Diskussion:Hecht-Galinski, Evelyn/Archiv/2008

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Kontroverse

Die Erste Runde im Ringkampf zwischen dem renommierten deutsch-jüdischen Kolumnisten Henryk M. Broder und der hardcore-antizionistischen Israel-Kritikerin Evelyn Hecht-Galinski - auch sie eine Jüdin - ist eingeläutet. Der Kampf geht darum, ob Broder schreiben darf, dass die Aussagen von Hecht-Galinski antisemitisch sind. Die Jerusalem Post berichtet, Broder habe in einem offenen Brief an die Direktorin des Westdeutschen Rundfunks, Monika Piel, Hecht-Galinski erwähnt und über sie geschrieben,

"antisemitische, antizionistische Statements sind ihre Spezialität."

Das Radio-Programm Hallo Ü-Wagen des Westdeutschen Rundfunks hatte Hecht-Galinski eingeladen, um über Israels 60. Geburtstag zu sprechen und Broder stellte daraufhin die Zuverlässigkeit von Hecht-Galinskis Aussagen als Israel-Expertin in Frage, da sie in der Vergangenheit schon die israelische Regierung mit Nazi-Deutschland verglichen hat.

Obwohl sich Hecht-Galinski nicht rechtlich gegen seine Charakterisierung zur Wehr setzte, möchte sie das Broder’sche, antisemitische Etikett gern wieder offiziell von sich entfernt haben. Anschließend folgten einige Nebengefechte.

Broder äußerte gegenüber der Jerusalem Post er sei dagegen,

"Antisemiten zu erlauben, entscheiden zu können, was Antisemitismus ist. Das wäre wie, wenn Pädophilie entscheiden könnten, was echte Kinderliebe ist."

Nach einer Anhörung am Mittwoch in Köln sagte Broders Anwalt, Nathan Gelbart, gegenüber der J. Post, die regionalen Gerichte würden am 3. September über eine einstweilige Verfügung entscheiden. Er betonte, dem Gericht wäre nicht bewusst gewesen, wie weitgehend Hecht-Galinskis anti-israelischen Tiraden waren.

Hecht-Galinski hatte frisch fröhlich Parallelen zwischen israelischer Politik und Nazismus gezogen und wütete mit Vorliebe gegen die sogenannte "weltweite Israel-Lobby", die angeblich darauf abzielt, jegliche Kritik am jüdischen Staat zu verhindern. Ein klarer Sieg nach Punkten für Broder, der dazu meinte:

"Es gibt Krankenpfleger, die ihre Patienten töten, Anwälte, die Versicherungsbetrug begehen. Warum kann es daher keine Juden geben, die Antisemiten sind?"

Die zweite Kampf-Runde wird sich innerhalb der deutschen Gesellschaft abspielen. Hecht-Galinskis Vater, Heinz Galinski, überlebte Auschwitz und war Vorsitzender der ersten deutschen Berliner jüdischen Gemeinde nach dem Holocaust. Er war ebenfalls Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Einige der Hecht-Galinski-Kritiker sagen, sie missbrauche bewusst das Format ihres verstorbenen Vaters als geschätzte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, um ihre Anti-Israel-Kampagne zu betreiben, indem sie stets betont, die Tochter von Heinz Galinski zu sein, während sie mal eben das Warschauer Ghetto mit den Zuständen in Ramallah vergleicht.

Antisemitisch findet solche Aussagen auch Professor Alvin Rosenfeld, Leiter des Jewish Studies Programms an der Universität von Indiana, der einer der führenden Experten auf dem Gebiet des jüdischen Antizionismus ist. Er meint:

"Jeder, der Israel über den Nazi-Kamm schert, indem er obszöne Analogien zwischen der israelischen Politik im Westjordanland und dem Warschauer Ghetto zieht, wandert in sehr fragliches Gebiet und ist völlig legitimerweise harter Kritik ausgesetzt."

Hecht-Galinski selbst sieht das lieber so rum, als wäre sie das Broder-Opfer, und man würde in Deutschland versuchen, jegliche Kritik an Israel zu verhindern ... Zuweit gegangen ist Hecht-Galinski sogar für den Zentralrat der Juden in Deutschland, den sie als "Sprachrohr der israelischen Regierung in Deutschland" bezeichnet.

In einer E-Mail an die Post schrieb der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer:

"Ich teile Henryk M. Broders Sicht. Es ist ein seltenes Phänomen, sogar (in Deutschland) Juden zu finden, die sich in antisemitischer und antizionistischer Art und Weise ausdrücken, und Frau Hecht-Galinski ist eine ihrer führenden Vertreterinnen; sie versucht offensichtlich, durch antisemitische und antizionistische Aussagen mit ihrem Selbst-Hass fertig zu werden. Der Zentralrat wird Henryk Broder in diesem Prozess unterstützen, wenn Frau Hecht-Galinski der Meinung ist, dieses Problem vor Gericht lösen zu müssen."

Der "moderne Antisemit glaubt nicht an die Protokolle der Weisen von Zion", stattdessen fantasiert er über eine sogenannte "Israel-Lobby", welche die amerikanische Außenpolitik kontrolliert, meint Broder. Von dieser Sorte gibt es allerdings in Deutschland viele und die meisten davon sind ganz und gar nicht koscher.

Quelle: http://www.pi-news.net/2008/08/koscherer-antisemitismus-in-deutschland/

Die Autorin appellierte an die deutsche und internationale Öffentlichkeit: „Wo bleibt der Aufschrei der Welt, wo der Hinweis auf die Verpflichtung Israels, nach internationalem Recht ohne Diskriminierung für die öffentliche Ordnung und Sicherheit in den besetzten Gebieten zu sorgen?“ Der letzte Satz des Briefes lautet: „Gerade im Angesicht unserer gemeinsamen Vergangenheit müssen kritische Anmerkungen zu begangenem Unrecht möglich sein, auch wenn sie Israel betreffen.“

Quelle: http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E8B9EFA4A30D94765BD6F7A1D15323705~ATpl~Ecommon~Scontent.html 21. August 2008

Evelyn Hecht-Galinski hat scharfe Kritik am Zentralrat der Juden in Deutschland geäußert. Es sei für sie unerträglich, dass sich der Zentralrat als "Sprachrohr der israelischen Regierung in Deutschland" verstehe, sagte die Tochter des ehemaligen Zentralratspräsidenten Heinz Galinski. Jegliche Kritik an der israelischen Politik werde als Antisemitismus verurteilt, "und dadurch ist ja schon fast jeder mundtot gemacht worden".

Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/537976/ 01.09.2006

Anlässlich des Streits um Äußerungen einiger katholischer Bischöfe zu den Zuständen in den Palästinensergebieten hat Evelyn Hecht-Galinski ihre scharfe Kritik am Zentralrat der Juden in Deutschland erneuert. Der Zentralrat habe sich "wieder mal als Sprachrohr der israelischen Regierung" betätigt und bezeichne "jüdische Kritiker als jüdische Antisemiten". Die Tochter des ehemaligen Zentralratspräsidenten Heinz Galinski bedauere es, dass Kardinal Lehmann "diese sehr moderaten Äußerungen zum Teil zurückgenommen" habe.

Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/602717/ 09.03.2007

Der Rechtsanwalt und ehemalige Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, hat sich kritisch über die juristische Auseinandersetzung im Antisemitismus-Streit zwischen Evelyn Hecht-Galinski und dem jüdischen Publizisten Henryk M. Broder geäußert. Auf die Frage, ob Hecht-Galinski für ihn eine Antisemitin sei, erwiderte Friedman: "Ich bin mit diesem Begriff außerordentlich vorsichtig. Sie ist auf jeden Fall an der Grenze zur Anti-Zionistin."

Er sei allerdings erstaunt darüber, dass Hecht-Galinski einerseits für sich die Freiheit anmahne, kritisch und überkritisch alles sagen zu dürfen, was sie denke, so Friedman. Andrerseits aber verfolge sie Kritiker ihrer Person mit einstweiligen Verfügungen und Gerichtsbeschlüssen: "Beides geht nicht. Wenn du für dich die absolute Freiheit der Rede und Gedanken beanspruchst, dann musst du auch den Kritikern, die dich kritisch betrachten, dasselbe zubilligen. Hier zeigt Frau Galinski ein gestörtes Verhältnis ihres eigenen Freiheitsdrangs." Broder hatte Äußerungen von Hecht-Galinski als anti-semitisch beurteilt, was ihm von ihr per Einstweiliger Verfügung verboten worden ist. Über den Rechtsstreit entscheidet das Kölner Landgericht am 3. September.

Die Behauptung Hecht-Galinskis, dass es eine jüdische Weltlobby gebe, sei ein anti-semitisches Klischee und ein Stereotyp, betonte Friedman: "Selbst wenn ein Jude das behauptet, wird daraus nichts Besseres." Der Zentralrat der Juden in Deutschland sei mit Sicherheit kein Sprachrohr des Staates Israel, sondern vielmehr eine Vertretung der jüdischen Religionsgemeinschaft in Deutschland. Natürlich gebe es eine große Affinität zum Staat Israel, aber auch eine kritische Distanz zur Regierungspolitik.

Friedman verwies darauf, dass eine Mehrheit der Einwohner Israels sich in Umfragen für die Existenz eines palästinensischen Staates ausgesprochen habe: "Das heißt, das Thema, mit dem sich Frau Galinski immer wieder positioniert und profiliert, ist eigentlich in der israelischen Politik schon längst gegessen."

Quelle: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/836059/ Quelle: 22.08.2008

Zusatz

Hallo! Ich habe ein Interview mit Evelyn Hecht-Galinski, gehört und war von der Frau sehr angetan, da sie das ansprach was oft in Forum erwähnt wird und trotzdem manch einer hier sich nicht traut so etwas anzusprechen, da das nicht in unserer jetzigen Gesellschaft erwünscht ist und wir uns im verdacht bewegen straffällig zu werden.

Bischöfliche Ghettoworte Audio http://ondemand-mp3.dradio.de/file/d...0703090651.mp3 2007-03-09 (nicht mehr verfügbar)

Streubombeneinsatz Audio http://ondemand-mp3.dradio.de/file/d...0609010815.mp3 2006-09-01 (nicht mehr verfügbar)

Danke für das Hören des Interviews, mir nahm solche Offenheit die Worte.


"Verbale Diffamierungen"

Evelyn Hecht-Galinski, die Tochter des langjährigen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Heinz Galinski, verteidigt die Waldorfschulen gegen den Verdacht des Antisemitismus

Frau Hecht-Galinski, Sie waren selbst Waldorfschülerin in Berlin. Wie sind Ihre Erfahrungen aus dieser Zeit? Können Sie sich an antisemitische Vorkommnisse erinnern, oder wurden Sie als Jüdin irgendwie diskriminiert?

Evelyn Hecht-Galinski: Ich habe nur die besten Erinnerungen an meine Schulzeit in der Waldorfschule. Niemals wurde ich als jüdische Schülerin anders behandelt als meine Mitschüler. Auch ausländische Kinder in meiner Klasse wurden nie diskriminiert. Im Gegenteil, es wurde großer Wert darauf gelegt, dass ich den jüdischen Religionsunterrricht in der Jüdischen Gemeinde besuchen konnte. Man war auch interessiert an jüdischen Riten und Feiertagen. Genauso interessierte auch ich mich immer schon für andere Konfessionen und Bräuche. Dieses tolerante Miteinander fördert die Waldorfpädagogik. Gerade deshalb hat mich mein Vater auch sehr bewusst auf die Waldorfschule geschickt.

Haben Sie sich nach der Schulzeit mit der Anthroposophie beschäftigt? Sind Sie selbst Anthroposophin?

Ich kann nur sagen: Während meiner Schulzeit habe ich sehr wenig mit Anthroposophie zu tun gehabt, denn im Unterricht wird sie ja nicht vermittelt.

Dies steht ganz im Gegensatz zu dem, was unwissende Leute jetzt in den Medien darstellen. Da wird nämlich so getan, als ob auf der Waldorfschule anthroposophieverseuchte Rassisten erzogen würden! Dagegen verwahre ich mich ganz entschieden!

Nach meiner Schulzeit habe ich mich auch nicht mit der Anthroposophie beschäftigt. Mir hat nur immer die Farbenlehre gut gefallen, die mir später beruflich in unserer Textilfirma sehr hilfreich war. Außerdem mag ich den biologisch-dynamischen Landbau von Demeter sehr gerne. All diese Sachen sind ja erst heute zu ihrer Blüte gekommen. Aber um diese gut zu finden, muss man ja keine Anthroposophin sein. Auch die Esoterik liegt mir völlig fern.

Wie weit sind Sie mit der Jüdischen Gemeinde oder dem Judentum verbunden, und gibt es nach Ihrer Erfahrung grundsätzlich negative Einstellungen den Waldorfschulen gegenüber?

Ich bin erziehungsmäßig und traditionell mit dem Judentum verbunden, aber nicht im religiösen Sinne. Nach meinen Erfahrungen gibt es keine negativen Einstellungen der Juden der Anthroposophie gegenüber. Während der Amtszeit meines Vaters als Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland jedenfalls nie.

Insofern haben mich die pauschalen und unbewiesenen Äußerungen des derzeitigen Vorsitzenden Paul Spiegel im Interview des SWR verwundert. Es gab ja diese "Report"-Sendung, und auch die Allgemeine Jüdische Wochenzeitung hat in der Ausgabe vom 30. März dieses Jahres einen negativen Artikel über die Waldorfschulen veröffentlicht, der die Vorwürfe der Fernsehsendung wiederholt, sie jedoch auch nicht belegt.

Wie ist Ihre Auffassung dazu?

Nach der "Report"-Sendung aus Mainz vom 28. Februar war ich so entsetzt über diese gezielten Diffamierungen und unbewiesenen Behauptungen, auch noch mit anonymen Äußerungen! Durch die Telefonate mit Herrn Friedler von "Report" Mainz [ARD-Fernsehen], Mariette Schäfer, einer unter Pseudonym schreibenden Journalistin und Verfasserin des schlecht und falsch recherchierten Artikels in der Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung, und Herrn Klaus Werry, der im Deutschlandfunk Köln einen hasserfüllten Kommentar zum 75. Todestag Rudolf Steiners gesprochen hatte, habe ich erst den unvorstellbaren Hass - für mich überhaupt nicht nachvollziehbar - zu spüren bekommen.

Mit diesen Leuten ist überhaupt keine normale Diskussion möglich, da sie nur verbale Diffamierungen loslassen.

Wie kamen Sie auf die Idee, mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit zu treten?

Weil ich diese Angriffe diffamierend und ohne konkrete Beweise fand und weil ich von meinem Vater so erzogen worden bin, zu solchem Unrecht nicht zu schweigen.

Hat Ihr Aufruf bereits Wirkung gezeitigt?

Glücklicherweise ja! Ich bekomme täglich Briefe von jüdischer und nichtjüdischer Seite. Die Leute berichten mir von ihren guten Erfahrungen und sind genau wie ich entsetzt. Erstaunlicherweise sind bisher keine anonymen oder negativen Briefe dabei gewesen. Die Menschen, die mir schreiben, haben es nicht nötig, ihre Namen geheim zu halten. Das hat mich sehr ermutigt und bestärkt, weiterzumachen. Quelle: taz - Interview: Achim Hellmich 2000-05-13


In mehreren Leserbriefen wendete sich Evelyn Hecht-Galinski seit 2002 an die System-Presse

Deshalb stört mich die Intoleranz des heutigen Zentralrats. Er betrachtet sich als die diplomatische Vertretung Israels in Deutschland und als Sprachrohr der Scharon-Regierung. Ich als Jüdin sage: Israels Besatzungs- und Siedlungspolitik ist unerträglicher und verabscheuungswürdiger Staatsterror. Stern 52, 2002

Dieser Zentralrat tritt als diplomatische Vertretung Israels in Deutschland auf und als Sprachrohr der israelischen Botschaft. Etwas mehr kritische Hinterfragung wäre auch in Deutschland wünschenswert. Er sollte besser fragen, warum Israelis mehr und mehr Angst vor Terror haben. Ist es nicht Israels unerbittliche Politik, die so viel Verzweiflung über die Menschen bringt? Israel siedelt immer mehr in den besetzten Gebieten, zerstört jegliche Lebensgrundlage der Palästinenser, tötet präventiv, wendet Sippenhaft an, läßt Palästinenser ohne Prozeß und Rechtsgrundlage einsitzen, erkennt keine UN-Resolutionen an, hält Verträge nicht ein, erschießt UN-Vertreter hinterrücks und läßt keine Untersuchung zu, sondern unterstützt im Gegenteil noch die Soldaten, die solche Taten verüben. Das ist Staatsterrorismus! Gerade als Jüdin schäme ich mich für solche Taten.

Ich schäme mich als deutsche Jüdin für die Taten Israels ! Gezielte Tötungen, Erniedrigung der palästinensischen Bevölkerung, Landenteignung, Zerstörung der Infrastruktur, Grenzschikanen, Mauerbau, Häuserspregungen, Bomben auf UN-Beobachter.

Jede Kritik an Israel ist Antisemitismus. 30 Jahre verlorene Zeit, längst hätten Verhandlungen auf gleicher Augenhöhe, die Rückgabe der Golan-Höhen an Syrien und ein echter Stopp des Siedlungsbaues zu Frieden führen können. Daher auch die jetzige (gewollte?) Situation.

Nach der Lektüre des Artikels “Waldorfunterricht “rassistisch geprägt”?” vom 30. März bin ich entsetzt darüber, welche Fanatiker in der Jüdischen Allgemeinen schreiben dürfen. Von meinem Vater Heinz Galinski, dem ehemaligen Zentralratsvorsitzenden, habe ich gelernt, so etwas nicht hinzunehmen.

Weil es für mich besonders unerträglich ist und auch für viele meiner jüdischen Mitstreiter, dass sich der Zentralrat zum wiederholten Male als Sprachrohr der israelischen Regierung in Deutschland versteht, anstatt sich um die sozialen Belange der Gemeindemitglieder in den jüdischen Gemeinden in Deutschland zu kümmern. Quelle: http://www.sprachkasse.de/blog/2006/09/05/wer-ist-evelyn-hecht-galinski/ 2006-09-05

Ich habe noch die Interview Audio-Beiträge als mp3, ca. 3 Stück!


Gruss Franziska--Franziska Knuppe 20:09, 24. Aug. 2008 (CEST)


Henryk M. Broder streitet darüber mit Evelyn Hecht-Galinski. Und ein Kölner Gericht sucht die Antwort.

Es ist kein alltägliches Verfahren, in dem die 28. Zivilkammer des Kölner Landgerichts am heutigen Mittwoch das Urteil sprechen wird. Sie hat einen Rechtsstreit zu entscheiden, den Evelyn Hecht-Galinski gegen Henryk M. Broder angestrengt hat. Geht es nach dem Willen der Tochter des 1992 verstorbenen langjährigen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, dann soll der bekannte Publizist ihr nicht länger öffentlich vorwerfen dürfen, sie äußere sich antisemitisch. Doch die Dimension dieses Gerichtsprozesses geht über den originär juristischen Aspekt unweigerlich hinaus und wirft grundsätzliche, politische Fragen auf: Wo endet eine zulässige Kritik an Israel, und wo fängt Antisemitismus an? Ist Judenhass auch unter Juden möglich? Und ist ein deutsches Gericht die richtige Instanz, um über all dies zu befinden?

Anlass des Verfahrens ist ein Beitrag, den Broder im Mai für das von ihm mitbetriebene Journalisten-Weblog „Die Achse des Guten“ verfasst hatte und in dem er unter anderem sein Schreiben an die WDR-Intendantin Monika Piel dokumentierte. Darin kritisierte Broder die Einladung Hecht-Galinskis zu einer Podiumsdiskussion des WDR mit dem Thema „Reden über Israel“. Wörtlich schrieb er: „Jeder kölsche Jeck mit zwei Promille im Blut würde sogar an Weiberfastnacht erkennen, dass Frau EHG (Evelyn Hecht-Galinski) eine hysterische, geltungsbedürftige Hausfrau ist, die für niemanden spricht außer für sich selbst und dabei auch nur Unsinn von sich gibt. Ihre Spezialität sind antisemitisch-antizionistische Gedankenlosigkeiten.“

Hecht-Galinski fühlte sich durch den Vorwurf des Antisemitismus beleidigt und erwirkte eine einstweilige Verfügung: Broder musste in seinem Artikel das Wort „antisemitisch“ unkenntlich machen und sollte sich zudem verpflichten, seine Einschätzung nicht zu wiederholen. Dagegen legte der Publizist Einspruch ein: Er wolle sich keinen „Maulkorb“ verpassen lassen, „weil sonst Antisemiten entscheiden dürften, was Antisemitismus ist“, sagte er. Mitte August kam es zur Verhandlung vor dem Kölner Landgericht, zu der jedoch nur Broder und sein Anwalt erschienen. Den Vergleichsvorschlag der Richter lehnte Broder ab. Das Gericht muss nun beurteilen, ob seine Ausführungen eine zulässige Meinungsäußerung oder eine unzulässige Schmähung sind.

Evelyn Hecht-Galinski selbst wollte sich gegenüber dem Tagesspiegel nicht äußern, aus „Respekt vor dem gerichtlichen Entscheidungsprozess“, wie ihr Anwalt Gernot Lehr mitteilte. Zuvor hatte sie jedoch manches gesagt, was Broders Ansicht zu bestätigen scheint. So beklagte sie in Interviews und Leserbriefen mehrfach die angebliche Macht einer „jüdisch-israelischen Lobby“, die Kritiker der israelischen Politik „mundtot machen“ wolle und hinter der die deutschen Medien verschwänden. Den Vergleich der palästinensischen Autonomiegebiete mit dem Warschauer Ghetto, für den die deutschen Bischöfe Gregor Maria Hanke und Walter Mixa im März 2007 heftige Kritik einstecken mussten, hält sie für „moderat“. Denn Israel sei „ein Staat, der über die besetzten Gebiete einen in seiner Grausamkeit fast einmaligen Belagerungszustand verhängt hat, offiziell eine Politik des Tötens durch Exekutionen praktiziert und in den palästinensischen Gebieten weiterhin ungebremst siedelt“. Die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem israelischen Parlament im März dieses Jahres hätte nach Hecht-Galinskis Ansicht „auch vom israelischen Propagandaministerium geschrieben sein können“; der Zentralrat der Juden in Deutschland ist für sie lediglich „ein Sprachrohr der israelischen Regierung“.

Aber sind solche Ausführungen wirklich antisemitisch? Oder stellen sie nur eine überspitzt formulierte Israelkritik dar? Legt man die Arbeitsdefinition zum Antisemitismus zugrunde, die das European Monitoring Centre on Racism and Xenophobia (EUMC) für die EU-Staaten entwickelt hat, dann überschreiten die Stellungnahmen Hecht-Galinskis die Grenzen des Zulässigen. Denn in dieser Definition werden unter anderem der Vergleich Israels mit dem Nationalsozialismus, die Dämonisierung des jüdischen Staates, der Vorwurf, Juden verhielten sich zu Israel loyaler als gegenüber den Staaten, in denen sie leben, und die Behauptung einer jüdischen Kontrolle der Medien und Politik als antisemitisch qualifiziert. Der Zentralrat der Juden in Deutschland folgte dieser Begriffsbestimmung und stellte sich hinter Henryk M. Broder. Dem Tagesspiegel sagte Generalsekretär Stephan J. Kramer: „Mit ihren Äußerungen und Statements ist Frau Hecht-Galinski nicht zum ersten Mal antizionistisch und antisemitisch.“ Ihre Behauptung einer „jüdischen Weltlobby, die jede Kritik an Israel im Keim erstickt“, bediene „das Vorurteil der jüdischen Weltverschwörung, und das ist Antisemitismus pur“. Es offenbare „eine sehr einseitige Ansicht von Meinungsfreiheit, die vorliegende Frage vor Gericht klären zu lassen“. „Wenn Frau Hecht-Galinski ihre Statements abgeben darf, muss das auch für die Kritik daran gelten“, sagte Kramer. Dabei sei es „völlig nebensächlich, ob sich hier zwei Juden streiten oder nicht“.

Kramer bejaht damit die Frage, ob sich Juden antisemitisch äußern können. Zu diesem Ergebnis war im November 2007 auch das Frankfurter Oberlandesgericht gekommen. Es hatte geurteilt, der Verleger Abraham Melzer und sein Autor Hajo Meyer müssten den Vorwurf hinnehmen, „Kapazitäten für angewandte Judäophobie“ zu sein und „den Adolf gemacht“ zu haben. Auch damals war Henryk M. Broder der Beklagte.

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/medien-news/Antisemitismus;art15532,2606329 2008-09-03


Denkverbot durch Antisemitismus-Vorwurf?

"...So lange aber wird sich Frau Hecht-Galinski einem der schlimmsten Vorwürfe ausgesetzt sehen, dem man einem oder einer Deutschen nur machen kann, nämlich Antisemit zu sein, auch wenn der Betroffene, wie Frau Hecht Galinski, selber jüdischer Herkunft ist. So sah es auch Patrick Bahners, der Feuilleton-Chef der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", der auf den Totschlag-Charakter der Bezeichnung hinwies. Wer die Beschreibung eines Gegners als eines Antisemiten durchsetzen könne, habe ihn aus dem öffentlichen Diskurs ausgeschlossen.

Ein Sieg Broders vor Gericht wäre daher nicht als Sieg der Meinungsfreiheit einzustufen: Vielmehr würde der Spielraum der Meinungsfreiheit genutzt, um ihn einzuschränken. Kritiker Israels sollten auf diese Weise eingeschüchtert werden..."


Der "Tagesspiegel" schrieb zum Urteil im Rechtsstreit "Vorteil Broder"

Henryk M. Broder darf seinen Antisemitismus-Vorwurf aufrecht erhalten - muss ihn aber belegen. Im Bezug auf oben genannten: "...Ein Sieg Broders vor Gericht wäre daher nicht als Sieg der Meinungsfreiheit einzustufen: Vielmehr würde der Spielraum der Meinungsfreiheit genutzt, um ihn einzuschränken. Kritiker Israels sollten auf diese Weise eingeschüchtert werden..."

http://www.tagesspiegel.de/medien-news/Henryk-M-Broder-Antisemitismus;art15532,2607242 03.09.2008