Animismus (Psychosomatik)

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Animismus ist der Name eines von Georg Ernst Stahl (1659–1734) zu Anfang des 18. Jahrhunderts aufgestellten Systems in der Medizin, wonach eine unvergängliche „vernünftige Seele“ (Anima rationalis) als das Prinzip des Lebens betrachtet wird. Die Krankheiten, lehrte Stahl, seien Reaktionen dieser Seele gegen die Krankheitsursachen, d. h. innerliche Bewegungen, welche die Seele im Kampfe mit jenen Ursachen ausführe, und die ärztliche Behandlung müsse sich daher darauf beschränken, die der Einwirkung entgegenstehenden Hindernisse wegzuräumen und sie im Kampf gegen die Krankheitsursachen zu unterstützen. Die Anhänger Stahls wurden Animisten genannt. Sein entschiedenster Gegner war Friedrich Hoffmann.

In der anthropologischen Forschung ist Animismus als Ausdruck für die bei allen Naturvölkern beobachtete Neigung eingeführt worden, die ihnen mechanisch unerklärlichen Wirkungen der Dinge sich durch Annahme seelischer Kräfte oder handelnder Persönlichkeiten in den Dingen begreiflich zu machen. Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Geisterglaube

Literatur

  • Georg Ernst Stahl: Theoria medica vera. 3 Bände, Halle 1707