Der Suspekte

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Der Suspekte ist ein Lied des deutschen Liedermachers Frank Rennicke, das 1997 auf dem Album „Der Väter Land“ erschien.

Text

Er liebte seinen Vater – wie verdächtig! –
Er liebte seine Mutter – wie gemein! –
und wollte unversehrt, geeint und mächtig
sein Vaterland, so ein Faschistenschwein!
Er haßte Rauschgift und er haßte Flöhe,
war immer pünktlich im Geschäft täglich um halb acht
und hörte Volksmusik, das war die Höhe,
und darum auf den Neonazi gebt gut acht!


Kehrreim:
So ein Neonazi steckt in uns fast allen,
so ein Neonazi wird viel zu schnell groß.
So ein Neoneonazi findet Gefallen,
so ein Neonazi hockt in jedem Schoß.


Er putzte sich täglich dreimal die Zähne,
stellt’ sein Auto brav an den Straßenrand
und hielt es auch mit der Körperhygiene
und benutzte noch den eigenen Verstand.
Er mißtraute Politikern und ihren Reden,
spielte gerne mit der Eisenbahn
und ließ sich nicht von jedem Penner mit „Du“ anreden
und im Wohnzimmer hingen Bilder vom Vater und Urahn.
Kehrreim


Zum Schein war er Fremden nett und höflich,
doch als sie schlafen wollten so normal
bei seinen Töchtern, rügte er das sträflich –
ein erkannter Rassist und noch sentimental.
Und als sie schnitten von seinem Kuchen
und als sie langten in den Silbersack,
da hörte man ihn lauthals übel fluchen
und schelten sie ein miserables Pack.
Kehrreim


Seinen Kindern ließ er Erziehung angedeihen
und lachte auch bei ’nem guten Scherz.
Er trank einmal ein Bier in Freundesreihen,
für ihn gab’s noch mehr als Geld und Kommerz.
Ist konservativ, ist rechtsradikal,
er dachte normal, nicht schwarz/weiß, nicht in grau,
und ein Mensch wie er, der sucht ein Ideal,
Gefahr, Gefahr, eine braune Sau!
Kehrreim


Und später dann, als Fremde an seiner Stelle
am Arbeitsplatz für weniger Geld
sein Tagwerk taten, wurd’ er langsam helle,
das war also die neue schöne Euro-Welt.
Das Auto geklaut, fährt jetzt durch Warschaus Straßen,
die Söhne verprügelt von der Türkengang.
Er schimpfte auf Bonn, damit ist nicht zu spaßen,
Leute wie ihn sollte man besser aufhäng’n.
Kehrreim


Man ist hier tolerant fast gegen jeden,
hält er den Mund, schweigt feige modern.
Doch will einer offen kritisieren und reden
gegen Bonn, sollte man ihn besser eisperr’n.
D’rum hör’ gut zu, du Zeitgenosse,
auch wenn du noch in der Lizenzpartei,
bald liegst auch du auf der Nase in der Gosse,
verarscht von der Bonner Köhlerei.


Du bist ein Neonazi, der steckt in uns fast allen,
so ein Neonazi wird viel zu schnell groß.
So ein Neoneonazi findet Gefallen.
so ein Neonazi hockt in jedem Schoß
und der ist fruchtbar noch...
Du bist ein Neonazi, der steckt in uns fast allen,
so ein Neonazi wird viel zu schnell groß.
So ein Neoneonazi findet Gefallen
So ein Neonazi hockt in jedem Schoß.