Flechte
Flechtenart (Strauch-, Blatt- und Krustenfl.) | Geschwindigkeit in mm/Jahr |
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Cladonia rangiferina | 2–5 |
Peltigera aphtosa | 5–10 |
Peltigera canina | 18 |
Peltigera rufescens | 25–27 |
Physcia caesia | 0,8–1,1 |
Parmelia saxatilis | 1,7–3,2 |
Lecanora muralis | 1,3 |
Rhizocarpon geographicum | 0,2–0,6 |
Eine Flechte (Lichen; pl. Flechten - Lichenes) ist ein Doppelwesen, das aus zwei Partnerlebewesen besteht: einem (meist niederen) Pilz (Mykobiont) und einer Alge (Phytobiont oder auch Photobiont). Die Flechten erreichen durch diese Lebensgemeinschaft Eigenschaften, zu denen die jeweiligen Einzellebewesen nicht imstande wären. So können Flechten an Orten überleben, die den Symbiosepartnern als Lebensraum nicht zugänglich wären, dazu gehören besonders nährstoffarme (z.B. Felsen), heiße, kalte oder trockene Standorte (z.B. Wüsten, Arktis).
Sie gehören aufgrund ihrer Überlebensstrategie zu den Erstbesiedlern unwirtlicher Gegenden und bereiten dort im wahrsten Sinne den Boden für die weitere Besiedlung durch höhere Pflanzen. Hierzu bedienen sich die Flechten zahlreicher besonderer biochemischer Mittel, insbesondere der Flechtensäuren, mit denen sie im Laufe der Zeit in der Lage sind, selbst härtesten Fels zu zersetzen und zu Erde zu verarbeiten.
Ökologie
Flechten reagieren – je nach Art – sehr empfindlich auf Umweltveränderungen (z. B. Luftverschmutzung) und dienen deshalb in der Umweltforschung oftmals als Indikatoren für eine bestimmte Güte/Qualität der Umweltsituation.