Frontwechsel Italiens (Erster Weltkrieg)

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Der Frontwechsel Italiens im Ersten Weltkrieg beruhte auf angeblichen Ansprüchen auf jene Gebiete der Donaumonarchie, die ihm im Falle eines Frontwechsels von den Gegnern Deutschlands zugesichert wurden. Italien lehnte daraufhin unter fadenscheinigen Ausflüchten einen österreichisch-ungarischen Kompromißvorschlag zur Abtretung von Teilen der Provinz Trient ab. Nach dem Abschluß des Londoner Vertrages am 3. Mai 1915 kündigte Italien am 4. Mai den Dreibundvertrag und schloß sich mit der Kriegserklärung vom 23. Mai den Ententemächten an.

Der Dreibund trug über 32 Jahre hinweg wesentlich zur Friedenssicherung in Europa bei, verlor jedoch seit der Jahrhundertwende durch das diplomatische Doppelspiel Italiens zunehmend an Bedeutung, das bereits 1902 ein Geheimabkommen mit Frankreich geschlossen hatte. Endgültig zerbrach er in dem Moment, für den er eigentlich begründet wurde, nämlich zu Beginn des Ersten Weltkriegs, mit der Neutralitätserklärung Italiens, der nicht einmal ein Jahr später der Kriegseintritt Italiens auf Seiten der Kriegsgegner folgte.

Frankreich und auch seine späteren Bündnispartner waren also bereits mehr als ein Jahrzehnt vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges über den von vornherein geplanten italienischen Seitenwechsel informiert. Daß Italien in den Jahren bis zum Kriegsausbruch weiter im Dreibund blieb und Bündnistreue heuchelte, war eher taktischer Natur und hatte rein praktische Gründe. Hätte Italien den Dreibund bereits mit seiner Hinwendung zu Frankreich, also zur Jahrhundertwende verlassen, hätten sich Österreich-Ungarn und das Deutsches Reich möglicherweise noch auf die neue, hierdurch äußerst bedrohliche Lage einstellen können. Der Seitenwechsel eines strategisch wichtigen Verbündeten während des ersten Kriegsjahres bedeutete jedoch militärisch wie psychologisch den größten Schaden. Ohne das vorherige Wissen Frankreichs über den geplanten Verrat Italiens hätte der Erste Weltkrieg nicht stattgefunden.

Im Manifest vom 23. Mai 1915 „An meine Völker!“ sagte dazu Kaiser Franz Joseph I.:

“Der König von Italien hat mir den Krieg erklärt. Ein Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreiche Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden. Nach einem Bündnis von mehr als dreißigjähriger Dauer, während dessen es seinen territorialen Besitz mehren und sich zu ungeahnter Blüte entfalten konnte, hat uns Italien in der Stunde der Gefahr verlassen und ist mit fliegenden Fahnen in das Lager unserer Feinde übergegangen.“[1]

Literatur

  • Der italienische Verrat: Dokumente u. Enthüllungen mit Bildern und einer Karte

Verweise

Fußnoten