Amt Bau
Die Bauprüfungsabteilung DAF, das Amt Bau oder das Bauamt war in der Deutschen Arbeitsfront für die Bearbeitung von Bauaufgaben der DAF in zeitlich unterschiedlicher Verantwortlichkeit zuständig.
Das aufsichtsführende Amt war die Zentralstelle für die Finanzwirtschaft der DAF. Nach erreichbarer Quellenlage wurde dieser Name mindestens ab September 1938 geführt. Zu vermuten ist eine Namensänderung mit der Übernahme durch Heinrich Simon am 1. Februar 1938. Im Organisationsbuch der NSDAP, 1937, wird die Zentralstelle noch als Führungsamt des Hauptarbeitsgebietes IV, als Schatzamt DAF u. KdF, geführt. Die Bezeichnung für das Amt Bau war hier noch Bauprüfungsabteilung DAF. Zur Anfangszeit der DAF 1933 hieß die Zentralstelle auch nur Schatz-Amt. Infolge der Anordnung 42/38 Umstellung in der Handhabung von Bauvorhaben des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley erließ der Leiter der Zentralstelle für die Finanzwirtschaft der DAF, Stabsleiter Pg. Simon, die Durchführungsbestimmung 6/38.
– Zentrale Bauplanung bei der DAF. - Umstellung in der Handhabung von Bauvorhaben. In: Baugilde. Heft 25. 5. September 1938. S. 866f.1. Neuordnung der Baudienststellen.
Für die zusammenfassende Bearbeitung aller Bauaufgaben der DAF. wird in der Zentralstelle für die Finanzwirtschaft das Bauamt der Deutschen Arbeitsfront neu errichtet. Die Leitung desselben behält sich Stabsleiter Simon selbst vor. Die Geschäfte des Amtes führt der Parteigenosse Erich Simon.
Der Leiter des Bauamtes (bzw. der mit der Führung der Amtsgeschäfte beauftragte Parteigenosse Erich Simon) ist für die ordnungsmäßige Durchführung aller Eigenbauten der DAF. verantwortlich. Er hat in Zusammenarbeit mit dem Etatamt den jährlichen Bauhaushalt aufzustellen und mir denselben zur Feststellung durch den Reichsorganisationsleiter zuzuleiten. Er hat die Abwicklung des Bauhaushaltsplanes laufend zu überprüfen und mir über den Stand der Abwicklung monatlich Meldung zu erstatten. Er stellt die Richtlinien für eine produktive Zusammenarbeit mit den beauftragten Architekten fest und sorgt für die Wahrnehmung aller ideellen und praktischen Ansprüche der DAF. bei der Durchführung der Bauten. Mit allen hieran beteiligten Dienststellen der DAF. hält er laufend Verbindung.
Zur Durchführung dieser Aufgaben sind ihm unterstellt:
1. Die Meldestelle für Bauvorhaben, Leiter Pg. Maletz;
2. das Architektenbüro der Deutschen Arbeitsfront, Leiter Pg. Schulte-Frohlinde;
3. die Abteilung "Bauüberwachung", Leiter Pg. Laux.
Im Zuge der Arbeitsfront im Kriege wird das Bauamt im Kriegs-Hauptarbeitsgebiet IV der Zentralstelle für die Finanzwirtschaft der DAF geführt. Die 1937 im Hauptarbeitsgebiet III dem Leiter der Hauptarbeitsgebiete unterstellte Reichsbetriebsgemeinschaft 4. Bau und 1940 dem Kriegs-Hauptarbeitsgebiet II als Fachamt "Bau" zugeteilte Einrichtung hat nichts mit dem Bauamt zu tun. Die Fachämter waren die vertikale fachliche Gliederung in den Betrieben. Fragmentarisch mit den Gewerkschaften vergleichbar führten sie die einzelnen Berufszweige unter den Gesichtspunkten ähnlicher Produktion (Nahrung und Genuß) oder ähnlicher Aufgaben gegenüber der Allgemeinheit (Verkehr und öffentliche Betriebe) zusammen. Immer wieder ist eine begriffliche Annäherung/Verwischung zwischen Fachamt und Bauamt, zwischen Hauptarbeitsgebiet, Zentralstelle, Hauptamt, Amt, Hauptstelle oder Abteilung in Literatur und Netz ersichtlich. Das Bauamt war der die Finanzen verwaltenden Zentralstelle, die wiederum dem Reichsschatzmeister der NSDAP verantwortlich war, unterstellt und hatte nichts mit der berufsständischen Vertretung durch die Fachämter zu tun.
Literatur
- Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP (Hg.): Organisationsbuch der NSDAP. 1937. 2. Aufl. S. 185-232.
- Marrenbach, Otto: Fundamente des Sieges - Die Gesamtarbeit der Deutschen Arbeitsfront von 1933 bis 1940. 1940. S. 24f, 392f.
- Zentrale Bauplanung bei der DAF. - Umstellung in der Handhabung von Bauvorhaben. In: Baugilde. Heft 25. 1938. S. 866f.