Heymel, Alfred Walter von

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Der Mäzen Alfred Walter von Heymel galt als großer Förderer der Bremer Kunst. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Riensberger Friedhof. Bildquelle: „Die Unvergessenen“, Herausgeber Ernst Jünger, 1928

Alfred Walter Heymel, seit 1907 von Heymel (Lebensrune.png 6. März 1878 in Dresden; Todesrune.png 26. November 1914 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Verleger, Rennstallbesitzer und Herrenreiter. Zu seinen Pseudonymen gehörten „Spectator Germanicus“ und „Alfred Demel“.

Leben

Geboren wurde Alfred Walter Heymel 1878 als „Walter Hayes Misch“. Als Kind adoptierte ihn der Bremer Großkaufmann und Konsul Adolph Heymel (1822–1890), von dem er später ein beträchtliches Vermögen erbte. Der Namenswechsel ist rechtsgültig und gehört nicht zu seinen schriftstellerischen Pseudonyme, wie zuweilen behauptet wird.

„Sein Ruf ist vor allem zu Lebzeiten legendär: eine Mischung aus Aristokrat, Bohemien, Lebemann, Lyriker, Herrenreiter (als Reserveoffizier der Oldenburger Dragoner macht er Rennpferde zu seiner Leidenschaft), Kunstsammler und -mäzen, Freund vieler Freunde, deren Hoffnungen um 1900 auf nichts Geringeres gerichtet sind, Kunst und Leben sinnstiftend zu erneuern.“[1]

Bereits in seiner Schulzeit hatte Heymel schriftstellerische Ambitionen entwickelt. Seine ersten erhaltenen Gedichte schrieb er mit 17 Jahren. Nach seiner Schulzeit ging er mit dem Schulfreund und Verwandten Rudolf Alexander Schröder nach München. Zusammen gaben sie ab 1899 mit Otto Julius Bierbaum die bibliophile Zeitschrift „Die Insel“ heraus, aus welcher der „Insel-Verlag“ hervorging, der seit 1963 zur Suhrkamp gehört.

„Seit 1904 wohnte Heymel zusammen mit seiner Frau Gitta von Kühlmann in Riensberg. Kippenberg führt den Verlag zunehmend zu wirtschaftlichem Erfolg. Das Verhältnis zu Heymel war dennoch zunächst gespannt wurde aber ab 1910 besser. Heymel setzte sich stark für zeitgenössische Autoren ein, denn er hatte den Eindruck, dass der Verlag sich dort nicht genug engagierte. In Bremen trat er als Mäzen auf, unterstützte die Kunsthalle bei Ankäufen und sammelte selbst. In seinem Haus in der Riensberger Straße kamen oft Künstler zusammen. 1907 war Heymel geadelt worden. Er unternahm einige Auslandsreisen in die USA und nach Afrika. Trotz einer Tuberkulose-Erkrankung nahm Heymel kurz am Ersten Weltkrieg teil.“[2]

Ehrungen (Auswahl)

  • Am 2. Juni 1907 wurde Heymel von Prinzregent Luitpold in den Adelstand erhoben.
  • Die Heymelstraßen wie in Bremen-Horn-Lehe und Dresden-Loschwitz wurde nach ihm benannt.

Schriften (Auswahl)

  • In der Frühe. Gedichte und Sprüche, verlegt von Johannes Storm, Bremen 1898
  • Der Tod des Narzissus, Einakter (1898), zu dem Bühnenwerk schrieb Felix Mottl die Musik
  • Die Fischer und andere Gedichte, Schuster & Loeffler für den Insel-Verlag, Berlin 1899
  • Ritter Ungestüm. Insel Verlag, Leipzig 1900
  • Zwölf Lieder, Insel Verlag, Leipzig 1905
  • Spiegel – Freundschaft – Spiele, Insel Verlag, Leipzig 1908
  • Gesammelte Gedichte 1895–1914, Insel-Verlag, Leipzig 1914

Literatur

  • Ernst Jünger (Herausgeber): Die Unvergessenen, Justin Moser Verlag, München 1928
  • Theo Neteler: Verleger und Herrenreiter. Das ruhelose Leben des Alfred Walter Heymel, Göttingen 1995

Fußnoten