Krauch, Carl

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Carl Krauch (Lebensrune.png 7. April 1887 in Darmstadt; Todesrune.png 3. Februar 1968 in Bühl) war ein deutscher Chemiker.

Leben

Er wurde am 7. April 1887 als Sohn des Chemikers und Apothekers Carl Krauch senior in Darmstadt geboren. Nach dem Schulabschluss studierte er ab 1906 Chemie und Botanik in Gießen und Heidelberg und schloß 1911 mit dem Doktorexamen ab. Nach einem Jahr als Assistent an der Universität Heidelberg trat er 1912 bei der Badischen Anilin- und Sodafabrik (BASF) ein. 1914 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, bereits ein Jahr später jedoch wegen Unabkömmlichkeit zurückversetzt und war dann in den BASF-Werken in Oppau und Leuna tätig. In ersterem war er nach der Explosion 1921 zunächst für den Wiederaufbau zuständig, anschließend als stellvertretender Werksleiter tätig. 1926 wurde er zum stellvertretenden, 1934 zum ordentlichen Vorstandsmitglied der I.G. Farben ernannt. 1929 war ihm die Leitung der neu geschaffenen Sparte I (Stickstoff, Öle, Gruben) übertragen worden.

Er schuf mit den bis zur Produktionsreife entwickelten Verfahren zur Herstellung von Synthesebenzin durch spaltende und raffinierende Hydrierung (Druckhydrierung und -raffination) und von Synthesemethanol nach der Vorarbeit durch Matthias Pier entscheidende Voraussetzungen zur Neugestaltung der deutschen Erdöl- und Kohleverwertung und der Brennstoffversorgung und kann damit als Wegbereiter der heutigen petrochemischen Industrie gelten.

Ab 1935 steuerte er als Leiter der „Vermittlungsstelle W“ die Zusammenarbeit zwischen dem Konzern und den Reichsbehörden, ein Jahr später beauftragte ihn Hermann Göring mit der Leitung der „Abteilung für Forschung und Entwicklung im Amt für Deutsche Roh- und Werkstoffe“. 1937 wurde er Senator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. 1938 wurde er zum Wehrwirtschaftsführer und „Generalbevollmächtigten für Sonderfragen der chemischen Erzeugung beim Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan (GBChem) ernannt. Im Mai 1940 wurde er als Nachfolger Carl Boschs zum Aufsichtsratsvorsitzenden der I.G. Farben ernannt, zwei Jahre später zum kommissarischen Leiter des Reichsamtes für Wirtschaftsausbau.

Professor Dr. h.c. Carl Krauch erhielt 1942 die Goldene Leibniz-Medaille für seine außerordentlichen und hervorragenden Verdienste um die Zusammenarbeit von Forschung, Technik und Wirtschaft, mit der er dem Reich und Volk entscheidende Dienste geleitet hat. Carl Krauch erhielt zudem die Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg und eine Ehrenprofessur der Universität Berlin verliehen.

Im I.G.-Farben-Prozeß, dem Verfahren „Vereinigte Staaten vs. Carl Krauch et al.“, wurden 23 Leitende Angestellte der I.G. Farbenindustrie AG im Jahr 1947 vor ein VS-amerikanisches Militärgericht gezerrt. Am 30. Juli 1948 wurde er wegen angeblicher „Versklavung“ während des Einsatzes von Häftlingen auf der Baustelle der I.G. Auschwitz zu sechs Jahren Haft verurteilt. Im Sommer 1950 wurde er aus dem Gefängnis entlassen.

Auszeichnungen

Verweise