Gyatso, Lungtog

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Symbolbild des neunten Dalai Lamas Lungtog Gyatso

Lungtog Gyatso (Lebensrune.png 20. Januar 1806 in Dan Chokhor, Provinz Kham, Tibet; Todesrune.png 26. März 1815 in Lhasa Tibet) war vom 10. November 1808 bis zu seinem frühen Tod im März 1815 der 9. Dalai Lama.

Ein Kind besteigt den Thron im Potala-Palast

Tibet befand sich unter der vollständigen Kontrolle Chinas. Dienst in Tibet verrichten zu müssen, galt vielen chinesischen Soldaten als Strafe, da man sich in diesem verarmten Land nicht im Glanze des kaiserlichen Hofes in Peking sonnen konnte. Die Auswahl des Dalai Lamas nahm während dessen immer groteskere Züge an. 1807 erhielten die Meister des Gelugpa-Ordens Nachricht über die Geburt zweier Jungen, die beide als Reinkarnation des 8. Dalai Lamas in Frage kamen. Während Lungtog Gyatso verschiedene ihm vorgelegte persönliche Sachen seines Vorgängers an sich nahm, fiel der andere Junge auf Imitationen herein. Durch dieses Verfahren setzte sich Lungtog Gyatso gegen den anderen Bewerber durch und wurde im Alter von einem Jahr als Reinkarnation erkannt. Der Kaiser von China erkannte die Wahl am 5. August 1808 an und Lungtog Gyatso bestieg am 10. November 1808, noch nicht ganz drei Jahre alt, den Thron im Potala-Palast. Im Dezember 1811 erhielt der damals Fünfjährige Besuch eines britischen Arztes, Thomas Manning, dem es trotz aller Schikanen der Behörden gelang, eine Audienz beim 9. Dalai Lama zu bekommen.[1] Thomas Manning schilderte in seinen Aufzeichnungen Lungtog Gyasto als außergewöhnlich begabt. Nach dieser Begegnung widmete sich das Kind wieder dem Studium buddhistischer Schriften. Es verstarb im Alter von neun Jahren, vermutlich an einer Lungenentzündung.[2]

Verweis

Fußnoten

  1. Lhasa ist auch bekannt als „die verbotene Stadt“. Ausländer waren in Tibet generell unerwünscht. Wenn sie entdeckt waren, wurden sie mit lautem Klatschen gedrängt, Tibet zu verlassen. Klatschen ist in Tibet ein jahrhundertealter Brauch, um böse Geister zu vertreiben. Auch der deutsche Bergsteiger Heinrich Harrer wurde so „begrüßt“.
  2. Karl-Heinz Golzio / Pietro Bandini: Die vierzehn Wiedergeburten des Dalai Lama. O. W. Barth, Bern/München/Wien 1997, ISBN 3-502-61002-9