Diskussion:Gezeiten

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"da es nicht einleuchtend ist, dass der Mond das Meer anheben soll, welches durch die wesentlich stärkere Erdanziehungskraft gehalten wird."

? Durch die Mondanziehungskraft wird die der Erde eben an dieser Stelle etwas gemindert und damit ist eine Beule im Meer doch logisch?--Giselher 00:45, 6. Dez. 2008 (CET)

Dies wäre nur verbal plausibel, dass wenn irgendwo dran gezupft wird, dann dort auch eine Beule entsteht. Physikalisch gilt die vektorielle Addition der Kräfte und ein Gegenstand bewegt sich in die Richtung, in welche die größere Kraft zeigt. Da ist die Erdschwerkraft nun einmal sehr viel größer als die Anziehungskraft des Mondes, somit wird ein Wasservolumen gegen den Meeresgrund gepresst. Wenn sich dann Wölbungen ergeben sollten, müssten sie über Meeresströmungen hervorgerufen werden, die sich über 10000 km vollziehen müssten und somit ständig zu spät kämen. Wie im Artikel bereits angedeutet könnte man sich einen Kasten mit schweren Stahlkugeln vorstellen und darüber einen kleinen Magneten halten - die Kugeln rühren sich absolut nicht, da es für den Bewegungszustand "Ruhe" unerheblich ist, ob die Kugel mit 10000 N gegen die Unterlage gepresst wird oder mit 9999 N.
Aber dieses Thema ist bereits ellenlang diskutiert worden und ich bin bisher nicht zu der Ansicht gelangt, dass sich eine Theorie zur Entstehung der Meeresgezeiten überzeugend durchgesetzt hätte. Wäre es nicht eine Möglichkeit, dass du Deine Ansicht in den Artikel unter "Andere Erklärungen der Ursachen" einfügst? Meines Erachtens gibt es viele Themen, für die sich weder von der Sachlogik noch vom öffentlichen Bewusstsein her, eine bestimmte Theorie durchgesetzt hat. --Gerhard Kemme 09:55, 6. Dez. 2008 (CET)
Ich bin ja kein Physiker, deswegen scheu ich mich da einfach den Artikel zu erweitern, aber für mich ist es eben vollkommen einleuchtend, man könnte doch auch sagen da die Gravitation überall stärker wirkt als an der Stelle wo ein Teil vom Mond aufgehoben wird, drückt sie dort das Wasser hoch. Schwere Stahlkugeln sind als Vergleich doch unpassend, Wassermoleküle sind sicher leichter aus ihrer Trägheit zu bewegen, da leichter und im flüssigen Aggegatzustand, (auch wenn man vielleicht noch die Wasserstoffbrücken berücksichtigen muß), ob die Masse des Mondes in rd 300,000km Entfernung eine nennenswerte Kraft ausübt muß man halt ausrechnen, hab ich noch nicht gemacht. --Giselher 13:54, 6. Dez. 2008 (CET)
Die Wassermoleküle oder die kleineren Wasservolumina befinden sich in einem Schwebezustand. Wenn allerdings die Mondanziehung wirksam wird, dann gilt dies für alle Tiefen des jeweiligen Meeres und selbst wenn es einen geringfügigen Sog nach oben zur Wasseroberfläche hin gäbe, dann müsste Wasser per Strömung erstmal nachfließen, was innerhalb von Stunden über 1000 km passieren müsste - und so schnelle Meeresströmungen sind im Ebbe-Flut-Rhythmus nicht zu beobachten.
Ein weiterer Ansatz wurde kurz erwähnt. Eine Auswölbung könnte auch durch eine "Schiebung" bewirkt werden, d.h. wenn man eine längere Stange an einem Ende um 1 µm verschiebt, dann wird nach kurzer Zeit auch eine Verschiebung des anderen Endes erfolgen, d.h. es sind die Moleküle des Stangenanfanges nicht zum Stangenende geströmt, sondern der Druck hat sich fortgepflanzt und das Stangenende dann auch um 1 µm weiter geschoben. Insofern wäre auch dies Ansatz einer Theorie, wie es zu dem Phänomen Flut kommt, indem ganze Meeresbereiche dann einfach "geschoben" werden, ohne dass eine entsprechende Strömung erfolgt. --Gerhard Kemme 21:33, 6. Dez. 2008 (CET)
Das mit der Schiebung ist zutreffend. Nur eine grobe Überschlagsrechnung zeigt schon einen ganz brauchbaren Effekt. Wenn ich Deine 45e-6 N/kg nehme und für einen Erdradius Abstand als Mittel rund 22,5e-6 N/kg, macht das dann einen Schiebedruck von 22,5e-N/kg *1000 kg/m³*6378000m = 143500 Pa = 1,43 Bar = 14m Hochwasser. Der mittlere Verschiebeweg dürfte sich gerade einmal im km-Bereich bewegen. Nämlich: s = b/2*t^2 = 22,5e-6 m/s² * 0,5 * (3600s/h * 6h)^2 = 5250m. Weil während der Flut der Gegendruck ansteigt, kann man grob noch mit dem halben Wert rechnen, also 2,5km. Das gilt aber nur für das erste Mal, wo der Mond seine Gezeitenkräfte wirken läßt. Später ist der Flutberg dauernd ausgebildet, sozusagen stationär, und darunter dreht sich einfach die Erde hinweg. Nur die Kontinente stören den ausgebildeten Flutberg. Wenn sie den etwas zerteilen, schwappt der Flutberg noch ein bißchen hin und her. Wir haben es also mit einem dauernd ausgebildeten Flutberg zu tun, der sich einmal im Monat entsprechend der Mondposition und auch der Sonnenposition um die sich nicht drehend gedachte Erde herumläuft und dann kommt noch die tägliche Erddrehung darunter hinweg dazu.
Noch etwas passiert hierbei. Weil sich die Kontinente unter den Flutberg hinwegbewegen, wird der etwas in Umdrehungsrichtung mitgenommen. Er liegt also nicht genau der Verbindungslinie zw. Erde und Mond sondern um einen kleinen Winkel verdreht. Hierdurch entsteht ein Bremsmoment, welche die Erde langsamer werden läßt. Die Tageslänge vergrößert sich. Dieses Bremsmoment wird über die beiden Flutberge auf den Mond gravitativ übertragen, der damit auf eine höhere Bahn gehoben wird. Dadurch vergrößert sich der Abstand Erde-Mond um ca. 3,82 cm jährlich. Revisionist 05:13, 16. Jun. 2009 (CEST)