Denk ich an Deutschland in der Nacht ...
„Denk ich an Deutschland in der Nacht ...“ ist der Beginn des Gedichts Nachtgedanken des jüdischen Schriftstellers Heinrich Heine, das dieser im Jahr 1843 schrieb.
Heute wird der Gedichtanfang häufig verwendet, um tatsächlich oder vermeintlich negative Zustände in Deutschland zu kritisieren. Tatsächlich geht es in den Nachtgedanken aber sehr konkret darum, daß der in Paris lebende Heine seine betagte Mutter, Betty Heine, schon zwölf Jahre nicht mehr gesehen hatte.
Text
Denk ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht, Die Jahre kommen und vergehn! Mein Sehnen und Verlangen wächst. Die alte Frau hat mich so lieb, Die Mutter liegt mir stets im Sinn, |
Deutschland hat ewigen Bestand, Es ist ein kerngesundes Land, Nach Deutschland lechzt ich nicht so sehr, Seit ich das Land verlassen hab’, Und zählen muß ich – Mit der Zahl Gottlob! durch meine Fenster bricht |