Bruno von Magdeburg
Brun(o) von Magdeburg war ein deutscher Geschichtschreiber und Kleriker des frühen Hochmittelalters.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bruno war zunächst in Magdeburg und in der Kanzlei des Erzbischofs Werners von Magdeburg, eines Bruders Annos II. von Köln und erbitterten Gegners von König Heinrich IV., beschäftigt. Nach Werners Tod war er seit 1078 beim Bischof von Merseburg beschäftigt und schrieb zur Rechtfertigung der Wahl des Gegenkönigs von Heinrich IV., Hermann von Salm und Luxemburg, im Jahre 1082 einen „De bello Saxonico liber“ (dt. „Buch vom Sachsenkrieg“) gegen Heinrich IV. Dieses, dem Bischof von Merseburg gewidmete Buch, erscheint als eine gehässige Parteischrift, vom klerikalen und sächsischen Standpunkt aus Heinrich IV. verleumdend, dabei oberflächlich und unzuverlässig, ist aber dennoch wegen mehrerer wichtiger Nachrichten und Briefe und der darin eingewebten Urkunden historisch wertvoll. Die Schrift wurde von dem Historiker Georg Heinrich Pertz in die „Scriptores rerum Germanicarum“ (Hannovover 1843) aufgenommen und von Wilhelm Wattenbach[1] ins Deutsche übersetzt.
Bruno ist vielleicht identisch mit dem 1100 urkundlich genannten Magdeburger Domscholaster Brun.
Schriften
- Brunonis De bello saxonico liber. Im lateinischen Original, überarbeitet von Wilhelm Wattenbach, Hannover 1880 (Netzbuch)
- Brunos Buch vom Sächsischen Kriege nach der Ausgabe der Monumenta Germaniae übersetzt von Wilhelm Wattenbach. Berlin, Wilhelm Besser's Verlagsbuchhandlung, 1853 (Netzbuch)
- De bello Saxonico liber: Brunos Buch v. Sachsenkrieg, neu bearb. v. H.-E. Lohmann, Dt. MA, Krit. Studientexte d. Reichsinstituts f. ältere dt. Gesch. kde. II, Hiersemann-Verlag, 1937
Verweise
- Leuschner, Joachim: „Brun von Magdeburg“, in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 674
- E. Timme: Der sächsische Widerstand im Spiegel des Bruno von Magdeburg. 2001