An der Saale hellem Strande
An der Saale hellem Strande ist ein im 19. Jahrhundert entstandenes deutsches Volks- und Wanderlied. Die 1822 komponierte Musik stammt von Friedrich Ernst Fesca, den Text verfaßte Franz Kugler (1808–1858) im Jahr 1826. Die Melodie wurde ursprünglich zu dem Text „Heute scheid ich, morgen wander ich“ geschrieben. Eine seltenere Version des Liedes lautet auch „An des Rheines schönem Strande“.
Text
- An der Saale hellem Strande
- stehen Burgen stolz und kühn.
- Ihre Dächer sind zerfallen,
- und der Wind streicht durch die Hallen,
- Wolken ziehen d’rüber hin.
- Zwar die Ritter sind verschwunden,
- Nimmer klingen Speer und Schild;
- Doch dem Wandersmann erscheinen
- In den altbemoosten Steinen
- Oft Gestalten zart und mild.
- Droben winken schöne Augen,
- Freundlich lacht manch roter Mund,
- Wand’rer schaut wohl in die Ferne,
- Schaut in holder Augen Sterne,
- Herz ist heiter und gesund.
- Und der Wand’rer zieht von dannen,
- Denn die Trennungsstunde ruft
- Und er singet Abschiedslieder.
- Lebewohl tönt ihm hernieder,
- Tücher wehen in der Luft.
- (unter Studenten verbreitet:)
- Und der Wandrer muß von dannen
- von den Brüdern fortgebannt
- und er singet Abschiedslieder,
- zieht zur Heimat, kehrt nicht wieder
- an des Rheines kühlen Strand.
Publikationen
Das Lied ist u. a. erschienen in:
Feuerwerker-Liederbuch (1883) • Deutsch-Österreichisches Studentenliederbuch (1888) • Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Des Rennsteigwanderers Liederbuch (1907) • Schulgesangbuch für höhere Lehranstalten (1912) • Deutsches Lautenlied (1914) • Liederbuch des jungdeutschen Ordens (ca. 1921) • Weltkriegs-Liederbuch (1926) • Liederbuch des Thüringerwald-Vereins (1927) • Wander-Liederbuch (1927) • Schlesier-Liederbuch (1936) • Wie's klingt und singt (1936)