Das Erbe von Björndal

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Buch

Titel: Das Erbe von Björndal
Autor: Trygve Gulbranssen
Erscheinungsjahr: 1939

Das Erbe von Björndal ist ein Roman von Trygve Gulbranssen.

Rezeption

„Wenn ein Buch sich durch seine innere Haltung einen Leserkreis zu schaffen vermag, der weit über den Durchschnitt herausragt wie ein einsamer Gipfel über die Niederungen der Ebene, dann darf man wohl mit Recht sagen, hier liegt eine Dichtung vor, die dem Menschen unserer Zeit wirkliche innere Werte zu schenken weiß. Zu diesen wenigen Büchern gehört das Werk Gulbranssens, dessen zweiter Band nun in der Auswahlreihe unserer Gemeinschaft erscheint.
In dem ersten Buch Und ewig singen die Wälder erzählt der Dichter von den Menschen jener nordländischen Bauernsippe, die im Kampf dreier Generationen über sich selbst und das Tal hinauswachsen und zu den Herren des Landes werden. Im ‚Erbe von Björndal‘ erfahren wir nun, wie Dag, der Adelheid, die Tochter des alten Majors, freite, sein Leben mit der jungen Frau einrichtet. Leicht ist die Ehe für Adelheid nicht, denn Dag ist wie sein Vater - ein Mann, der seine eigenen Wege zu gehen gewohnt ist. Erst ein ganzes Menschenleben mit Kampf und Wunden, mit Sieg und Unterliegen läßt ihn reif und ausgeglichen werden. Solange sein Vater auf Björndal sitzt, hart und herrisch nach außen, innerlich aber voll Güte und Hilfsbereitschaft gegen Feund und Feind, lebt er abseitig und ganz den Wäldern und Bergen zugetan, und Adelheid muß mit der ganzen Kraft ihrer Seele um ihn ringen, bis er die Aufgaben seines Lebens erkennt und die Zügel des unermeßlichen Besitzes in die Hand nimmt.
Eine unendliche Fülle von Geschehnissen und dramatischen Ereignissen breitet der Dichter vor den Augen seiner Leser aus, immer aber wird er uns packen und zutiefst erregen. Menschen und Landschaft verwachsen hier zu vollkommener Einheit. Hinter den unermeßlichen Wäldern stehen drohend wie ein düsteres Schicksal die schroffen, hohen Berge und werfen ihre Schatten über das Land. Und die Schatten lasten auch auf den Männern und Frauen Björndals, ihrem Ringen und Kämpfen um die letzten Tiefen und den Sinn ihres Lebens. Aber sie sind sich selbst getreu und halten durch. Ihr Alter wird überstrahlt von dem jungen heranwachsenden Geschlecht, dem sie das große Erbe getrost in die Hand geben können mit der Gewißheit, daß es getreu verwaltet und weitergegeben wird.
Es gibt in diesem Buch Abschnitte voll großer Leuchtkraft und Szenen von mitreißendem Schwung, die abwechseln mit Stimmungsbildern voll tiefer Zartheit und echtem Gefühl. Wir empfinden es als wahre Dichtung, die zu unserem Herzen spricht und uns innerlich nicht mehr freigibt. Wir danken dem Dichter für dieses Erlebnis das in uns lange und anhaltend nachklingt!“[1]

Fußnoten

  1. Büchergilde, Februar 1939, Heft 2