Das Hünengrab (Lied)
Das Hünengrab ist ein Lied des deutschen Liedermachers Frank Rennicke nach einem Text von Hans de Vosl, das 1996 auf dem Album „Trotz alledem“ erschien.
Text
- Auf waldumfaßter Höhe,
- da steht ein Hünengrab,
- von Steinen hochgetürmet,
- schaut es auf’s Meer hinab.
- Wer mag wohl hier vor Zeiten
- begraben worden sein?
- Wem bleichen Sonn’
- und Regen das Gebein?
- Gewiß ist das mein Ahne,
- der hier am Ostseestrand
- nach vielen kühnen Fahrten
- die letzte Ruhe fand.
- Die Segel gleiten vorüber,
- die Wolken ziehen hin.
- Mir will das Menschenschicksal
- nicht mehr aus dem Sinn.
- Hier ruht er nun der Wiking
- auf friedlich stiller Höh’,
- doch seine Sippe kreuzet
- noch heute auf der See.
- So zieht der Lebensfaden
- von grauer Urzeit her
- Geschlechter auf Geschlechter
- hinaus auf’s Meer.
- Ich lieg’ im duft’gen Grase
- vom Sonnenlicht umstrahlt,
- das auf die alten Steine
- die feinsten Lichter malt.
- Hoch über mir im Äther
- kreist eine Krähenschar
- und durch den Herbstduft
- leuchtet’s warm und klar.
- So leuchtete die Sonne,
- als man das Grab hier schuf.
- Genauso klang vom Meere
- einsamer Möwenruf.
- Und wie im Zeitmeer versunken,
- verklärt sich mir der Sinn.
- Ich ziehe durch endlose Räume
- mit Ahnen dahin,
- Ich ziehe durch endlose Räume
- mit Ahnen dahin,
- Ich ziehe durch endlose Räume
- mit Ahnen dahin.
Literatur
- Frank Rennicke: Liederbuch: alle meine Lieder von Anfang an. Texte mit Gitarrengriffen, Selbstverlag, 1995