Arbeiter- und Soldatenrat
Die Arbeiter- und Soldatenräte waren bolschewistische Gruppierungen, die sich nach der Novemberrevolte bildeten. Trotz ihrer pro-bolschewistischen Organisationsform gehörten die Räte überwiegend den örtlichen Vorständen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) an. Dem Mitte Dezember 1918 in Berlin tagenden Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte wurde vom regierenden Rat der Volksbeauftragten bereits die Festlegung eines Termins für die Wahl zur Nationalversammlung übertragen. Mit dem 1. Reichsrätekongress verlor der Arbeiter- und Soldatenrat und sein Vollzugsrat zwar die zentralen legislativen und exekutiven Funktionen für das Reich und Preußen, aber in Berlin als einem Zentrum der Revolte rangen die Räte hartnäckig weiter um die Bildung eines Zentralrats der deutschen sozialistischen Republik und strebten eine Rätediktatur nach sowjetbolschewistischem Vorbild unter Führung des linksextremen Spartakusbundes an.
Nach der Wahl am 19. Januar 1919, bei der die SPD stärkste Kraft wurde, hatten die Räte ihre Aufgabe, als Steigbügelhalter für die Machtergreifung der Sozialdemokratie zu dienen, erfüllt und lösten sich auf.
Zitate
- Im November 1918 rissen marxistische Organisationen durch eine Revolution die vollziehende Gewalt an sich. Die Monarchen wurden entthront, die Reichs- und Landesbehörden abgesetzt und damit die Verfassung gebrochen. (...) Adolf Hitler in seiner Rede vom 23. März 1933
Literatur
- „Allgemeiner Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands vom 16. - 21. Dezember 1918. Stenographische Berichte herausgegeben vom Zentralrat der sozialistischen Republik Deutschlands“, 1919 (PDF-Datei)