Bunt sind schon die Wälder
Bunt sind schon die Wälder ist ein Gedicht von Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis, das dieser 1782 als fünfstrophiges „Herbstlied“ veröffentlichte. Vertont wurde es von Johann Friedrich Reichardt.
Inhaltsverzeichnis
Text
- Bunt sind schon die Wälder,
- Gelb die Stoppelfelder,
- Und der Herbst beginnt.
- Rothe Blätter fallen,
- Graue Nebel wallen,
- Kühler weht der Wind.
- Wie die volle Traube,
- Aus dem Rebenlaube,
- Purpurfarbig stralt!
- Am Geländer reifen
- Pfirsiche mit Streifen
- Roth und weiß bemalt.
- Sieh! wie hier die Dirne
- Emsig Pflaum’ und Birne
- In ihr Körbchen legt;
- Dort, mit leichten Schritten,
- Jene, goldne Quitten
- In den Landhof trägt!
- Flinke Träger springen,
- Und die Mädchen singen,
- Alles jubelt froh!
- Bunte Bänder schweben,
- Zwischen hohen Reben,
- Auf dem Hut von Stroh!
- Geige tönt und Flöte
- Bei der Abendröthe
- Und im Mondenglanz;
- Junge Winzerinnen
- Winken und beginnen
- Deutschen Ringeltanz.
Unter anderem von Theodor Fliedner wurden später noch weitere Strophen religiösen Inhalts hinzugefügt.
Hörbeispiel
Das Lied, gesungen von Anke Zohm:
Literatur
- Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis: Gedichte, 1782, S. 3 f.: „Herbstlied“ (PDF-Datei)