Di­s­ti­chon

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Das Di­s­ti­chon (altgr. δίστιχον; δι- di- „zwei“ und στίχος stíchos „Vers, Zeile“; Pl. Distichen) ist ein Doppelvers bzw. ein metrisches Zeilenpaar, vorzugsweise aus einem Hexameter und einem Pentameter bestehend. Friedrich Schiller verfaßte folgenden di­s­ti­chischen Merkvers auf das Di­s­ti­chon:

Ím Hexámeter stéigt des Spríngquells flǘssige Sáeule.
Ím Pentámeter dráuf fáellt sie melódisch heráb.[1]

Dieses sogenannte antike Di­s­ti­chon bildet das elegische Versmaß der alten Griechen und bezeichnet den Übergang der Epik in eine Lyrik, welche noch epische Elemente in sich enthält. Die Griechen und ihre Nachahmer, die Römer, verwendeten das Di­s­ti­chon namentlich für die Elegie, weswegen es auch der elegische Vers genannt wurde; ferner für das Epigramm, worin die Deutschen nachfolgten. Besonders bekannt ist unter dem Namen „Disticha Catonis“ eine Reihe lateinischer Sittensprüche.

Fußnoten

  1. Aus den von Goethe und Schiller verfaßten Xenien.