Brokatpapier

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Um 1800 hergestelltes Brokatpapier mit der Darstellung von Jesus Christus und weiterer Gestalten des Christentums.

Als Brokatpapier wird eine um 1690 erfundene[1], vorwiegend im 18. Jahrhundert gebräuchliche Art von Buntpapier bezeichnet, das hergestellt wurde, indem man ein farbig grundiertes Papier einem Muster entsprechend mit Eiweiß, Gummi oder Dextrin bedruckte (mittels Schablone bemalt) und das Textilmuster (Dessin) danach mit Gold-, bez. Silberpulver einstäubte oder mit Blattgold, bzw. Blattsilber belegte[2], nach dem Trocknen das überschüssige Gold oder Silber wegwischte und, um den Figuren höheren Glanz zu geben, das Papier satinierte.

Der Formenreichtum des Brokatpapiers, der sich aus Bandelwerk, Ranken, Arabesken und Blütenmotiven zusammensetzte, war den Mustern von Ledertapeten und Seidendamast verwandt. Gegen Ende des 18. und während des 19. Jahrhunderts überwogen die Blätter mit figürlichem Dekor, die in der Art von Bilderbögen gestaltet waren.

Siehe auch

Literatur

  • Albert Haemmerle (unter Mitarbeit von Olga Hirsch): Buntpapier. Herkommen - Geschichte - Techniken - Beziehungen zur Kunst. München, Callwey, 1961

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl.: Universität Würzburg: E-Cards: Bunt- und Brokatpapiere
  2. Das Blattgold/-silber wurde hierbei mit Klebemitteln versehen und anschließend mittels eines Kalanders als releliefartige Musterung aufgepresst.