Das goldene Spinnrad

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Das goldene Spinnrad ist ein tschechisches Märchen, das von Božena Nĕmcová aufgezeichnet, bearbeitet und veröffentlicht wurde.

Inhalt

Eine arme Witwe lebt mit ihren zwei Töchtern, die Zwillinge sind, in einer kleinen Hütte im Wald. In ihrem Charakter unterscheiden sich beide stark, denn Dobrunka ist folgsam, fleißig und verständig, während Sloboha faul, stolz, bösartig, rachsüchtig und ungehorsam ist. Die Mutter liebt jedoch Sloboha über alles und bevorzugt diese gegenüber deren Schwester. Während Sloboha eine Stellung in der Stadt annimmt, führt Dobrunka den Haushalt weiter. Als die Mutter einmal in der Stadt ist, findet in der Nähe der Hütte eine Jagd statt und einer der Jäger, der Fürst Dobromil, bittet Dobrunka um eine Erfrischung, die ihm sogleich gewährt wird. Als er am Tag darauf nochmals vorbei kommt, hält er in Anwesenheit der Mutter um Dobrunkas Hand an und betont, daß er in der Lage sei, eine Frau zu ernähren, auch könnte die Mutter mit in das ihm gehörige Haus ziehen. Seine adelige Herkunft erwähnt er nicht. Der Handel wird geschlossen und als Dobrunka ihr Hochzeitskleid gestickt hat, kehrt Dobromil wieder und nimmt sie mit zu sich an den Hof. Lange kann er jedoch nicht bleiben, da er in einen Krieg ziehen muß. Die Mutter neidet ihrer Tochter inzwischen das Glück und lockt mit Sloboha zusammen Dobrunka in eine Falle. In einem Waldstück wird ihr ein Messer in die Brust gestochen und der Körper verstümmelt. Arme, Beine und Augen nehmen die beiden mit und verwahren sie sicher. Sloboha nimmt fortan die Rolle ihrer Schwester am Hofe ein. Dobrunka, die dennoch nicht tot ist, findet sich in einer Höhle wieder, wo sich ein alter Einsiedler mit einem Jungen befindet. Der Junge wird mit Luxusgütern, nämlich einem Spinnrad, einer Spindel und einem Spinnrocken aus Gold, zum Hof geschickt, wo er diese gegen die entwendeten Körperteile Dobrunkas eintauscht. Sloboha läßt sich jedes Mal vom Gold blenden und gibt daher jedes Mal ein Körperteil heraus. Dadurch kann Dobrunka wieder vervollständigt werden. Als Dobromil siegreich aus dem Krieg zurückkehrt, will er, daß Sloboha, die er für Dobrunka hält, für ihn stickt. Als Sloboha jedoch das goldene Spinnrad benutzt, singt dieses ein Lied, in dem auf dem Schwindel hingewiesen wird. Durch die gehörten Hinweise reitet Dobromil sogleich auf seinem Pferd in den Wald und findet in der beschriebenen Höhle seine Gattin. Die Mutter sowie Sloboha werden vom Teufel mit sich gerissen. Aufgrund von Dobrunkas großer Fertigkeit im Spinnen, trägt niemand im Land bessere Hemden als Dobromil.

Siehe auch

Literatur

  • Božena Nĕmcová: Das goldene Spinnrad und andere Märchen (Die Bücherkiepe), Gustav Kiepenheuer Verlag, 3. Auflage, Leipzig 1981.