 5,3 Millionen Angehörige der Wehrmacht fielen oder starben allein bis zur Kapitulation 1945 durch direkte Kriegseinwirkung. Die absolute Zahl dürfte deutlich höher liegen, da nicht genau belegt ist, wie viele der 11 Millionen Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft gerieten, starben.

Nichtentwaffnete Truppenteile

Die Wehrmacht hatte auch nach der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 noch aktive, nichtentwaffnete Truppenteile.

  • So kämpften in Norddeutschland deutsche Infanterieeinheiten unter deutschem Kommando auf Weisung der britischen Besatzer gegen marodierende Banden (bestehend aus sog. „displaced persons“ Ausländer, Ostarbeiter, usw.).
  • In Norwegen bildeten Truppenteile der Artillerie weiter aus und übten sich dabei noch im Scharfschießen.
  • In Oslo wurde der 8. Generalstabsoffizier-Lehrgang weitergeführt.
  • In Kurland wurden nach der Gefangennahme noch Ernennungen ausgesprochen und Pläne vorangetrieben, einen deutschen Staat in diesem Gebiet zu errichten.
  • In Süddeutschland wurde deutsche Feldgendarmerie (Feldjäger-Kommandos) unter alliiertem Kommando eingesetzt.
  • Der Alpenraum (→ Alpenfestung) wurde gehalten.
  • Kanalinseln und die Städte Saint-Nazaire und La Rochelle (Frankreich)
  • ganz Dänemark

Die endgültige Entwaffnung erfolgte Ende August 1945.

Offizielle Auflösung 1946

Die Wehrmacht wurde durch die Alliierten mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 34 am 20. August 1946 offiziell aufgelöst. Bereits auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 hatten die Alliierten beschlossen, daß Deutschland nach einem alliierten Sieg überhaupt keine Armee mehr haben sollte.

Ehrenerklärungen

Eisenhower

General Eisenhower, 22. Januar 1951:

„Ich war 1945 der Auffassung, daß die Wehrmacht, insbesondere das deutsche Offizierskorps, identisch mit Hitler und den Exponenten seiner Gewaltherrschaft sei – und deshalb auch voll mitverantwortlich für die Auswüchse dieses Regimes. Genau so wie ich mich damals eingesetzt habe gegen die Bedrohung der Freiheit und Menschenwürde durch Hitler, so sehe ich heute in Stalin und dem Sowjetregime dieselben Erscheinungen. Ich habe damals in solchen Gedanken gehandelt, denn ein Soldat muß ja für einen Glauben kämpfen. Inzwischen habe ich eingesehen, daß meine damalige Beurteilung der Haltung des deutschen Offizierskorps und der Wehrmacht nicht den Tatsachen entspricht, und ich stehe daher nicht an, mich wegen meiner damaligen Auffassungen – sie sind ja auch in meinem Buch ersichtlich – zu entschuldigen. Der deutsche Soldat hat für seine Heimat tapfer und anständig gekämpft. Wir wollen alle für die Erhaltung des Friedens und für die Menschenwürde in Europa, das uns allen ja die Kultur geschenkt hat, gemeinsam eintreten.“
Adenauer

Bundeskanzler Dr. Adenauer, 3. Dezember 1952:

„Wir möchten heute vor diesem Hohen Haus im Namen der Regierung erklären, daß wir alle Waffenträger unseres Volkes, die im Rahmen der hohen soldatischen Überlieferungen ehrenhaft zu Lande, zu Wasser und in der Luft gekämpft haben, anerkennen. Wir sind überzeugt, daß der gute Ruf und die große Leistung des deutschen Soldaten trotz allen Schmähungen während der vergangenen Jahre in unserem Volk noch lebendig geblieben sind und auch bleiben werden. Es muß auch gemeinsame Aufgabe sein, und ich bin sicher, wir werden sie lösen, die sittlichen Werte des deutschen Soldatentums mit der Demokratie zu verschmelzen. Der kommende deutsche Soldat wird nur dann seiner deutschen und europäischen Aufgabe gerecht werden, wenn er erfüllt ist von den Grundprinzipien, auf denen die Ordnung unseres Staates ruht. Diese Ordnung sichert zugleich die ethischen Werte des Soldaten vor erneutem Mißbrauch.“

Bewertung

Hauptartikel: Bewertung der Armeen

Eine Studie des Generalstabes des Staates Israel aus dem Jahre 1958 kam zu dem Ergebnis, daß die deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg mit deutlichem Abstand die Besten waren.

Regimentschefs der Wehrmacht

Auch die Wehrmacht hatte in sehr begrenztem Umfang Regimentschefs für höchste Offiziere. Bekannt sind lediglich sieben:

Die Uniformen des Heeres und der Luftwaffe

Militärische Grundlagen

Disziplin

Die Pflichten des deutschen Soldaten[6]

Verbrechen wie Vergewaltigung, Plünderung und Zerstörung von Wohnhäusern, zivilen Gebäuden und Kirchen waren nach Wehrmachtsstrafrecht strafbar und wurden verfolgt. Die Wehrmacht drängte auf Einhaltung der Vorschrift. So heißt es z. B. in der Tornisterschrift des Oberkommandos der Wehrmacht von 1940/41 / Heft 16 „Deutsche Haltung vor Fremden“, die an die Soldaten ausgegeben wurde:

„Wohl sollst du an dich selbst in der Fremde den gleichen Maßstab ansetzen, mit dem du daheim gemessen werden willst, du sollst dir in der Fremde nichts herausnehmen, was du dir daheim unter den prüfenden Blicken deiner Volksgenossen, von deren Achtung du abhängst, versagen müßtest. Denn die Fremde ist nicht der Ort, wo du dich, weil man dich dort nicht kennt, gehen lassen kannst, im Gegenteil, nirgends mußt du dich so zusammennehmen wie in einem fremden Land.“ (S. 1)
„In der Fremde sollst du nicht das Eigene suchen, du sollst dir dort ein gerechtes Bild von dem andern Volk, von dem andern Land machen.“ (S. 3)
„Man zeugt aber nicht für ein Land, indem man überlaut ist und Krach schlägt, indem man beweisen will, wie gut gelaunt man ist oder indem man sich überheblich, ja herausfordernd benimmt, sondern indem man so auftritt, wie dies dem Angehörigen eines großen Volkes angemessen ist.“ (S. 6)
„Wenn du dich als Soldat in einem fremden Lande schlecht benimmst, so wird die Schande nicht nur auf dein Volk, sondern auch auf dessen Wehrmacht fallen. Glaube nun ja nicht, daß du so klein und die Wehrmacht so groß ist, daß es nicht gerade auf dein Benehmen allein ankommt. Glaube ja nicht, daß das schlechte Verhalten eines Einzelnen innerhalb eines so großen Rahmens keine Rolle spielen kann.“ (S. 7)
„Und welches Recht zur unvermeidlichen Härte willst du in Anspruch nehmen, wenn du dich selbst gehen läßt? Wie willst du dir ein klares Urteil, wie willst du dir das richtige Auftreten bewahren, wenn du beim Trunke die Herrschaft über dich verlierst? Vielen von euch ist in diesem Kriege Gelegenheit gegeben, mehr Verantwortung zu übernehmen, als ihnen sonst in einem friedlichen Leben jemals zugefallen wäre. Ihr werdet euch dieser Verantwortung würdig zu erweisen haben. Daß ihr tapfer im Kampfe seid, das wissen wir. Daß ihr es nun auch noch alle erlernen möget, tapfer, diszipliniert und mäßig zu sein, wenn ihr nicht in Reih und Glied steht, das hoffen wir um der Zukunft unseres Volkes willen.“ (S. 28)

In einem Erlaß des Führers wurde am 7. Juli 1940 das Verhalten in besetzten Gebieten noch einmal deutlich festgelegt:

„Nach siegreichem Abschluß des Feldzuges in Frankreich erwarte ich von der Wehrmacht, daß sie in gleichem untadeligem Geist ihre Aufgabe als Besatzung erfüllt.
Ich befehle allen Wehrmachtsangehörigen, im Umgang mit der Bevölkerung der besetzen Feindgebiete Zurückhaltung zu wahren, wie es einem deutschen Soldaten geziemt. Übermäßiger Alkoholgenuß ist eines Soldaten unwürdig und nicht selten die Ursache grober Ausschreitungen oder von Gewalttaten. Selbstverschuldete Trunkenheit ist kein Strafmilderungsgrund. Ich erwarte, daß Wehrmachtsangehörige, welche sich infolge Alkoholmißbrauchs zu strafbaren Handlungen – auch der Bevölkerung gegenüber – hinreißen lassen, unnachsichtlich zur Verantwortung gezogen werden. In schweren Fällen steht ein schimpflicher Tod nach dem Gesetz bevor.
Ich mache es allen Vorgesetzten zur dienstlichen Pflicht, durch Beispiel und Belehrung den hohen Stand deutscher Manneszucht zu bewahren.“[7]

Sold

Die Staatsführung kümmerte sich – im Kontrast zum Ersten Weltkrieg – um die Familien der Soldaten. Sie erhielten etwa 85 Prozent des letzten Nettoverdienstes des eingezogenen Ernährers, der seinerseits bei der Wehrmacht in Vollpension lebte und einen hohen Sold erhielt. Die entsprechenden britischen und VS-amerikanischen Familien bekamen weniger als die Hälfte der deutschen Sätze.[8]

Ausrüstung

Die deutsche Wehrmacht war in weiten Teilen sehr modern ausgerüstet. Aufgrund der geringen Ressourcen des Deutschen Reiches war es jedoch nicht möglich, von Beginn an alle Truppenteile mit moderner Ausrüstung auszustatten.

Führerauslese

In einem Befehl des Führers vom 19. Januar 1943 wurde die Führerauslese (→ Führergrundsatz) im Krieg hervorgehoben und gefordert:

„Die harten Kämpfe im Süden der Ostfront beweisen erneut, daß die richtige Führerauslese eine der wichtigsten Voraussetzungen zur Erringung des Sieges ist.
Es zeigt sich immer wieder, daß Kampfgruppen jeder Stärke und Zusammensetzung in schwierigster Lage gegen vielfache feindliche Übermacht erfolgreich kämpfen, wenn ein energischer und einsatzbereiter, harter Mann führt und seinen Willen durchzusetzen weiß. Solche überragenden und krisenfesten Führerpersönlichkeiten vom Schützen bis zum General treten oft erst hervor, wenn es gilt, kritische Lagen zu meistern. Ihre hohe Eignung war vorher nicht bekannt. Es muß nun sichergestellt werden, daß sie nach Beendigung der Kämpfe nicht wieder in Vergessenheit geraten. Sie müssen erfaßt und schnell, entsprechend der gezeigten Leistungen, ohne Rücksicht auf Dienstrang und Lebensalter, gefördert werden.
Neben dieser Führerauslese durch den Kampf muß aber auch bei der planmäßigen Auswahl erheblich mehr als bisher sichergestellt werden, daß nur willensstarke, einsatzbereite und krisenfeste Männer, die in der Lage sind, in entscheidender Stunde hart und unbeirrbar zu führen, ausgewählt werden. Dabei ist es allein entscheidend, was der betreffende Mann jetzt im Krieg leistet und welche Führerstelle er vor dem Feinde voll ausfüllt. Alle anderen Umstände, wie Lebensalter, Rangdienstalter, Herkunft, Schulbildung und ähnliches, sind ohne jeden Einfluß und müssen in dieser Stunde des Krieges zurücktreten.
Ich erwarte von allen Kommandeuren, daß sie in erhöhten Maße alles tun, um in ihrem Bereich die Führerauslese nach diesen Gesichtspunkten sicherzustellen. Der ‚ganze Mann‘ gehört als Führer an die Front. Er muß entsprechend seiner Fähigkeit, Menschen zu führen, verwandt werden. Jeder Einsatz einer Führerpersönlichkeit in einer Stelle unter seiner Eignung ist ein Verbrechen am Siege!“[9]

Gliederung und Armeen

Heer

Armeen der Wehrmacht

Das Heer gliederte sich mit Stand vom 3. Januar 1939 in sechs Heeresgruppen, denen die Armeekorps (AK) und gegebenenfalls weitere Stäbe und Truppen unterstanden.[10]

Heeresgruppe Hauptquartier Unterstellungen
1 Berlin I., II., III. und VIII. Armeekorps
Kommandanturen der Befestigungen bei Breslau, Glogau, Neustettin und Oppeln
Grenzkommandantur Küstrin; Inspektion der Ostbefestigungen
2 Frankfurt am Main V., VI. und XII. Armeekorps; Generalkommando der Grenztruppen Saarpfalz
Kommandostäbe Eifel und Oberrhein, Landwehrkommandeure Hanau und Heilbronn (Neckar)
Inspektion der Grenzbefestigungen
3 Dresden IV., VII. und XIII Armeekorps
4 Leipzig XIV., XV. und XVI. Armeekorps
5 Wien XVII. und XVIII. Armeekorps
4. leichte Division und 2. Panzerdivision
Festungsinspektion XI
6 Hannover IX., X. und XI. Armeekorps

Zur gleichen Zeit gab es 15 Generalkommandos und weitere 4 Korpskommandos. Die Generalkommandos umfaßten sowohl die Armeekorps als auch die Wehrkreise, in denen die Wehrersatzorganisation sowie die ortsfesten Einrichtungen territorial zusammengefaßt waren und die sich über das gesamte Gebiet des Deutschen Reiches erstreckten. Die Wehrkreiskommandos unterstanden dem Ersatzheer. Die Tabelle zeigt den letzten Stand des Friedensheeres vor der Mobilmachung am 26. August 1939 (mit „*“ gekennzeichnete Armeekorps waren gleichzeitig Wehrkreise).[11]

Armeekorps Hauptquartier Divisionen
I * Königsberg 1. Infanteriedivision (ID), 11. ID, 21. ID
II * Stettin 12. ID, 32. ID
III * Berlin 3. ID, 23. ID
IV * Dresden 4. ID, 14. ID,
V * Stuttgart 5. ID, 25. ID, 35. ID
VI * Münster 6. ID, 16. ID, 26. ID
VII * München 7. ID, 27. ID, 1. Gebirgsdivision (GD)
VIII * Breslau 8. ID, 18. ID, 28. ID
IX * Kassel 9. ID, 15. ID,
X * Hamburg 22. ID, 30. ID
XI * Hannover 19. ID, 31. ID
XII * Wiesbaden 33. ID, 34. ID, 36. ID
XIII * Nürnberg 10. ID, 17. ID, 46. ID
XIV Magdeburg 2. ID (motorisiert), 13. ID (mot.), 20. ID (mot.), 29 ID (mot.)
XV Jena 1. leichte Division, 2. leichte Division,
XVI Berlin 1. Panzerdivision (PD), 3. PD, 4. PD, 5. PD,
XVII * Wien 44. ID, 45. ID
XVIII * Salzburg 2. GD, 3. GD
Kaiserslautern Generalkommando der Grenztruppen Saarpfalz [10]
Nicht mit den Kampfdolmetschern der Sonderverbände ist das weitläufige Dolmetscherwesen der Wehrmacht zu verwechseln. Zu den bekanntesten Einrichtungen und Einheiten gehörten u. a.: Dolmetscher-Abteilung Westsprachen, Dolmetscherschule AOK 18, Turkvölkische Dolmetscherschule, Dolmetscher-Ersatz-Kompanie AOK 16 und Dolmetscher-Ersatz-Kompanie Narwa. Das Personalen bestand aus Deutschen, Volksdeutsche, Nichtdeutsche und Sprachmittler. Russische Emigranten, die als Dolmetscher in der Wehrmacht dienten, erhielten häufig den Rang eines Sonderführers, auch jede Gruppe der Geheime Feldpolizei verfügte über jeweils zwei Dolmetscher (Sonderführer).
Abteilungen in den Führungsstäben des Heeres

Die Generalstabs- bzw. Stabsabteilungen waren auf allen Ebenen gleich gegliedert. Folgende Bezeichnungen wurden dabei verwendet:

Ia Führungsabteilung
Ib Quartiermeisterabteilung
Ic Feindaufklärung und Abwehr; geistige Betreuung im NS-Sinn
Id Ausbildung
IIa 1. Adjutant (Offizierpersonalien)
IIb 2. Adjutant (Unteroffiziere und Mannschaften)
III Gericht
IVa Intendant (Rechnungswesen, allgemeine Verwaltung)
IVb Arzt
IVc Veterinär
IVd Geistlicher

Luftwaffe

Die Luftwaffe gliederte sich vor allem in unabhängige Luftflotten, deren Anzahl von 1939 bis 1944 auf sieben stieg. Die Luftflotten waren von 1 bis 6 durchnumeriert und wurden jeweils an die verschiedenen Kriegsschauplätze verlegt. Zusätzlich gab es die Luftflotte Reich, welche die Aufgabe hatte, das Reichsgebiet zu schützen.

Zusätzlich zu den Luftflotten gab es die Luftgaue der Luftwaffe, die ähnlich wie die Wehrkreise bestimmte territoriale Aufgaben übernahmen. Dies war vor allem der Unterhalt aller Einrichtungen und Flugplätze der Luftwaffe in den jeweiligen Gebieten.

Die Luftgaue waren:

  • Luftgau-Kommando I bis XVII (alle im Deutschen Reich)
  • Luftgau-Kommando Belgien-Nordfrankreich (aufgestellt 1940, von 1944 auch Holland)
  • Luftgau-Kommando Charkow (1942–1943, Süd-Rußland)
  • Luftgau-Kommando Finnland (1941–1943)
  • Luftgau-Kommando Holland (1940–1944)
  • Luftgau-Kommando Kiew (1941–1942, dann Luftgau-Kommando Charkow, Süd-Rußland)
  • Luftgau-Kommando Moskau (1941–1942)
  • Luftgau-Kommando Norwegen (1940–1944)
  • Luftgau-Kommando Petersburg oder Luftgau-Kommando Ostland (1941–1943, Nordabschnitt der Ostfront)
  • Luftgau-Kommando Rostow (1941–1943, Süd-Rußland und Krim)
  • Luftgau-Kommando Westfrankreich (1940–1944, Süd- und Westfrankreich)
  • Feldluftgau-Kommando XXV (1943–1944, aus Luftgau-Kommandos Rostow und Charkow, im Süden der Ostfront)
  • Feldluftgau-Kommando XXVI (1943–1944, aus Luftgau-Kommando Petersburg)
  • Feldluftgau-Kommando XXVII (1943–1944, aus Luftgau-Kommando Moskau)
  • Feldluftgau-Kommando XXVIII oder Luftgau-Kommando Süd (1941–1943, Italien)
  • Feldluftgau-Kommando XXIX (1943–1944, Griechenland)
  • Feldluftgau-Kommando XXX (1943–1944, Balkan)

Bildergalerie

Zitate

„Das preußische, dann deutsche Heer war eines der grandiosesten Beispiele des architektonischen,[12] dem nordischen Menschen entsprechenden, auf Ehre und Pflicht aufgebauten Männerbundes. Deshalb hat sich naturnotwendig gegen ihn der Haß der übrigen gerichtet.“Alfred Rosenberg über den Typus des deutschen Soldaten[13]

Siehe auch

Listen

Literatur

  • Bernhard von Volkmann-Leander: Soldaten oder Militärs? Ein Buch zum Nachdenken, 1935
  • 96-book.png PDF Wehrmacht (Hg.): Abtrittsvorschrift – Austreten in der Wehrmacht, 1937
  • 96-book.png PDF Franz Woweries: Deutsche Fibel, Wilhelm Limpert Verlag, Berlin 1940 (Tapferkeit Ehre Vernunft und Glaube)
  • Karl Fischer:
    • 96-book.png PDF Die Wehrmacht: Der Freiheitskampf des großdeutschen Volkes, 1941
    • 96-book.png PDF Die Wehrmacht – Um die Freiheit Europas, 1941
  • 96-book.png [kriegstagebuchde01jacorich_bw.pdf PDF] Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, Teil 1, 1. August 1940 – 31. Dezember 1941
  • 96-book.png PDF Guido Allmendinger: Reibert – Der Dienstunterricht im Heere, 1941
  • 96-book.png PDF Kurt Krause / Fritz Scheibner, Wehrmacht (Hg.): Soldaten Atlas, Bibliographisches Institut, 1941
  • Georg Leibbrandt, Oberkommando der Wehrmacht (Hg.): Die Sowjet-Union, Tornisterschrift des Oberkommandos der Wehrmacht, 1943
  • 96-book.png PDF Rudolf Kinau: Kamerad und Kameradin, Tornisterschrift des Oberkommandos der Wehrmacht, 1943
  • Personal-Amt des Heeres (Hg.): Wofür kämpfen wir?, 1944
  • Philippe Masson: Die deutsche Armee, Geschichte der Wehrmacht 1935–1945, 1996 (Klappentext)
  • Adolf Schlicht / John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht, Uniformierung und Ausrüstung 1933–1945, 1999, 3 Bände (Klappentext)
  • FZ-Verlag (Hg.): Helden der Wehrmacht – Unsterbliche deutsche Soldaten, 2002, (Klappentext)
  • 96-book.png PDF Wolfgang Juchem: Vater ich bin stolz auf Dich – Eine Antwort auf die Verleumdungskampagne gegen die deutsche Wehrmacht, 2004
  • Helmut Karschkes: Menschlichkeit im Krieg – Soldaten der Deutschen Wehrmacht und ihre Gegner berichten (Klappentext)
  • Walter Post: Die verleumdete Armee (Klappentext)
  • Klaus Sojka: Die Wahrheit über die Wehrmacht. Reemtsmas Fälschungen widerlegt, FZ-Verlag, ISBN 978-3924309404 (Klappentext)
  • Andreas Naumann: Freispruch für die Deutsche Wehrmacht. „Unternehmen Barbarossa“ erneut auf dem Prüfstand, Grabert-Verlag, Tübingen 2005, ISBN 978-3-87847-215-5
  • Rüdiger Proske: Wider den Mißbrauch der Geschichte deutscher Soldaten zu politischen Zwecken. Eine Streitschrift (Klappentext)
  • Bernd Schwipper:
    • Die Aufklärung der Bedrohung aus dem Osten. Band 1 & 2: Die Prävention durch die Wehrmacht. Druffel & Vowinckel Verlag, 2021, ISBN‎ 978-3806112801 [1120 S.]
    • Deutschland im Visier Stalins: Der Weg der Roten Armee in den europäischen Krieg und der Aufmarsch der Wehrmacht 1941 – Eine vergleichende Studie anhand russischer Dokumente, Druffel & Vowinckel Verlag, 2015, ISBN 978-3806112498 [552 S.]
  • Franz W. Seidler: Verbrechen an der Wehrmacht:
    • Bd. 1, Kriegsgreuel der Roten Armee 1941/42, Pour le Mérite Verlag, ISBN 978-3932381034
    • Bd. 2, Die Rote Armee mordet weiter, Pour le Mérite Verlag, ISBN 978-3932381058
    • Pauschale Rehabilitierung aller Deserteure und Kriegsverräter der Wehrmacht, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 4, Edition Grabert im Hohenrain-Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2017, S. 806–810
  • Denkmale für Deserteure statt für Soldaten, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 4, Edition Grabert im Hohenrain-Verlag, Tübingen, 3. Aufl. 2017, S. 803–805
  • Rolf Kosiek: Keine Dokumentationsstelle für Verbrechen an Deutschen, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 3, 3. Aufl., Grabert Verlag, Tübingen 2010, S. 799 f.
  • Volker A. Behr: Deutsche Auszeichnungen: Orden und Ehrenzeichen der Wehrmacht 1936–1945, Motorbuch (2012), ISBN 978-3613034839

Verweise

Weltnetz

Audio

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Hermann Teske: Die silbernen Spiegel Generalstabsdienst unter der Lupe, Heidelberg Verlag 1952/1980, S. 123 ff.
  2. Vgl. Bewertung der Armeen
  3. http://www.verfassungen.de/de/de33-45/wehrmachtaufbau35.htm
  4. Gerd Schultze-Rhonhof: Der Krieg, der viele Väter hatte, 6. Auflage, S. 303
  5. Gerd Schultze-Rhonhof: Der Krieg, der viele Väter hatte, 6. Auflage, S. 304
  6. 6,0 6,1 historisches-tonarchiv.de: „Stalingrad - Bilder einer erbitterten Schlacht“
  7. Martin Moll: Führer-Erlasse 1939-1945, Nikol Verlag, Hamburg 2011, S. 130, ISBN 3868200932
  8. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39613406.html
  9. Martin Moll: Führer-Erlasse 1939-1945, Nikol Verlag, Hamburg 2011, S. 315, ISBN 3868200932
  10. 10,0 10,1 “Das Deutsche Heer 1939, Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, herausgegeben von H. H. Podzun, Bad Nauheim 1953
  11. Friedrich Stahl: Heereseinteilung 1939. Dörfler, ISBN 3-89555-338-7
  12. Gemeint im übertragenen Sinn, als gegliedert erschaffen (Anmerkung Metapedia)
  13. Alfred Rosenberg: Der Mythus des 20. Jahrhunderts, Hoheneichen-Verlag, München, 75.–78. Aufl. 1935, Drittes Buch, II., Kap. 2 (S. 493)