Philemon und Baukis

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Baukis)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Philemon, Baukis, Hermes und Zeus auf einem Landschaftsgemälde des niederdeutschen Malers Peter Paul Rubens.

Philemon und Baukis sind in der griechischen Mythologie ein Ehepaar, das in einer armseligen Hütte etwas abseits eines Dorfes in Phrygien lebt. Zeus und Hermes wollten die Herzen der Menschen prüfen und kamen in menschlicher Gestalt auf die Erde, jedoch erfahren sie überall nur Ablehnung, als sie eine Herberge für die Nacht suchen. Wie sie aber zur Hütte des Ehepaares kommen, werden sie — ohne ihr Anliegen vorzutragen — sofort aufgenommen und bewirtet. Es wird eigens für sie ein Kohlkopf aus dem Garten geholt, ein Stück Schinken gekocht und auch Wein ausgeschenkt. Obwohl das alte Ehepaar nicht viel besitzt, sind sie bereit, es mit den Fremden zu teilen.

Als Philemon bei Tisch merkt, daß der Weinkrug, so oft er nachschenkt, nicht leer wird, erkennen er und seine Frau, daß Götter in ihrem Haus eingekehrt sind. Sie entschuldigen sich augenblicklich für das karge Mahl und begeben sich sofort in den Stall, um dem hohen Besuch auch noch die Gans zu schlachten. Das Tier entwischt ihnen jedoch, läuft in das Haus und sucht ängstlich hinter Zeus und Hermes Schutz. Zeus meint, daß sie das Tier am Leben lassen sollen, denn das karge Mahl war mit der Liebe der Gastgeber gewürzt und somit viel schmackhafter all alles, was die Reichen im Dorf ihnen vorsetzen hätten können. Zur Strafe für ihre kalten Herzen läßt Zeus das Dorf durch eine Flut zu einem See werden. Anstelle der Hütte des Ehepaares setzt er einen prächtigen Tempel. Als Zeus dem Ehepaar einen Wunsch freistellt, wünschen beide sich, daß sie in dem Tempel als Priester dienen dürfen und zur selben Stunde sterben wollen, damit keiner ohne den anderen leben und um den Verlust trauern muß.

Zeus gewährt es ihnen und eines Tages verwandelt sich Philemon in eine Eiche, seine Gattin Baukis in eine Linde. Sie können noch wenige Worte austauschen, dann sind sie vollständig gewandelt. Auf diese Weise wurde ihre eheliche und menschliche Güte von den Göttern belohnt.

Siehe auch:

Literatur

  • Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums (Goldmanns Gelbe Taschenbuchreihe, Bd. 500), Wilhelm Goldmann Verlag, München o.J.