Deutsche Zentrumspartei
Dieser Artikel bezieht sich auf die Deutsche Zentrumspartei, Zentrumsparteien anderer Länder unter Zentrumspartei (Auswahlseite).
Deutsche Zentrumspartei | |
Parteivorsitzender | Gerhard Woitzik[1] |
Generalsekretär | Sebastian Mostertz |
Stellvertretender Vorsitzender | Michael Möller, Alois Degler |
Geschäftsführer | Torben Frank[2] |
Schatzmeister | Hans-Werner Jarmer |
Ehrenvorsitzender | Gerhard Ribbeheger (†) |
Gründung | 13. Dezember 1870 |
Gründungsort | Berlin |
Hauptsitz | Straberger Weg 12 41542 Dormagen[3] |
Mitgliederzahl | 650 (Stand: Juni 2011)[4] |
Mindestalter | 16 Jahre[5] |
Weltnetzseite | www.deutsche-zentrumspartei.de |
Die Deutsche Zentrumspartei war seit 1870 eine Partei des politischen Katholizismus in Deutschland. Im Laufe des Ersten Weltkrieges näherte sie sich programmatisch jedoch stärker an die SPD an.
Die Kampfmittel dieser Partei waren weder katholisch noch christlich, sondern in ihrem Geist und Ton ein Ausfluß des parteipolitischen Haders und dienten zur Verhüllung der eigenen politischen Unfähigkeit. Die katholische Zeitschrift „Schildwache“ gab unter anderem ein vernichtendes Urteil über die Führer und Schriftleiter der Zentrumspartei ab:
- „Wenn uns aber, wie es klar zu sein scheint, nur die Liebe helfen kann, den krassen Materialismus, der uns erstickt, zu überwinden, so dürfen wir einer Sache sicher sein: In den Händen der politischen Katholiken, der katholischen Politik und ihrer Parteien, wird die Rettung sicher nicht liegen. Öffnen wir ein Blatt der sogenannten ,guten‘ Presse. Wie manche Seite werden wir finden, wo geradezu mit Haß jede Schwäche der Feinde festgenagelt und mit sichtlicher Freude behandelt wird! Es ist ein Schimpfen, Herausheben aller Schwächen des anderen, oft Verbreiten von Nachrichten, deren Wahrheit absolut in keiner Weise sichergestellt ist. Das 8. Gebot scheint in der Politik leider auch für viele Katholiken nicht mehr zu existieren.
- Dieses Sichabwenden von den katholischen Prinzipien ist eine sehr zu bedauernde Sache, denn nur diese, nicht politische Tricks, und nicht gut geschriebene Artikel werden den Glauben retten können. Was soll man sagen von Redakteuren, die in der Frühe den Heiland in der Hand gehalten haben, und die vielleicht eine Stunde nachher mit ihrer Feder das beleidigendste und unfamste Gift ausspriten, nicht nur gegen Feinde der Kirche, sondern gegen ehrwürdige Priester, die vielleicht nur eine etwas andere Ansicht haben als sie!“ – Cramer-Klett im Artikel „Wo ist Liebe?“ in der Zeitschrift „Schildwache“ Nr. 17/1931
Wenn man die eigentümliche, absolut unkatholische Stellungnahme der Zentrumspartei ergründen will, kann man sich zunächst auf die Tatsache stützen, daß diese Partei ihre Hauptstützpunkte in bestimmten Gebieten hatte, ihr Geist erfaßte also gewisse begrenzte Räume im deutschen Reichsgebiet und insbesondere im preußischen Landesgebiet. Die Wähler des Zentrums rekrutierten sich in erster Linie aus Westdeutschland und Schlesien, also aus jenen Provinzen, welche erst nach der Begründung der preußischen Machtstellung diesem Lande angeschlossen worden waren. Am 5. Juli 1933 löste sich die Partei selbst auf.
Nach 1945 neu gegründet und sich der Programmatik von vor 1918 wieder annähernd, wurde die Partei ebenso wie andere konservative Parteien unter Konrad Adenauer weitgehend neutralisiert und besteht seitdem nur noch als Splitterpartei weiter.
Literatur
- F. Walther Ilges: Die geplante Aufteilung Deutschlands (1933) (Netzbuch)
- F. Walther Ilges und Hermann Schmid: Hochverrat des Zentrums am Rhein (1934) (Netzbuch)
- Hermann Schmid und Walter Bacmeister: Alkohol-König und Prälat (1932) (Netzbuch)
Verweise
- Zentrumspartei 1870-1918 (dhm.de)
- Zentrumspartei 1918-1933 (dhm.de)
- gegenwärtige Netzseite der Partei