Dem deutschen Knaben

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Dem deutschen Knaben ist ein Gedicht von Paul Warncke, in dem er der jungen Generation in Deutschland mitteilt, daß sie sich rüsten muß für eine Revision der Deutschland im Versailler Diktat angetanen Schmach.

Text

Sieh, das ist dein Vaterland,
lern es lieben, deutscher Knabe!
Seine Kraft, die stolze, schwand,
seine Größe ging zu Grabe;
Arm und elend liegt es da,
seine Schönheit brach in Scherben.
Wer es groß und herrlich sah,
möchte sterben und verderben.
Oh, wie glänzte dieses Reich
über Länder, über Meere.
Keines war dem deutschen gleich,
keins an Mut, an Kraft und Ehre;
Spät geerntet, früh gesät,
Arbeit auf den gold'nen Feldern,
hoher Dome Majestät,
Dorf und Stadt umrauscht von Wäldern.
Oh, wie haben wir's geliebt
in der Freude sel'gen Tagen.
Nun, da all sein Glück zerstiebt,
sollten wir es feig verklagen?
Nein, dem wir in stolzer Zeit
unser heißes Herz verschrieben,
tausendfach in seinem Leid -
Knabe - wollen wir es lieben.
Treue wollen schwören wir
diesem Land, das uns geboren.
Jeder Pulsschlag hämm're dir
in das Herz, was wir verloren.
Jeder Baum und jedes Blatt
heute und in künft'gen Tagen,
jedes Dorf soll - jede Stadt
der verlor'nen Brüder klagen.
Wohl noch eine lange Frist
blutet strömend Deutschlands Wunde.
Aber, der du jung noch bist -
einmal kommt für dich die Stunde.
Einst - ob spät sie kommt, ob bald -
sollst du ihrem Weckruf lauschen,
wenn im grünen Wasgenwald
braust des deutschen Frühlings Rauschen.
Vaterland, du heil'ges Land!
Lern es lieben, deutscher Knabe.
Wieder um die Felsenwand
fliegt der sagendunkle Rabe.
Lausche alter Herrlichkeit,
höre hoher Väter Taten,
rüste dich zur Erntezeit!
Säe Saaten - säe Saaten!