Schreber, Moritz

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Dr. Moritz Schreber

Daniel Gottlob Moritz Schreber (Lebensrune.png 15. Oktober 1808 in Leipzig; Todesrune.png 10. November 1861 in ebenda) war ein deutscher Orthopäde und Hochschullehrer an der Universität Leipzig.

Wirken

Am 5. Oktober 1808 wurde Moritz Schreber als zweites Kind seines schon 54jährigen Vaters in Leipzig geboren. Seine Familie konnte ihren Stammbaum über drei Jahrhunderte zurück verfolgen; die schenkte dem Staat namhafte Gelehrte, vorzugsweise Juristen.

Auf Leipzigs altberühmte Thomasschule genoß Schreber seine Ausbildung und studierte in seiner Vaterstadt Medizin. Er wurde ein tüchtiger Arzt und hatte weit über Leipzigs Grenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf, besonders als Gründer einer fortschrittlichen Heilgymnastik.

Außerordentlich fleißig war er auch als ärztlicher Schriftsteller. Einzelne seiner Werke hatten viele Auflagen, Neubearbeitungen und Ergänzungen erlebt; die meisten sind in fast allen Sprachen der Welt übersetzt worden.

Das Verdienst, den Sinn für die edle Turnkunst geweckt zu haben, gebührt ebenfalls Dr. Schreber. Er gründete in Gemeinschaft mit den Professoren Dr. Carl Ernst Bock und Dr. Biedermann die Leipziger Turnverein, dessen Vorsitzenden er mehrere Jahre war.

Dr. Schreber gilt als Vorkämpfer des deutschen, insbesondere des Leipziger Turnwesens.

In schwärmerische Begeisterung arbeitete Dr. Schreber unerschrocken an der Stärkung des Nationalgefühls, kämpfte und litt für zeitgemäße freiheitliche Reformen. Das Turnen war ihm nicht Selbstzweck, sondern ein wichtiges Erziehungsmittel.[1]

Kaum 53 Jahre alt, verstarb Dr. Schreber bereits am 11. November 1861. Er wurde in der 6. Abteilung des Neuen Johannesfriedhof beerdigt. Heute ist es eine öffentlichen Grünanlage und daher unauffindbar.

Schriften

  • 96-book.png PDF Das Turnen vom ärtzlichen Standpunkte aus, zugleich als eine Staatsangelegenheit, Leipzig 1843
  • 96-book.png PDF Die Eigenthümlichkeiten des kindlichen Organismus im gesunden und kranken Zustande, 1852
  • 96-book.png PDF Die ärztliche Zimmergymnastik, 1855 (dies wurde zum Bestseller)
  • Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit durch naturgetreue und gleichmässige Förderung normaler Körperbildung, lebenstüchtiger Gesundheit und geistiger Veredelung und insbesondere durch möglichste Benutzung specieller Erziehungsmittel, 1858
  • Der Hausfreund als Erzieher und Führer zu Familienglück und Menschenveredelung, 1861

Fußnoten

  1. Georg Merseburger (Hg.): Leipziger Jarbuch 1940, Verlag Otto Byer, Leipzig 1940