Braunhemd

Braunhemd, auch Parteihemd, war die Bezeichnung für das Hemd der Sturmabteilung (SA).

Geschichte

Die braune Farbe, die das Erdverbundene andeutet, war die Lieblingsfarbe Adolf Hitlers, wie sie auch die Bismarcks war. Bestimmend für das Braunhemd als Diensthemd war ferner die Frage des niedrigen Preises, der jedem Parteigenossen der NSDAP die Anschaffung ermöglichen sollte, sodann der deutliche Unterschied gegenüber der Reichswehruniform. Zum erstenmal zeigten sich Braunhemden 1925, nachdem die ersten SA-Männer nur graue Windjacken und graue Skimützen mit dem Parteiabzeihen als Kokarde getragen hatte.

Aussehen und Tragweise der Uniform

Der Binder mußte so gebunden sein, daß beide Enden gleich lang sind und nicht, wie auf obenstehender Abbildung, auf der das untere Ende länger ist.

Zum großen Dienstanzug für die SA und SS war das Braunhemd meist aus Köpe (Köpe ist ein besonderer Stoff) und Indanthren (einem licht- und waschechten synthetischen Farbstoff für Textilien) gefärbt, mit zwei aufgesetzten Brusttaschen, silbernen oder goldenen Metallknöpfen, je nach der Gruppe (bei der SS Lederknöpfe) und Achsel als großer Dienstanzug Kragenspiegel und Kragenschnüre. Amtswalter trugen dasselbe Hemd mit anderen Abzeichen und vom Rang des Ortsgruppenleiters ab Schulterkordeln. Zum Dienstrock konnte ein braunes Hemd aus feinem Material (Popeline) getragen werden, ohne Brusttasche, mit abnehmbaren Kragen und Perlmutterknöpfen. Es konnte in dem bisherigen Braun oder in der neueren Farbe aus den 1930er Jahren gehalten sein. Außer Dienst war einfarbige Wäsche in allen Abstufungen von Braun bis Weiß gestattet.

Binder

Je nach der Zugehörigkeit zur SA oder SS wurde der Binder in Braun oder Schwarz getragen. Für Formationen der SA war der Binder zum Diensthemd aus demselben Material (Köper) gefertigt wie das Diensthemd. Zum Dienstrock der SA gehörte ein dunkelbrauner Binder. Die SS trug den gleichen schwarzen Binder zum Dienstanzug wie zum Dienstrock. Einen schwarzen Binder trugen auch die Amtswalter. Beim Diensthemd wurde auf dem Binder das Parteiabzeichen in Höhe der Taschenknöpfe getragen.

Siehe auch

• Männer im Braunhemd

Literatur

• Freiherr von Eelking (Hg.): Die Uniformen der Braunhemden. S.A., S.S., Politische Leiter, H.J., D.J. und B.d.M., Zentralverlag der NSDAP Franz Eher Nachf. GmbH, München 1934