Hauptmann, Franz
Franz Hauptmann (geb. 1. April 1895 in Prag; gest. 17. Juni 1970 in Mainz) war ein deutscher Schriftsteller.
Leben
Der Schriftsteller Franz Hauptmann, in Prag als Sohn eines Schulvereinslehrers geboren, besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, war von 1915 bis 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg, aus dem er schwer verwundet zurückkehrte. Er studierte an der Deutschen Universität in Prag die Rechte, promovierte 1920 zum Dr. jur. und war in den Zwischenkriegsjahren in der Industrie und im Bankwesen tätig.
Im Jahre 1943 wurde er wieder Soldat, 1945 interniert und vertrieben. Ab November 1945 wirkte er als Dramaturg der Städtischen Bühnen in Leipzig. Als im Mai 1948 sein Lustspiel „Der goldene Helm“ von der sowjetischen Besatzungsmacht verboten wurde, ging er nach Baden-Baden, wo er in der dortigen „Zentralstelle Theater-Musik“, später in der Redaktion der Zeitschrift „Antares“ tätig war.
Zu den Werken Hauptmanns gehören die Schauspiele „Bauernkrieg“ (Uraufführung am Neuen Deutschen Theater in Prag 1936, mit dem Preis der Sudetenbühne 1937 ausgezeichnet, unter dem Titel „Nächtliche Einkehr“ an mehreren großen Bühnen gespielt), „Die Entscheidung“ (Uraufführung 1940, Prager Ständetheater), „Das Verhängnis“ (1941), „Der goldene Helm“ (1942), „Der Herzog“ (1943), „Und geht jeder seinen Weg“ (Uraufführung 1950, Köln), „Das Wunder von Saragossa“ (Uraufführung 1954, Linz/Donau).
Er schrieb ferner die Romane „Die Insel der Einsamkeit“ (1938), „Die Überlebenden“ (1958) und den Prag-Roman „Jarmila“ (1963).
Hauptmann erhielt 1950 den Dramatikerpreis des Adalbert-Stifter-Vereins, 1964 den Anerkennungspreis des Ostdeutschen Literaturpreises der Künstlergilde e. V. (Eßlingen), auch war er (1963) Preisträger des Dramenwettbewerbs der Münchner Kammerspiele.