Daimler Vis-à-Vis

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Daimler Vis-à-Vis

Der Daimler Vis-à-Vis ist ein Pkw von Daimler-Motorengesellschaft von 1894.

Geschichte

Auf der Pariser Weltausstellung 1889 fand Daimlers und Maybachs „Stahlradwagen“, ausgestellt von der Firma „Panhard & Levassor“, große Bewunderung. Damit begann die enge Zusammenarbeit Daimlers mit den französischen industriellen und es wurde der Grundstein der französischen Automobilindustrie gelegt.

Ihren Anteil daran hatte auch die französische Presse. Das Jahr 1893 war für die Besitzer der Pariser Zeitungen keines der „fetten Jahre“. Auch Pierre Giffard, Chefredakteur der Zeitung „Le Petit Journal“, wußte, deß man ohne überraschende Sensationen keine neuen Leser gewinnen kann. Zu diesem Zwecke schrieb „Le Petit Journal“ für alle Fahrzeuge, die durch Dampf, Gas, Benzin oder elektrisch betrieben sind, einen Wettbewerb aus.

Die Fahrt sollte auf der Strecke Paris—Rouen stattfinden. Am 22. Juli 1894 rollten 14 Benzinkutschen und 7 Dampfwagen an den Start. Es standen sich Wagen wie Panhard & Levassor, Roger-Benz, Peugeot, De Dion und andere gegenüber. Nach vier Stunden und 40 Minuten ging in Rouen Graf de Dion mit seinem 14,8 kW (20 PS)-Dampfwagen durchs Ziel. Hinter ihm folgten zwei Peugeots mit ihren 3 kW (4 PS)-Motorwagen. Der vierte war ein Panhard & Levassor mit Emile Levassor am Steuer. Es war schwer, sich de Dions „Dampftraktor“ als Familienfahrzeug im Sinne der Wettbewerbsrechte vorzustellen.

Die Rennleitung sprach also den ersten Preis zu gleichen Teilen den Firmen „Peugeot“ und „Panhard & Levassor“ zu. Chefredakteur Giffard schloß die Siegerehrung mit den Worten:

„Ein besonderes Lob gebührt dem Ingenieur Daimler, dessen Motor sich in den Wagen von Peugeot und P & L auf das beste bewährt hat.“

Daimler, der es sich nicht hatte nehmen lassen, dem Rennen persönlich beizuwohnen, baute im gleichen Jahr einen neuen Viersitzer, nach der Sitzordnung „Vis-à-Vis“ benannt. Technisch war der Wagen eine interessante Konstruktion, versehen mit einem wassergekühlten Zweizylindermotor, der einen Hubraum von 1040 ccm besaß. Der Motor, der im Viertakt arbeitete, entwickelte 2,7 kW (3,7 PS) bei 650 Touren. Die Kraftübertragung erfolgte über Riemen zum Vierganggetriebe. Der Wagen mit Vollgummireifen erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 22 km/h. Das Original des Wagens steht heute im Daimler-Benz-Museum in Stuttgart-Untertürkheim.

Filmbeitrag