Buhurt

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Der Buhurt (auch Buhurd, mhd.; Pl. die Buhurte; afrz. bouhourt, von mlat. bohordiacum „eingezäunter Platz“) war ein mittelalterliches Ritterkampfspiel und Freiturnier, bei dem zwei Ritterscharen gegeneinander kämpften. Er gehörte zu den frühen Formen des Turniers, die aus vorritterlichen Reiterspielen hervorgingen und gestaltete sich als unbewaffneter Schaukampf zu Ross, bei dem die Kämpfer zweier Parteien hauptsächlich ihre mannschaftliche Disziplin und ihr reiterliches Geschick bei schnellen Paraden und Wendungen, sowie ihre Sattelfestigkeit beim Touchieren von Schild zu Schild beweisen konnten. Die Ausübung des Buhurts wurde buhurdieren, buhurden oder buhieren genannt.

Der Buhurt war weniger gefährlich als andere Formen des Turniers und fiel von daher auch nicht unter kirchliches Verbot. Dementsprechend trugen die Kämpfer auch keine Panzer. Er scheint fast immer bei festlichen Anlässen veranstaltet worden zu sein; nachdem er in Quellen des 13. Jahrhunderts häufig erwähnt wurde, verschwindet er danach allmählich.

Ablauf

Wie in einer Feldschlacht ritten die Scharen der beiden Parteien gegeneinander an, wobei sich jeder Kämpfer einen nach Rang, Stärke und Position geeignet erscheinenden Gegner suchte und diesen aus dem Sattel zu stechen trachtete. Nach dem ersten Anrennen erfolgte die „widerkere“ in umgekehrter Richtung. Am Boden fand der Kampf seinen Fortgang mit stumpfen Trutzwaffen (Schwerter, Kolben), wobei das Ziel war, dem Gegner die Helmzier herunter zu schlagen. Statt einen eigenen Gegner anzunehmen, konnte der Kämpfer auch Freunden zu Hilfe kommen.

Siehe auch

Verweise