Einhorn
Das Einhorn wird als ein pferdartiges Tier mit nur einem Horn auf der Stirn beschrieben, das zumeist als Einzelgänger im Wald lebt, den es beschützt und behütet. Einhörner sollen gegenüber Menschen sehr scheu sein und nur Menschen, die reinen Herzens sind, können Einhörner erkennen. Die Einhornhöhle im Westharz ist nach ihnen benannt.
Das Einhorn lebt bis heute in Sage und Mystik fort, so daß diese zwangsläufig auf einen wahren Kern zurückgehen müssen. Ob es Einhörner tatsächlich in früheren Zeiten gegeben hat, ist bis heute ungeklärt. Es war jedoch bei den Germanen und anderen frühen Völkern üblich, Ziegen die beiden Hörner in jungen Jahren miteinander zu verflechten, so daß diese im Laufe der Jahre scheinbar zu einem einzigen Horn zusammenwuchsen. Das Horn des Einhorns wird als schneckenartig gedreht beschrieben, so daß dies auf eine solche Verflechtung hinweisen könnte. Allerdings kann die angegebene Länge von etwa einem halben Meter nicht solchen Ziegenhörnern entsprechen. Eine solche Länge trifft aber z.B. auf Oryxantilopen zu, die jedoch zwei Hörner haben und wild leben. Es ist auch möglich, daß die Stoßzähne des Narwales mit den beobachteten geflochtenen Ziegenhörnern einem gemeinsamen Ursprung zugeordnet wurden. Auch Nashörner wurden zuweilen als Einhörner beschrieben.
- Man hat das Einhorn in allen, bisher entdeckten, Winkeln der Erde nicht aufgefunden. Die beyden Einhörner welche Bertomann oder Barthema zu Mecca sah, waren nicht die einfach behuften Einhörner der Alten, sondern einfach gehörnte Thiere, mit gespaltnen Hufen, wie die Ziegen oder Hirsche. Daher sah Bertomann wohl nicht das wahre Einhorn, sondern vielmehr den Oryx der Alten. Die Einhornshörner, welche man in der St. Denys-Kirche zu Windsor, zu Utrecht u. s. w. aufhebt, sind Zähne vom Nahrwall.[1]
Auch Abbildungen von der Seite, auf denen zwei Hörner wie eines schienen, können zu einer solchen Interpretation des Einhorns geführt haben. Glaubwürdige Berichte über das Einhorn stammen allerdings aus Indien, wo es Kartazonos genannt wurde.[2]
Von dem Einhorn:[3]
Literatur
- Johann Wilhelm Müller: „Das Einhorn vom geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Standpunkte betrachtet“, 1853 (PDF-Datei)