Es war im Dickicht des Artoiswaldes
Es war im Dickicht des Artoiswaldes ist ein im Jahre 1916 verfaßtes Gedicht von Adolf Hitler.
Text
- Flandern – im Artois, Frühjahr 1916
- Nach einer wahren Begebenheit
- Es war im Dickicht des Artoiswaldes ...
- Tief im Gehölz, auf blutgetränktem Boden,
- Lag hingestreckt ein wunder deutscher Krieger
- Und seine Rufe gellten in der Nacht.
- Umsonst ... Kein Echo tönte seinem Weckruf ...
- Sollte er verbluten frei gleich einem Wild,
- Das waidwund in der Einsamkeit verreckt?
- Da plötzlich ...
- Schwere Schritte nah’n von rechts.
- Er hört es, wie sie in den Waldboden stampfen ...
- Und neues Hoffen keimt ihm aus der Seele.
- Und jetzt von links ...
- Und jetzt von beiden Seiten ...
- Zwei Männer nahen seinem Schmerzenslager
- Ein Deutscher ist’s und ein Franzos.
- Und beide betrachten sich mit argwohnscharfem Blick
- Und halten drohend das Gewehr im Anschlag.
- Der deutsche Krieger fragt:
- „Was tuest du hier?“
- „Mich hat des Ärmsten Hilferuf getroffen.“
- „Es ist dein Feind!“
- „Es ist ein Mensch, der leidet!“
- Und beide senken wortlos das Gewehr.
- Dann flochten sie die Hände ineinander
- Und hoben sorglich mit gestrammten Muskeln
- Den wunden Krieger, wie auf eine Bahre.
- Und trugen ihn selbander durch den Wald,
- Bis sie zur deutschen Postenkette kamen.
- „Nun ist’s geschehen. Hier wird ihm treue Hut.“
- Und der Franzose wendet sich waldeinwärts.
- Der Deutsche aber greift nach seiner Hand,
- Blickt ihm bewegt in sorgentrübe Augen
- Und sagt zu ihm mit ahnungsschwerem Ernst:
- „Ich weiß nicht, was das Schicksal uns bestimmt,
- Das unerforschlich in den Sternen waltet.
- Vielleicht fall ich, ein Opfer deiner Kugel.
- Vielleicht streckt dich meine in den Sand —
- Denn wahllos ist das Ungefähr der Schlachten,
- Doch wie’s auch sei und was auch kommen mag:
- Wir leben nur den geweihten Stunden,
- Da sich im Menschen hat der Mensch gefunden ...
- Und nun leb’ wohl! Und Gott geleite dich!“