Knispel, Kurt

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Panzer-As Kurt Knispel, auch bekannt als „Der Schwarze Baron“ und „Ritter ohne Ritterkreuz“

Kurt Knispel (Lebensrune.png 20. September 1921 in Salisfeld, einem Ortsteil von Zuckmantel, Sudetenland; Todesrune.png gefallen 28. April 1945 bei Wostitz, Mähren) war ein deutscher Feldwebel der Panzertruppe der Wehrmacht und mit 168 bestätigten (100 als Richtschütze, 68 als Kommandant) und weiteren 30 Abschüssen einer der erfolgreichste Panzerkommandant der Weltgeschichte. Knispel wurde, der Legende nach, viermal für das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes vorgeschlagen. Laut nicht nachprüfbarer Aussage des Historikers Dr. phil. Roman Töppel soll diese diese Behauptung von Knispels Vorgesetzten, Alfred Rubbel, dementiert worden sein.[1]

Zweiter Weltkrieg

Diese todbringende Splitter wurden im Schädel Knispels gefunden
An dieser Stelle soll Panzerkommandant Feldwebel Kurt Knispel tödlich verwundet worden sein.

Knispel meldete sich 1940, im Alter von 19 Jahren, freiwillig zur Wehrmacht, zwei Jahre nachdem seine sudetendeutsche Heimat mit dem Münchner Abkommen befreit worden war. Er beendete die Ausbildung Anfang 1941 und diente als Ladeschütze in einem Panzer IV, dem wichtigsten deutschen Panzer der Zeit. Beim Unternehmen „Barbarossa“ in der Panzergruppe 3 war er Teil der nördlichen Zangenbewegung um Moskau, um die russische Hauptstadt zu erobern. Nach den anfänglichen Erfolgen kam der Vormarsch zum Erliegen, als sich die Truppen auf den gnadenlosen russischen Winter vorbereiteten.

Anfang 1942 wurde Knispel zusammen mit anderen Panzerbesatzungen von der Front zurückgezogen, um am neuen mächtigen Panzer „Tiger I“ ausgebildet zu werden. Mit der schweren Panzer-Abteilung 503 kehrte er gerade rechtzeitig an die Front zurück, um an der Schlacht von Kursk teilzunehmen. Während dieser Zeit zerstörte er als Panzerkommandant in 12 Tagen 27 russische T-34, die zu den erfolgreichsten Panzern der damaligen Roten Armee gehörten. Es gelang ihm, einen von ihnen in einer Entfernung von 3000 Metern herauszuholen. Für 50 zerstörte feindpanzer erhielt er das Eiserne Kreuz, 1 Klasse.

Der Krieg tobte bei den Kämpfen in Vinittsa, Jampol und bei der Kesselschlacht von Kamenez-Podolski weiter. Knispel war immer vorne mit dabei, und im Frühjahr 1944 wurde die Abteilung mit dem Panzer „Tiger II“ ausgerüstet. Der Wehrmachtbericht vom 25. April 1944 gab bekannt:

„Der Unteroffizier Knispel in einer schweren Panzerabteilung im Osten schoß in der Zeit von Juli 1942 und März 1944 101 Panzer ab.“[2]

Er kämpfte sich durch Ungarn, zuletzt im Umkreis von Budapest. Als die Fronten jedoch um ihn herum zusammenbrachen, die Schlacht um Budapest und die Plattenseeoffensive verloren waren, mußte er sich in das südliche Sudetenland zurückziehen. Es gab keinen Rückzug mehr von hier, und nach dem Kampf durch den gesamten Zweiten Weltkrieg an der Front, erhielt er 1945 bei Wostitz, nur 100 Kilometer von zu Hause entfernt, einen tödlichen Treffer.

Tod

Überreste

Kurt Knispel wurde gefunden und geborgen, April 2013.

Am 10. April 2013 bestätigten Behörden und Archäologen in der Tschechei, die Überreste von Kurt Knispel zwischen Urbau und Znaim (Südmähren) in einem unmarkierten Massengrab gefunden und an der Erkennungsmarke sowie einer Tätowierung identifiziert zu haben. Dort wurde Knispel wohl in aller Hast bestattet, nachdem er am 28. April 1945, ggf. erst am 29. April 1945, in einem Feldlazarett verstorben war. Wiederum berichtet Igor, ein Beteiligter an der Bergung der Überreste, Knispel habe in einem Einzelgrab gelegen, nur Knochen und Metallteilreste konnten festgestellt werden. Die betreffenden Männer sollen rund drei Jahre gezielt nach Knispel gesucht haben.

Todesursache

Bei der Todesursache gehen die Informationen auseinander. Während Franz Kurowski in seinem Werk berichtet, daß die gesamte deutsche Panzerbesatzung fiel, klären andere auf, daß nur Knispel fiel, die Besatzung überlebte, das letzte Besatungsmitglied war mit Stand 2017 noch am Leben. Der Beschuß des sowjetischen T-34 hatte Knispels Kampfpanzer „Tiger II“ nicht durchschlagen können, so daß es nicht im Innenraum zu einer Explosion kam. Kurt Knispel wurde von einem Granatensplitter getroffen, die Granate ist neben dem Panzer explodiert, und da Knispel entgegen Vorschriften seinen Panzer von der offenen Führerluke aus und ohne Stahlhelm befehligte, wurde er schwer getroffen und verstarb im Lazarett. Als sein Grab entdeckt wurde, steckte der Splitter noch im Schädel (er wurde in die Stirn getroffen).

Beisetzung

Kurt Knispel fand seine letzte Ruhestätte auf der Kriegsgräberstätte in Brünn, wo er feierlich und mit militärischen Ehren beigesetzt wurde.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Weiteres

In dem Weltnetzspiel World of Tanks kann man bei Panzerschlachten die „Knispel’s Medal“ (IV. bis I. Klasse) verliehen bekommen.

Literatur

  • Franz Kurowski: Feldwebel Kurt Knispel – Der erfolgreichste Panzerschütze und Panzerkommandant des Zweiten Weltkriegs[4], Flechsig, 2013, ISBN 978-3881897341

Verweise

Fußnoten

  1. https://www.youtube.com/watch?v=pfmilK8D0_Y englische Sprachfassung, Erwähnung bei Minute 3:04
  2. 2,0 2,1 Die Wehrmachtberichte 1939–1945, Band 3, 1. Januar 1944 bis 9. Mai 1945, Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1985, S. 88, ISBN 3-423-05944-3
  3. Klaus D. Patzwall / Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941–1945 Geschichte und Inhaber, Band II, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2001, ISBN 3-931533-45-X
  4. Dies ist die Geschichte von Kurt Knispel, dem wohl erfolgreichsten Panzerschützen und Panzerkommandanten des 2. Weltkriegs. Mit über 160 Panzerabschüssen stand Kurt Knispel an der Spitze der Panzer-Asse und doch ist nur sehr wenig über ihn bekannt. Als Tigerkommandant bei der schweren Panzer-Abteilung 503 stand er mit Panzerkommandanten wie Oberfeldwebel Rondorf, Feldwebel Heinz Gärtner und Hauptmann Clemens-Heinrich Graf von Kageneck an den Brennpunkten des Krieges im Einsatz. Ob im Kaukasus, an der russischen Nordfront, beim Unternehmen „Zitadelle“, im Kessel von Tscherkassy und vielen anderen kriegsentscheidenden Schlachten als Feuerwehr eingesetzt, kämpfte er mit seiner Abteilung gegen einen oft übermächtigen Gegner. Oftmals gegen gegebene Befehle seiner Infanterie-Kommandeure, denen er mit seinem Zug unterstellt war, vorstoßend, wurden ihm die verdienten Auszeichnungen versagt. Obwohl er von seinem Kommandeur viermal zum Ritterkreuz vorgeschlagen wurde, hat er diese Auszeichnung niemals erhalten. Wo er im Gefecht stand, neben, vor oder hinter seinen Kameraden, an ihm kam kein gegnerischer Panzer vorbei. Am 29. April 1945 wenige Tage vor Ende des Krieges, fand Kurt Knispel mit seiner Besatzung in seinem Tiger – von feindlichen Panzern umzingelt – den Tod.