Diskussion:Singer, Israel/Archiv/2008

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Israel Singer (Jude,* 1943 in New York City) war von 2001 bis 2007 Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses (WJC).


Leben

Geboren und aufgewachsen ist der Sohn österreichischer Flüchtlinge in Brooklyn (New York). Er lehrte Politikwissenschaften an der Universität von New York und von 1969 bis 1971 politische Theorien am Politik-Institut an der Barllan University in Israel.

Als Vorsitzender der World Jewish Restitution Organization führte er Verhandlungen zur Unterstützung von Holocaust-Überlebenden und kämpfte weltweit um die Erbschaften von Holocaust-Opfern. Er verhandelte auch mit Deutschland und Österreich über Renten und Entschädigungen für Überlebende.

Im Oktober 2001 wurde er zum Vorsitzenden des Jüdischen Weltkongresses (WJC) ernannt. 2002 wurde er zum Präsidenten der „Conference on Jewish Material Claims against Germany“, die „Jewish Claims Conference“ gewählt. Im Juni 2002 wurde er zum Vorsitzenden der IJCIC (International Jewish Committee for Interreligous Consaltations) ernannt.

Am 14. März 2007 wurde Singer durch den Präsidenten des WJC Edgar M. Bronfman seiner Ämter wegen der jahrelangen Veruntreuung von Geldern des WJC enthoben. [1][2]

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Israel_Singer http://en.wikipedia.org/wiki/Israel_Singer 2007-11-10


[1] - Einen guten Tag liebe Kameraden, hab hier was gefunden ca. 10:00Uhr heute, mal sehen was noch zu finden dazu später noch ist. Hier nun mal vorab meine brisante Nachricht.

Jüdischer Weltkongress entläßt Vorsitzenden Singer

Der Jüdische Weltkongress hat seinen Vorsitzenden Singer ohne Angabe von Gründen entlassen. Die Entscheidung sei unter Führung des Präsidenten der Organisation, Bronfman, getroffen worden, hieß es in Berichten israelischer Medien. Hintergrund sei ein interner Machtkampf (Korruption), bei dem es vor allem um die Kontrolle über das Jerusalemer Büro des Jüdischen Weltkongresses gehe. Nach der Amtsenthebung Singers, drohten Vertreter aus Europa und Israel mit einem Austritt aus der Organisation. Sie repräsentiert jüdische Gemeinden in mehr als 80 Staaten.

Quelle: http://www.dradio.de/ 2007-03-16


Machtkampf im Jüdischen Weltkongress - Israel Singer aus dem WJC ausgeschlossen

Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat sein Leitungsmitglied Israel Singer seiner Ämter enthoben. Warum der ehemalige WJC-Generalsekretär die Organisation verlassen muss, ist unklar.

«Israel Singer gehört dem WJC und seinen Organisationen nicht mehr an», heisst es in einem internen Info-Brief des Jüdischen Weltkongresses. Der Brief würdigt Singers Einsatz für die Juden in der Sowjetunion, seine Enthüllungen zur Nazi-Vergangenheit des ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten und UNO-Generalsekretärs Kurt Waldheim sowie sein Einsatz für einen Dialog zwischen den Religionen.

Singer konnte sich nicht äussern

Gemäss der israelischen Zeitung «Haaretz» informierte der WJC-Vorsitzende Edgar Bronfman Singer in einer Konferenzschaltung über seinen Ausschluss. Dieser habe keine Möglichkeit gehabt, dazu Stellung zu nehmen, angeblich wegen technischer Probleme.

Singer sei völlig schockiert gewesen über die Massnahme des WJC, berichteten seine Mitarbeiter dem Blatt. Laut «Haaretz» äusserten sich die Vertreter des WJC in Europa und Israel empört über Singers Ausschluss. Sie hätten gegenüber Bronfman mit dem Abzug ihrer Organisationen aus dem Dachverband gedroht, sollte die Entscheidung nicht wieder rückgängig gemacht werden.

Konflikt im WJC Hintergrund der Entlassung scheint ein Machtkampf im WJC zu sein. Laut «Haaretz» geht es unter anderem um die Kontrolle des Israel Jewish Congress. Singer habe die Bestrebungen von Bronfman, den Generaldirektor des IJC auszuwechseln, nicht mitgetragen.

Bereits im Februar 2006 musste Singer alle Verantwortung für die Finanzen der Organisation abgeben, nachdem der damalige New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer eine mangelhafte Kontrolle des Umgangs mit Spenden kritisiert hatte.

Der WJC war 1936 angeblich als Reaktion auf die Judenvertreibung im Dritten Reich gegründet worden. Inzwischen umfasst er die jüdischen Gemeinden in mehr als 80 Ländern.

Quelle: Tagesschau 2007-03-16


WJC: Edgar Bronfman entlässt Israel Singer

Israel Singer, die Nr. 2 des Jüdischen Weltkongresses (WJC), wurde von WJC-Präsident Edgar Bronfman gefeuert und unverzüglich aller seiner Ämter im WJC enthoben.

Die überraschende Entlassung des starken Mannes im WJC markiert den Tiefpunkt in der Geschichte der 1936 in Genf gegründeten Organisation, der jüdische Gemeinschaften in etwa 80 Staaten angehören, die aber nur von einer Handvoll Leuten an der New Yorker Madison Avenue geführt wird.

Bronfman brachte den Leitungsausschuss (steering committee) des WJC dazu, Singers Entlassung zu genehmigen. Die israelische Zeitung Haaretz meldete am Donnerstagabend, Bronfman habe am Mittwoch eine Telefonkonferenz des Leitungsausschusses einberufen und zum Auftakt mitgeteilt, dass Singer nichts mehr mit dem WJC oder einem von dessen Länderbüros zu schaffen habe. Der Ausschuss ist das höchste Entscheidungsgremium des WJC und umfasst WJC-Chefs aus aller Welt. Nach der Information über Singers Entlassung zollte Bronfman laut Haaretz seiner bisherigen Nr. 2 einen Tribut für die Arbeit in den vergangenen 30 Jahren zugunsten jüdischer Anliegen. Er lobte besonders Singers Einsatz für die jüdische Auswanderung aus der ehemaligen Sowjetunion.

Bronfman sagte, dass die jüdische Welt Singer auch für die Enttarnung der Nazi-Vergangenheit von Kurt Waldheim, die Holocaust-Restitution von beinahe 20 Milliarden Dollar und für seine führende Rolle im jüdischen Dialog mit Christen und Muslimen zu grossem Dank verpflichtet sei. Singer, so Haaretz, nahm am Konferenzgespräch teil, durfte jedoch nicht sprechen. Am Donnerstag habe er einen Kommentar abgelehnt. Als tachles am Donnerstabend bei ihm anrief, war sein Telefon vorübergehend ausser Betrieb. Singer-Vertraute sagten Haaretz, er sei geschockt. Mehrere Teilnehmer am Konferenzgespräch, die als Singer-Alliierte gelten, hätten gegen die Entlassung protestieren wollen, seien aber ebenfalls am Sprechen gehindert worden, wegen «technischer Schwierigkeiten».

Als möglichen Grund für die Entlassung nannte Haaretz ein Zerwürfnis zwischen Bronfman, Generalsekrtär Stephen Herbits und dem israelischen WJC-Büro, für das ein neuer Generaldirektor gewünscht werde, was in Israel zu Protesten geführt habe und von Singer nicht mitgetragen worden sei.

Führer des WJC in Europa und Israel informierten laut Haaretz den WJC-Präsidenten, dass sein Beschluss sie schockiert habe. Sie sollen sogar damit gedroht haben, aus dem WJC auszutreten, wenn Singers Entlassung nicht rückgängig gemacht werde, ebenso wie eine Serie anderer Entscheidungen, über die sie am Mittwoch informiert worden seien.

Am schärfsten reagierte Pierre Besnainou, Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses (EJC): Er sei schockiert gewesen, als Bronfman den Leitungsausschuss telefonisch über den Entschluss informierte, Israel Singer zu feuern, schrieb Besnainou an Bronfman. Zumindest wünsche er mehr Erklärungen.

Alfred Donath, Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG), war zwei Jahre lang im harten Clinch mit Singer, dem WJC und dem EJC wegen seiner Hartnäckigkeit, mit der er auf der Aufklärung der von Singer angerichteten Unregelmässigkeiten auf dem Konto des Genfer WJC-Büros bestanden hatte. Als kürzlich manifest wurde, dass ausser einer Überweisungsaffäre von 1,2 Millionen Dollar von Singer nach Genf auch fünf Millionen Franken von diesen Konten undeklariert verschwunden waren, hatte Donath den WJC aufgefordert, sich von den verantwortlichen Personen zu trennen und damit ganz klar Singer gemeint, wie er damals bestätigte.

Dennoch triumphiert er jetzt keineswegs: «Ich bin eher traurig, dass ein Mann, der so lange eine wichtige Rolle in der jüdischen Welt spielte, ein solches politisches Ende fand. Er hätte schon vor zwei Jahren anders reagieren sollen, als man ihn erwischte, aber er wählte die falsche Haltung. Anstatt seinen Fehler anzuerkennen, die Angelegenheit intern behandeln und die Konsequenzen zu ziehen, verschwendete er viel Geld und viel Zeit, um Leute, die etwas herausgefunden hatten, angzugreifen und zu verklagen.»

Donath hofft, «dass der WJC jetzt die Konsequenzen aus der ganzen Affäre zieht und sich in der richtigen Richtung bewegen wird, um seinen guten moralische Ruf zurückzuerhalten.» Der WJC hatte die Anfrage von tachles nicht beantwortet, bevor dieser Newsletter online ging. Isi Leibler, der heute in Israel lebende ehemalige Präsident der jüdischen Gemeinschaft in Australien und jahrzehntelange ehrenamtliche Amtsträger des WJC, war aus allen seinen WJC-Ämtern gejagt worden, als er verlangte, dass Israel Singer die fianzielle Affäre wieder in Ordnung bringe und der WJC endlich eine anständige Rechnungsführung einführe. Gegen ihn hatten Singer und der WJC einen überrissenen Ehrverletzungsprozess vom Zaun gebrochen, der viel kostete, ohne je vor Gericht zu gelangen – Singer und der WJC mussten einen Rückzieher machen und Leibler eine hohe Entschädigung zahlen. Leibler sagte am Donnerstagabend zu tachles, jetzt müsse auch die Claims Conference, deren Präsident Israel Singer ist, ihn so rasch wie möglich aus diesem Amt entfernen. Singer sei als jüdischer Funktionär nirgends mehr tragbar.

Singer war als Präsident der Claims Conference dieser Tage von der NZZ, der die überall publizierten Enthüllungen des New Yorker Generalstaatsanwalts und heutigen Gouverneurs Eliot Spitzer über Singers finanzielle Unregelmässigkeiten vielleicht nicht bekannt waren, für sein kürzliches Auftreten in Sachen Restitution gegenüber der polnischen Regierung noch hoch gelobt worden. Nicht nur im WJC scheint zurzeit jeder gegen jeden zu kämpfen.

Der Unternehmer und Mäzen Ronald Lauder will seit einigen Wochen für das WJC-Präsidium kandidieren, damit Edgar Bronfman das Zepter nicht einfach seinem Sohn Matthew weiter reichen kann. Auch der Südafrikaner Kaplan will kandidieren, aber als Singer-Spezi sind seine Chancen jetzt vielleicht gesunken. Auch in Europa scheint sich ein Unwetter zusammenzubrauen. Der russische Länderpräsident Kantor stellt sich angeblich als Kampfkandidat gegen EJC-Präsident Besnainou. Am 11. Und 12. Juni tagen in Brüssel sowohl WJC und EJC. Offiziell sind Wahlen – noch – nicht traktandiert.

Quelle: http://www.tachles.ch/artikel.php?id_art=3451 2007-03-16


[2] - Bronfman wirft Singer "Selbstbedienung aus der WJC-Kasse" vor

ZÜRICH/BERN - Israel Singer hat sich laut dem Präsidenten des Jüdischen Weltkongressen (WJC) Edgar Bronfman "aus der WJC-Kasse bedient". Dies sei der Hauptgrund für die Entlassung des langjährigen WJC-Führungsmitgliedes gewesen.

In einem Brief an den Präsidenten des Europäischen Jüdischen Kongresses Pierre Besnainou, der in der Online-Ausgabe der "Neuen Zürcher Zeitung" abgedruckt ist, zeigt sich Bronfman tief enttäuscht von seinem einstigen engen Freund und Mitstreiter.

Singer habe ihm gegenüber niemals angedeutet, dass er zu wenig verdiene beim WJC. Stattdessen habe er sich über eine sehr lange Zeit mit Geld des WJC-Büros bedient - "mit meinem Geld", schreibt Bronfman. Offenbar habe Singer sich dazu berechtigt gefühlt. Versteuert habe er die Gelder nie.

Dasselbe Spiel habe er in Israel gespielt. Im dortigen Büro habe er ebenfalls Gelder für sich abgezweigt, ohne dies zu verbuchen. Schiesslich habe man entdeckt, dass er auch Hotelrechnungen in Jerusalem nicht reglementsgemäss verbucht habe.

Die Entdeckung, von einem langjährigen Freund hintergangen worden zu sein, habe ihn viele Tränen gekostet, schreibt Bronfman. Aber seine Entscheidung (zu Singers Entlassung) sei nicht mehr rückgängig zu machen. Er werde erst von der WJC-Führung abtreten, wenn die ganze Sache bereinigt worden sei.

Bronfman war für seinen einsamen Entscheid zur Entlassung Singers innerhalb des WJC heftig kritisiert worden. Im Brief räumt er ein, dass er vielleicht zuvor die ganze Führungspitze hätte konsultieren sollen.

"Ich wusste aber, dass viele Führungsmitglieder ein Problem gehabt hätten, mit der 'Krankheit' Singers und der Dringlichkeit eines Säuberungsprozess konfrontiert zu werden", schreibt der WJC-Präsident. Er ruft die Mitglieder zur Ruhe und Besonnenheit auf.

Der in der NZZ online publizierte Brief Bronfmans an den Vorsitzenden der europäischen Juden datiert vom 14. März. An diesem Tag hatte Bronfman die Entlassung Singers bekannt gegeben, ohne Gründe dafür zu nennen.

Quelle: http://194.6.181.127/ger/international/ticker/detail/ 2007-03-22