Diskussion:Hunnenrede

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Gab es das Wort „Hunne“ bzw. „Hun“ als Schimpfwort für Deutsche bereits vorher oder taucht das hier erstmals auf? Conservator 00:09, 8. Jan. 2011 (CET)

Gute Frage; die mir zugängliche Literatur geht davon aus, daß die Verunglimpfung der Deutschen als "Hunnen" erst infolge dieser von der Presse zerrissenen Rede des Kaisers etabliert wurde. --Weserbuerger 17:53, 8. Jan. 2011 (CET)

Hallo Conservator, ich habe Deinen sinnvollen Absatz minimal verändert; hoffentlich gehen die Änderungen konform mit dem, was im Wendig steht. Es handelt sich offensichtlich nicht um ein konkretes Zitat aus dem Buch, nicht wahr? --Weserbuerger 18:15, 8. Jan. 2011 (CET)

Das ist wie immer die übliche totale Verdrehung der Tatsachen durch unsere Gegner. Anbei mal der Artikel aus dem Wendig Band 1. Gruß --Rauhreif 19:47, 8. Jan. 2011 (CET)

Das falsche Bild von einem »säbelrasselnden Deutschland« vom Anfang des 20. Jahrhunderts und seinem »kriegslüsternen Kaiser« wird oft durch ein Zitat Wilhelms II. begründet, wonach er den zum Boxeraufstand ausziehenden deutschen Truppen der Ostasienexpedition im Jahre 1900 befohlen habe, bei den kommenden Kämpfen kein Pardon zu geben und keine Gefangenen zu machen.
Das ist jedoch eine Verdrehung der Wirklichkeit. Das gewiß nicht im Ruf des rechten historischen Revisionismus stehende, sondern um Richtigstellung eingebürgerter Geschichtslegenden bestrebte sowie objektiv der geschichtlichen Wahrheit dienende Neue Lexikon der populären Irrtümer" schreibt dazu:
>»Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht, so soll Wilhelm II. im Juli 1900 das deutsche Expeditionskorps angewiesen haben, das den Engländern und Franzosen bei der Bekämpfung des sogenannten >Boxeraufstandes< in China helfen sollte.
In Wahrheit hatte Wilhelm II. in seiner berühmten >Hunnenrede< folgendes erklärt: >Bewährt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt Euch als Christen im freudigen Ertragen von Leiden, möge Ehre und Ruhm Euren Taten, Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel. Ihr wißt wohl, Ihr sollt fechten gegen einen verschlagenen, tapferen, gut bewaffneten, grausamen Feind. Kommt Ihr an ihn, so wißt, Pardon wird nicht gegeben, Gefangene werden nicht gemacht. Wir lesen diese Zeilen so, daß Wilhelm seine Soldaten vor den Boxern warnen wollte und daß diese, nicht die Deutschen, als Pardon-Verweigerer betrachtet werden müssen.«
Dazu wird in dem Lexikon auch auf entsprechende einschlägige Literatur verwiesen.
Dem ist wohl uneingeschränkt zuzustimmen.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß das genannte Lexikon auch andere weitverbreitete Geschichtslegenden richtigstellt, so zum Fall Guernica (S. 133 f.), zum Reichstagsbrand (S. 191 f.) oder zum Lebensborn (S. 279 f.), und darauf hinweist, daß Nachbarländer viel mehr Kriege geführt haben als das oft als militaristisch verschrieene Preußen-Deutschland.
Aus dem Leserkreis ging uns ein weiterer Hinweis zu,2 der ein anderes oft zitiertes Wort Wilhelms II., das von der »schimmernden Wehr«, betrifft.
Dieses wurde und wird von deutschfeindlichen Kreisen oft genannt, um den angeblich »säbelrasselnden« Kaiser als Kriegstreiber und Schuldigen am Ersten Weltkrieg darzustellen, während alle objektiven Beschreibungen ihn als einen den Frieden liebenden Fürsten bezeichnen, der 1913 sein 25jähriges Thronjubiläum ohne jede militärische Verwicklung bis dahin im Frieden feiern konnte. Zum 60. Todestag des Monarchen am 4. Juni 2001 konnten die falschen Vorstellungen in der deutschen Presse wieder auftauchen.
In dem genannten Brief heißt es nach einem Dank für die erste Richtigstellung unter anderem: »Zu Wilhelm II. möchte ich Ihnen deshalb eine weitere Richtigstellung eines Wortes bekannt machen, das ihn wohl kaum weniger in ein schlechtes Licht gesetzt hat als der von Ihnen zitierte Satz (siehe oben, H. W.). Es handelt sich um das böse Wort von der schimmernden Wehr<: Dieses Wort hat der Kaiser niemals so gesagt. Bei meiner Korrektur kann ich mich auf meinen Onkel berufen, Generalleutnant Hellmuth Reymann (1. Weltkrieg Hohenzollernorden, 2. Weltkrieg Ritterkreuz mit Eichenlaub), der dieses Wort, wo immer es zitiert wurde, korrigierte; denn er hat bei dieser Rede Wilhelms als Lichterfelder Kadett in Reihe unmittelbar hinter ihm gestanden. Tatsächlich sagte er (Wilhelm II.) statt schimmernder Wehr< in seiner Rede schirmende Wehr<. Ich weiß nicht mehr genau, wer der Urheber der Verleumdung war, die dann von der gesamten Presse begierig aufgegriffen wurde.« Es könne wohl der oft den Kaiser kritisierende Schriftsteller und politische Publizist Maximilian Harden3 oder jemand aus dessen Kreis gewesen sein.

1 Walter Krämer und Götz Trenkler, Das neue Lexikon der populären Irrtümer. 555 weitere Vorurteile, Mißverständnisse und Denkfehler*, Eichborn, Frankfurt/M. 1998, S. 261.
2 Brief von Prof. Dr. Markwart Michler, Bad Brückenau, an den Verfasser vom 5. 3. 2000.
3 Eigentlich M. Felix Ernst Witkowski (1861-1927), Begründer 1892 der politischen Wochenschrift Die Zukunft, schrieb unter dem Pseudonym Apostata Aufsätze zur aktuellen Politik, war Mitbegründer der Freien Bühne 1889.